Voll fett! Was wir gegen das Dicksein unserer Kinder tun können.


Heute ist Welt-Adipositas-Tag – und er ist vor allem den dicken Kindern gewidmet, und wie wir das vermeiden können. Ich hatte das vor zwei Tagen schon geschrieben: Die Prävention der Fettsucht muß politisch gewollt sein:

– Adipositas in der Schwangerschaft reduzieren und das Stillen wieder mehr zu fördern

– Kinder in Bewegung bringen: Schulsport ausbauen (mind. 1 Stunde pro Tag), Elterntaxis einschränken, Schulwege sicherer machen und Fahrradwege ausbauen

– Fett- und zuckerhaltige Lebensmittel reduzieren: Steuer auf entsprechende Lebensmittel erhöhen bzw. eine 30 ct -Abgabe pro Liter Süßgetränk, Werbung analog Nikotinwerbung verbieten, zumindest aus den Kinderprogrammen verbannen, Schulessen subventionieren und verbessern

World Obesity Day

Kinderärzte fordern Steuer auf Zuckergetränke

63 Antworten auf „Voll fett! Was wir gegen das Dicksein unserer Kinder tun können.“

  1. Mir fehlt da noch der Punkt: Aufklärung.
    Wie die Eltern, so die Kinder. Wo sollen sie auch ihr Essverhalten lernen?

    Noch ein Punkt:
    Süßigkeiten werden an allen Ecken und Enden verteilt: ein Gummibärchen beim Kinderarzt,ein Traubenzucker in der Apotheke, ein Lolli beim Essengehen, 25 Mal pro Jahr Kindergeburtstag in der Schule mit Süßigkeitentütchen, Nikolaus nicht nur zuhause, nein, der kommt auch in den Hort, in diverse Einkaufsläden, die Omas sind tiefbeleidigt, wenn sie nicht zu jeder Gelegenheit Kinder mit Süßkram vollstopfen dürfen, von Feiertagen rede ich gar nicht.
    Ich bin es so leid.

    Ich habe letztens gelesen, dass in Schweden die Empfehlung gilt, dass es Süßes nur am Samstag gibt. Scheint gut zu funktionieren. Nur als Einzelkämpfer bringts nichts.

  2. Sobald der Pausengong zur Mittagspause läutet, stürmen meine Mittelstufenschüler in den nähstegelegenen Supermarkt und kaufen dann pro Mann und Nase sowas wie 1,5 Liter Limo, eine Riesentafel Schokolade und einen großen Beutel Chips und dann wird das Zeug aufgegfressen, bis die Mittagspause endet.
    Die Eltern, das weiß ich, richten durch die Bank liebevoll Gemüsesticks und Obstdöschen und Vollkornbrötchen usw. Wird alles weggeworfen.

    Süßkram und Limo ist schlicht zu billig, und auf Vernunft der genannten Altersgruppe darf man nicht setzen.

    1. Find ich allerdings interessant, dass die Schule das so ohne weiteres zulässt und auch nicht an die Eltern meldet. Immerhin liegt die Aufsichtspflicht bei Eltern/Schule und letztere hat wegen der etwaigen Haftbarkeit gegenüber der Unfallversicherung ein gewisses Interesse, die Bewegungen zu kontrollieren bzw in Absprache mit den Eltern Ordnungsmaßnahmen bei wiederholtem untersagtem Verlassen des Schulgeländes einzuleiten.

      Wenn sich allerdings Bundesland/Gemeinde/Schule eine libertäre Ordnung gegeben haben und allen das so gefällt, dann sollte man den Eltern eventuell einfach nur zuraunen, dass sie das Essen auch den Tafeln spenden können.

  3. Mir ist auch der Aspekt „Elterntaxis abschaffen“ etwas pauschal gefordert.

    Wie bitteschön soll ich meinen Schulanfänger zur Schule kriegen, wenn es hier a) keine Schulwege gibt, an denen soetwas wie Schülerlotsen zur Verfügung stehen, so dass er nicht alleine gehen muss; ich b) direkt im Anschluss an das zur Schule bringen zur Arbeit zwei Orte weiter fahren muss und der Kleine c) eh schon um 6 aufsteht? Auch wenn der Schulweg zu Fuss nur eine halbe Stunde beträgt, da ich ja für den Arbeitsweg aufs Auto angewiesen bin (welches ich dann zuhause abholen müsste), würde es bedeuten, dass das Kind zugunsten des gesunden Fußwegs auf eine Stunde Schlaf verzichten müsste. Ganz abgesehen von der Möglichkeit, den Kleinen nach der Arbeit auch nur halbwegs pünktlich zu seinem geliebten Fussballtraining zu kriegen.

    1. Naja, für die Schülerlotsen müssten sich halt Freiwillige (Eltern, Großeltern etc.) finden, nur will ja kaum jemand noch ein Ehrenamt ausüben (Berufstätige mal ausgenommen).

      Und ganz ehrlich, die wenigsten „Elterntaxis“ sind aus einen triftigen Grund (wie bei dir), sondern aus Faulheit entstanden. Wenn ich mir im Ort anschaue, wie viele kurze Wege mit dem Auto zurückgelegt werden, graust es mir. Das sind sehr oft Entfernungen zwischen 0,5 – 1,5km, die mit dem Auto zurückgelegt werden – ganz egal bei welchem Wetter. Wogegen die „ich mach fast alles zu Fuß“-Eltern definitiv in der Unterzahl sind.

      Bei uns wurde in einem Neubaugebiet eine Straße in das alte Wohngebiet durchgebunden, damit die Eltern von der alten Siedlung ihre Kinder in die KiTa/den KiGa in der neuen Siedlung fahren können – weil offenbar wenige hundert Meter unzumutbar sind.

    2. „keine Schulwege [mit Schülerlotsen] gibt […] so dass er nicht alleine gehen muss“

      Entweder das Kind dennoch ein paar Mal begleiten und dann allein gehen lassen oder noch ein wenig warten, bis es allein gehen kann. Die halbe Stunde musst du dann nämlich nicht selbst investieren.

      In einer Stadt mit schlechten Fußwegen oder furchtbaren Kreuzungen hat man eventuell keine Wahl und muss das Kind noch ein weiteres Weilchen länger hinbringen. Andererseits ist in einer Stadt die Schule selten (nicht immer: Privatschulen) wirklich so weit entfernt.

      Ich fürchte, die Elterntaxis kommen immer wieder aus dem Gefühl „das arme Kind kann nicht allein über die gefährlichen Straßen gehen“ oder gar dem Gedanken, das Kind würde nicht allein pünktlich zur Schule gehen heraus. Das kann man je nach Kind und Gegend sicher bis zum Alter von 10 Jahren noch argumentieren. Danach wird es IMHO albern. Helikopter-elterig fast.

      Bei uns fahren einige Kinder im Ort mit dem Rad zur Schule. Der Einzugskreis ist so circa 6-8km Durchmesser, so dünn besiedelt ist das hier nicht, das klappt also ganz gut. Absurd finde ich allerdings, dass die gleichen Eltern, die vorher ihr Kind per Elterntaxi sorgsam zum Kindergarten chauffiert haben, auf dass den Kleinen nichts passiert (die Kindergärten sind zu 80% aus ihren jeweils 1km großen Ortsteilen belegt, die Autoanfahrquote beträgt aber 95%), diese Eltern lassen, jetzt im Herbst wieder gut zu sehen, ein Drittel ihrer Kinder ohne ordentlich beleuchtetes Fahrrad zur Schule fahren. Einfach mal da nach den Gefahren suchen, wo sie auch sind, nicht dort, wo sie sein könnten.

  4. Ich denke auch Aufklärung gehört dabei zum Beispiel auch an Erzieherinnen in Kitas gerichtet. Die Kinder in der Gruppe meiner Tochter werden von der (deutlich übergewichtigen) Erzieherin für liebes Verhalten mit Süßigkeiten belohnt. Genau dieses Belohnen praktiziere ich zuhause gar nicht und ich glaube auch nicht, dass es den anderen (nicht so schlanken) Kindern ein gutes Essverhalten anerzieht.

  5. Ich finde das Weißbrot-Verbot deshalb so fragwürdig, weil man dann die Ernährung sämtlicher Mittelmeeranrainer in Frage stellen müsste. Wir sind mit unseren Vollkornbroten ziemlich einsam auf der Welt.

  6. Eine Steuer auf zuckerhaltige Lebensmittel halte ich für nicht den richtigen Weg. Der Staat ist schon so sehr präsent. Als einziges Argument dafür fällt mir ein das Adipositas die Allgemeinheit sehr viel kostet. Jedoch denke ich das beste Mittel einen wirklichen Anreiz zu schaffen abzunehmen ist, dass die Krankenkassen nur noch 50-70% individuellen der Kosten übernehmen sollten die durch Übergewicht und seine Folgeerscheinungen übernehmen.
    Wer jetzt noch diskriminierung schreit sollte sich überlegen ob wir als Gesellschaft vermeidbare Erkrankungen und die damit verbundenen Kosten weitertragen sollten. Zumal jedem frei steht ob er seine individuelle Fülle weiter vorführen und als eine Art Luxusgut betrachten möchte oder eben nicht.

    1. Auf solche Vorschläge reagier ich ziemlich allergisch. Willst du diesen Leuten eine Knieoperation verweigern weil sie sie sich nicht leisten können und dick sind? Aber die von dem adrenalingeilen Extremsportler wird übernommen ? Das hätte einen beispiellosen Türöffnereffekt wenn wir anfangen, „selbstverschuldete“ Erkrankungen anders zu behandeln. Mal ganz unabhängig davon dass es doch im Einzelfall oft sehr schwer sein dürfte festzustellen, welche Erkrankung vom Übergewicht kommt und welche nicht.

    2. Die Idee führt bei mir zuerst zu der Frage, ob das gleiche dann für Raucher, Alkoholiker,etc gilt. Das sind doch auch „selbstverschuldete“ Krankheiten?

      Btw.: Manche Krankenkasse ist eher bereit, Kosten für Folgeerkrankungen zu tragen als Kosten für eine Ernährungsberatung…

      1. Ja Rauchen und Alkohol gehören dann genau so wie die Verletzungen von Adrenalin Junkies auch dazu .
        Warum sollte die gesetzliche Krankenkasse diese Verletzungen tragen? Warum sollte die Gesellschaft die Folgen tragen deren Ursache eine hohe Risiko Bereitschaft des einzelnen ist . Häufig Heist es ,, ich kann mit meinem Körper machen was ICH will “ ja ohne Zweifel das kann jeder machen aber nicht von der Gesellschaft verlangen das wir dann für die Folgen aufkommen wenn die vorher absehbar gewesen sind.

        1. Weil wir uns darauf geeinigt haben, dass es unmenschlich ist, Leuten medizinische Behandlung vorzuenthalten, oder sie ihnen über Bande vorzuenthalten weil sie sie nicht bezahlen können. Egal ob man an der Erkrankung „schuld“ ist oder nicht. Zumindest hab ich in Erinnerung dass das mal so war.

  7. Da fällt mir die Bemerkung meiner Schwägerin vor vielen Jahren ein, die behauptete „Kinder essen kein Vollkornbrot!“. – Darauf dachte ich mir: Mmmmh, dann müssen meine Kinder wohl mal ohne Brot aufwachsen.

    Aber natürlich wird aus dem Satz meiner Schwägerin dann ein Schuh, wenn man ihn verlängert um „…, wenn die Eltern keins essen.“

    Und so ist es in vielem: „Kinder kann man nicht erziehen, früher oder später machen sie einem eh alles nach.“

    Fazit: Der Weg zu guter Ernährung der Kinder geht vor allem über die Eltern, und da ist die Krux.

  8. Die Grundschulen haben da durchaus auch unterschiedliche Philosophien: Mein Großer darf nicht einmal Weißbrot als Pausenbrot mitbringen, mein Kleiner (andere Grundschule) wird in der OGS mit Schoko-Keksen abgefüttert. Ich halte beides für falsch. Hier fehlt jede vernünftige Pragmatik.

  9. Vor allem den Bewegungsdrang der Kinder nicht einschränken. Leider gibt es jetzt zusätzlich zu Fernseher und Computer noch Tablets…

  10. Wie soll Adipositas in der Schwangerschaft vermieden werden bzw. dass adipöse Frauen schwanger werden?
    Zwangssterilisation von Frauen mit einem BMI über 30?

    Ich bin schon immer dick gewesen, auch schon als Kleinkind. Meine Eltern haben niemals Handlungsbedarf gesehen, selbst, als schon bei der Schuluntersuchung mein extremes Gewicht moniert wurde. Ich bin jetzt Erwachsene und nach jahrelanger Essstörung und psychischen Problemen nach wie vor fett. Was macht man dann mit Leuten wie mir?

    Diese „Ja dann muss man eben vorher 30Kilo abnehmen“-Idee finde ich echt ziemlich problematisch. So einfach scheint das mit dem Abnehmen bei Erwachsenen dann auch nicht zu sein.

    1. Adipöse Frauen haben oft Schwierigkeiten schwanger zu werden, von daher braucht man da wohl gesetzlich relativ wenig regeln, das macht die Natur von selbst.

    2. „… bzw. dass adipöse Frauen schwanger werden?“

      Steht da nicht. Ich kann deine Wut ein wenig verstehen, aber bastel dir nichts hin, was da nicht steht, nur damit du es dann angreifen kannst.

      Dass der Nachkommentator erwähnt, dass die Natur selbst bei Adipositas Steine in den Weg legt, muss euch nicht gefallen, ist aber auch so. Wer Probleme hat, schwanger zu werden (und erstaunlicherweise sind das dann doch nicht so wenige), muss eventuell neben der Stress- auch über Gewichtsreduktion nachdenken.

      Wie könnte man Adipositas während der Schwangerschaft verringern? Bildung, Förderung, Messung. Auch bekannt als „erzähl den Schwangeren, dass das schlecht für das Kind ist“, „bezahl den Schwangeren Sportkurse“ und „miss bei den Schwangerschaftsuntersuchungen das Gewicht und mach deutlich auf hohe Gewichtszunahmen aufmerksam“. Ganz einfach, ohne dass du dich angegriffen fühlen musst.

      „So einfach scheint das mit dem Abnehmen bei Erwachsenen dann auch nicht zu sein.“

      Ist es auch nicht. Im Vorartikel stand im verlinkten PDF zur Therapie: „Trotz […] ist der Behandlungserfolg bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Praxis gleichermassen begrenzt.“

      Ist es aber im Prinzip. Man isst dauerhaft weniger, als man ausgibt. Hat nur keiner Lust von uns drauf. Lieber redet man sich mit irgendwelchen Stoffwechseln oder anderem Quatsch heraus (nur der Stoffwechsel von Langzeithungrigen wie zB der Biosphären-Teilnehmer ist messbar um 200-300kCal/Tag niedriger … das sind zwei Brötchen oder drei Äpfel/Eier http://ajcn.nutrition.org/content/72/4/946.long)

      http://xkcd.com/1744/

      (Ich habe einen dieser komischen Stoffwechsel, bei denen ich essen kann was ich will und meiner Körper verwandelt es in Energie und speichert den Überschuss als Fett.)

  11. Tolle Aktion. Aber warum immer noch Fett in einem Atemzug mit Zucker genannt wird, ich versteh es nicht. Ist ja ausreichend widerlegt, dass Fett dick oder krank macht. Und irgendwoher müssen ja die Kalorien kommen, wenn man Zucker und Kohlenhydrate reduziert.
    Außerdem wäre Aufklärung besser als eine Steuer, das ist einfach nur Bevormundung eigentlich mündiger Bürger.

    1. Das läuft analog zum Rauchen, da konnte man das auch nicht dem ach so mündigen Bürger überlassen. Und erst die hohen Steuern und das Rauchverbot in den Gaststätten hat zu einem entscheidenden Rückgang der Raucher geführt.
      Außerdem haben wir es hier – sorry – mit nicht mündigen Kindern zu tun, die es zu schützen gilt vor Werbung und überzuckerten Lebensmitteln.

  12. Solange wir eine Ernährungspyramide haben, in der Kohlenhydrate (= Zucker!) glorifiziert und Fett verteufelt werden, wird ohnehin kein Schuh draus. Da lobe ich mir die Ernährungspyramide in Schweden, die exakt umgekehrt zu unserer ist.

    Darüber hinaus: die Supermärkte sind voll mit Convenience Produkten. Das erhöht nicht unbedingt die Motivation zu einer normalen Ernährung. Der hippe Ernährungstrend ‚clean food‘, bzw. ‚clean eating‘, der derzeit bei ernährungsbewussten Leuten zu sehen ist, bedeutet zwar auch nichts anderes als „frisch kochen“, aber macht zumindest Sinn.

    Ich empfehle gerne die Sendungen der Ernährungs-Docs auf NDR. Auch wenn sie gefällig aufbereitet sind, geben sie doch den Ernst der Lage wieder: in der Art, wie wir essen, läuft sehr viel sehr grundlegend falsch.

    Ich bin sehr für bewegungsaffine Kids (und Erwachsene) – ich halte es allerdings für vollkommen illusorisch durch Zwangs-Sport und irgendwelche Zuckersteuern die Lage in den Griff zu bekommen. Nicht, solange die Zuckerindustrie so mächtig ist und die Diabetologen ihren Patienten Kohlenhydrate als Hauptnahrungsbestandteil empfehlen. Die Medikamente werden es schon richten. Ist bekannt, wird zunehmend benannt, aber es ändert sich nichts Wesentliches. Lobyyismus sei Dank.

  13. Jeden Tag Schulsport?! Das wäre mein Tod gewesen…. Da müsste das ganze Konzept von Schulsport erstmal grundlegend geändert werden, damit ich sowas auch nur ansatzweise befürworten könnte. Zum Beispiel müsste es die Option geben, komplett auf Manschaftssport zu verzichten, auch schon in der Grundschule. Ok wäre es vielleicht, wenn man sich eine Sportart aussuchen könnte, die man dann täglich trainiert, was dann vielleicht auch mal Tai Chi oder Schwimmen sein darf oder sonstwas, wo man nicht permanent direkt mit anderen konkurrieren muss. Dann kann vielleicht auch jeder etwas finden, das ihm liegt, so dass täglicher Schulsport nicht zwangsläufig für einige zur täglichen Demütigung werden muss.

    Und ich bin nie übergewichtig gewesen, was gerade als Kind immer sehr schlank, aber Schulsport war ein Alptraum für mich. Von meinen Kindern ist da eines eher wie ich, das andere ist ein tollkühner Wildfang, die sicher nie Probleme im Sport haben wird. Beide sind normalgewichtig, dürfen Kakao und Süßkram zu sich nehmen. Ich denke auch, die Dosis macht das Gift.

    1. Da müsste man sich auch mal auf die Aufgabe der Schulen einigen. Und ob Sport dazugehört oder das nicht eigentlich doch eher ins Private gehört. Ich seh den Vorschlag nämlich auch sehr kritisch.

      1. Sport gehört so wenig ins Private, wie sonstige Bildung. Sport ist Bildung zur Bewegungs- und damit Gesundheitsförderung. Diese Aufgabe dürfen öffentliche Schulen sehr wohl übernehmen. Aber korrekt: Die Umsetzung im Schulsport ist mehr als schlecht.

    2. Ganz genau.

      Ich habe als Kind den Schulsport abgrundtief gehasst, hatte aber keinerlei Probleme damit, nach der Schule mit meinen Freunden den ganzen Nachmittag draußen (und damit meine ich Wald, Wiesen, Steinbrüche etc.) rumzulaufen.

      Sport als Zwang, insbesondere wenn auch noch unter Leistungsdruck (Noten) und mit jeder Menge Demütigungen versehen, verhindert sehr effektiv jegliche Art von Spaß an dieser Beschäftigung und das auf Dauer.

      Ich würde heute noch niemals auch nur im Traum daran denken, irgendeinen Mannschaftsport auszuüben oder nur irgendeine Art von Sport bei der andere Menschen anwesend sind. Ich gehe aber immer noch liebend gerne stundenlang mit meinem Hund spazieren. Alleine. Ohne andere Menschen.

      1. Same here. Interesse für Sport hat mir die Schulzeit äusserst effektiv ausgetrieben. Ich habe erst lange nach der Schulzeit einen „Sport“ entdeckt, der mir gefällt. Eher eine Fortbewegungsart. Rad fahren.

        Mannschaftssport? Geh mir fort!

  14. Jein. Ausgewogen soll die Nahrung sein. Die Menge macht das Gift. Zucker komplett zu verteufeln und zu verbieten führt entweder dazu, dass das Verbotene noch mehr Reiz gewinnt oder (im schlimmsten Fall schlägt es in die andere Richtung um: Wahrnehmungsstörung, Untergewicht, Magersucht – ich weiß, wovon ich schreibe.
    Ja, Übergewicht ist zahlenmäßig das größere Problem. Maß halten lernen sollte aber im Vordergrund stehen, nicht Verbote. Lernen, ein Stückchen Schokolade zu genießen und den Rest dann weg zu packen. Diese ständige Kontrolle von außen, die heute schon in der Krabbelgruppe anfängt, führt nur zu Trotz bei Kinder und Eltern. Was dann zu Hause tatsächlich auf den Tisch kommt sieht ja keiner.

  15. wichtig ist vor allem, dass in der familie „vernünftig“ gegessen wird. also frisch gekocht, mit frischen zutaten, obst genügend zur verfügung steht und das kind sich auch entsprechend bedienen kann. dann dürfen es auch mal gummibärchen sein….

  16. Fahrradwege? Heute hat man ja schon Glück, wenn man sich nicht mit der Schule streiten muss, ob man seinen Grundschüler vor einer „Fahrradprüfung“ in der 4. Klasse mit dem Fahrrad zur Schule schicken darf.

        1. Jetzt bin ich neugierig. Als Laie würd ich vermuten dass die BG sich da bei eventuellen Wegeunfällen nicht weigern darf zu zahlen weil man fürs Fahrradfahren ja keinen Führerschein oder Ähnlichs braucht, es aber einfach mal versucht und die Schulen es schlucken?

  17. Kita- und Schulessen überprüfen bin ich sehr dafür. Mein großer isst genau 1mal in der Woche in der Kita und hat anschließend fast immer den restlichen Nachmittag Durchfall. Was ist da bitte drin?? Und warum bekommen die dort fast immer Schoko als Nachtisch?? Ganz zu schweigen von dem, was ich an der Schule, an der ich arbeite so alles in den Pausenboxen sehe…

  18. Steuer auf entsprechende Lebensmittel erhöhen

    Wird nie was,die Lobbyisten haben schon erfolgreich die Lebensmittelampel verhindert

    I

  19. Aufklärung! Freunde geben ihren Kindern dieses Wasser mit Fruchtzusatz. Weil: „ist Wasser & ist gesund – mit halt ein wenig Geschmack“!! Warum? Warum muss so früh wie möglich schon für die Kinder alles süß zugekleistert werden?! Und das Milchschnitte nicht nur „das Beste aus Milch“ enthält, verwirrt auch viele.
    Besagte Freunde waren auch sehr überrascht, dass es Cornflakes auch ohne Zuckerüberzug gibt. Wollte ihr Kind dann aber nicht essen, weil nicht so lecker wie zu Hause. Und warum 5 Löffel Kakao in die Milch, anstatt Milch einfach so? Wenn schon immer Milch zu allem…. Hach, ich geh jetzt erstmal in einen Tüte atmen…

    1. Manche Menschen wollen ja auch einfach nicht voll stillen, selbst wenn sie es könnten und obwohl sie sich informiert haben über die Vor- und Nachteile. Auch das sollte man nicht verurteilen, denn das ist eine persönliche Entscheidung.

  20. Gutes Thema. Bei Punkt 1 habe ich allerdings das Gefühl, dass er schon hinreichend umgesetzt ist. Mehr als max 10 Kilo soll man während der Schwangerschaft nicht zunehmen und wer heute nicht stillt wird ja von den Hebammen eh als Unmensch abgestempelt.

    1. Es ist wohl eher das Ausgangsgewicht entscheidend, mit dem man in eine Schwangerschaft startet. Und wer dann nicht übergewichtig war/ist, darf ruhig mehr, auch gerne 15 Kilo zunehmen, ohne dass das dem Kind schadet.

      1. Jedenfalls wird heute das Gewicht überwacht und es ist eher unüblich, dass jemand 20 Kilo zunimmt. Früher war es ja oft so, dass Frauen auch sehr viel Süßes gegessen haben, weil “Gelüste sind ja normal“.

    2. Nein. Hebammen stellen nicht Nicht-Stillerinnen als Unmenschen dar. Sie klären über die Nachteile des Nicht-Stillens auf. Die es zu Genüge gibt; auch über die Adipositas-Prophylaxe hinaus. Stillen ist die normale Babyernährung. Mehr sagen wir dazu auch nicht. Hetzereien gibt es selbstverständlich (leider!). Aber die kommen in aller Regel von Mitmüttern („Müttermafia“) oder der Familie (das ist in bestimmten Kulturen wirklich ganz krass!).

      1. Ich stille, aber ich habe auch mehrfach erlebt wie Mütter, die nicht stillen konnten mehrfach angegriffen wurden. Ist ja auch egal, jedenfalls habe ich unterm Strich das Gefühl, dass das Stillen wirklich gefördert wird (was auch gut ist). Aus meinem Geburtsvorbereitungskurs stillen acht von acht Mamas.

        1. Aber die Stilltoleranz ist dennoch auf einen ganz expliziten Zeitraum begrenzt:

          Wer Kinder unter 4 Monaten nicht stillt, wird angefeindet und wer nicht mit spätestens 6 Monaten und einen Tag den ersten Löffel Brei in den Babymund schiebt, genauso.

          Mit meinen moderaten 9 Monaten Vollstillen und bis 12 Monaten vorwiegend Stillen und bis 16 Monaten insgesamt Stillen wurde ich schon echt schräg angeschaut, und was sich eine Bekannte anhören musste, die auch einen Vierjährigen noch gelegentlich stillte, will man garnicht aufschreiben.

          Oh, liebe Mütterpolizei, ich wünsche mir einfach viel mehr Entspannung und auf sich selbst hören dürfen.

    3. Nur 10% stillen die gewünschten 6 Monate voll. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass das Thema Stillen, vor allem die Technik und die Stolpersteine in der Schwangerschaft viel zu kurz kommt. Auch die Hebammen sind teilweise beklagenswert uninformiert. Standardmäßig wird an Tag 1 oder 2 zugefüttert, werden wunde Brustwarzen als normal angesehen, obwohl es oft ein Anlegeproblem ist…und dann wundert man sich, dass die Frauen sich nicht länger als ein paar Wochen quälen.

      1. Hast Du dazu eine Studie oder Befragung? Ganz so schlimm würde ich das nicht sehen. Da ich mir bei allen U4 und U5 notiere, wie die Ernährung ist, habe ich das vor längerer Zeit mal angeschaut: Ich kam auf über 30% vollgestillter Kinder. Auch kein Traumergebnis, aber 10% stellt Hebammen kein gutes Zeugnis aus.

        1. Ich habe in den letzten drei Wochen (seit der Geburt meiner Tochter) unzählige Artikel zum Thema stillen und wunde Brustwarzen (die ich so schlimm habe, dass ich bei jedem Stillen heulen könnte, aber das ist ja nur so 10-12 Mal am Tag…) gelesen, kann aber leider den mit den 10% nicht wiederfinden :-/ kann aber auch sehr gut eine Übertreibung gewesen sein. Auch 30% ist ja jetzt nicht so üppig, daher finde ich allgemein, dass die Information deutlich besser werden muss. Neugeborene wissen instinktiv wie man stillt. Für die Mutter gilt das nicht, es ist eine erlernte Technik und in unserer Kultur hat man kaum Gelegenheit dazu.

      2. Manche Menschen wollen ja auch einfach nicht voll stillen, selbst wenn sie es könnten und obwohl sie sich informiert haben über die Vor- und Nachteile. Auch das sollte man nicht verurteilen, denn das ist eine persönliche Entscheidung.

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