Ich bin raus… (bei Facebook)

Thumb down

Unlängst bekam ich per Twitter die freundliche Mitteilung, dass mein kinderdok-Account bei Facebook nicht mehr erreichbar sei. Das ist tatsächlich so – ich komme nicht mehr rein, und meine Follower finden meine Timeline nicht mehr. Warum?

Facebooks Statuten sehen vor, dass hinter jedem Account eine reale Person steht. Dies lässt sich die Firma durch die Übersendung eines Ausweisdokumentes bestätigen. Das finde ich prinzipiell richtig. Auch bei Twitter gibt schon genug Fake-Accounts, dass Du gar nicht mehr weißt, ob das der Real McCoy ist oder nur die B-Ware. Blöd ist, wenn Du Dich, wie ich, für die Anonymität entschieden hast, im Blog, bei Twitter, Instagram und eben bei Facebook. Das wird aber bei letzteren nicht akzeptiert.

Ich bin also raus. Bin ich darüber betrübt? Nicht wirklich. Ich habe Facebook vor allem als Kontaktmöglichkeit für die Leser des Blogs genutzt, die die Nachricht über ein neues Blogpost gerne dort erhalten wollten und nicht über den Newsfeed per e-mail oder via Twitter. Dass ich dann ab und zu in der Facebook-Timeline lustige Katzenvideos geteilt habe, ja, ein nettes Nebenprodukt.

Etwas schade ist, dass ich nun nicht mehr den zahlreichen Gruppen folgen kann. „Dinge, die Heilpraktiker sagen“, „Dinge, die Impfgegner sagen“, diverse Pro-Impfgruppen oder dem „Netzwerk Homöopathie“. Muß ich eben andere Wege finden. Da aber alle beispielsweise Twitter-Accounts pflegen, werde ich wohl nicht so viel verpassen. Denn andererseits, ganz ehrlich: Wenn irgendwann die FB-Seite nur noch voll war von reproduzierten grausigen Schwurbelergüssen aus diversen Elternforen, ach nö, da lese ich lieber gezielter über meine Feedly-, Pocket- und/oder Flipboard-App.

Wer also bisher über Facebook auf meine Blogposts aufmerksam wurde oder jemanden kennt, der das so macht: Bitte weitergeben – nutzt die e-mail Funktion rechts oben oder den Twitter-Zugang. Oder schaut einfach immer mal rein.

Facebook? Good bye. Ich hätte mich gerne freundlich verabschiedet, aber nicht mal das lassen sie mir ;-(

(c) Foto bei Flickr/Vu Tran (CC Lizenz BY-NC 2.0)

13 Antworten auf „Ich bin raus… (bei Facebook)“

  1. Bei Fratzenbuch war ich noch nie,mir reicht es vollkommen wenn ich gelegentlich meiner Frau über die Schulter sehe wenn sie dort am Lesen ist um zu Wissen das ich mit diesen Zombies dort nichts zu tun haben möchte.

  2. Eigentlich(tm) besagt das dt. Telemediengesetz ausdrücklich, dass eine pseudonyme Nutzung möglich sein muss. Da gab es letztes Jahr mal einen Vorstoß, der dann aber vom Verwaltungsgericht Hamburg (wo sonst 🙁 ) gestoppt wurde: https://www.lawblog.de/index.php/archives/2016/03/04/facebook-geht-auch-weiter-nicht-anonym/
    Ob/wie die Story weiterging, habe ich nicht auf dem Radar… gegebenenfalls Max „Europe vs. Facebook“ Schrems anfragen 🙂

  3. hallo doc, das hab ich vor kurzem auch erlebt , ich hab mir einfach einen neuen account aufgemacht ,andere e-mail-adresse,anderer name bloß keine dokumente einschicken !

  4. Man muss Facebook nicht mögen. Ich bin da teilweise auch mit mir selber im Widerspruch an manchen Tagen. Aber genau diese partielle Anonymität ist doch erst der Grund dafür, warum auf Facebook so viel Mist publiziert wird. Weil die Leute halt wissen, dass Sie ihre Propagandea in den Äther blasen können ohne dass sie jemand greifen kann. Genau dagegen geht Facebook vor und das ist richtig so.

    Und wenn Du einen Blog betreibst und Leser im Internet suchst, dann ist das nun mal ein öffentlicher Raum. Wenn Du anonym bleiben willst, dann mach konsequenterweise alles dicht. Denn mit Facebook hat das nur indirekt zu tun.

    1. Das ist doch sehr einseitig gedacht. Pseudonyme führen nicht zu Straftaten und Bullshit, sondern fehlende Konsequenzen.

      Facebook selbst geht auf Meldungen gewaltverherrlichender oder sonstwie gefährlicher Inhalte aber nicht ein, antwortet nur, dass es nicht gegen die Community-Richtlinien verstößt (auch, wenn man Aufrufe zu Straftaten oder holocaustleugnende Posts meldet) und macht nix. Das übrigens auch bei Leuten, die mit Klarnamen bei Facebook sind. Stattdessen werden dann Leute gesperrt, die ein Pseudonym nutzen. Aha.

      Wenn du der Meinung bist, dass man das Internet nur mit Klarnamen nutzen darf, würdest du bestimmt auch „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“ unterschreiben, oder?

      1. Nein, denn Facebook ist hierbei ausnahmsweise mal nicht der Sünder. Beschwer Dich bei denen, die irgendwelchen strafbaren Mist verbreiten. Denn DIE sind die Ursache hierbei.

  5. Hauptsache der RSS feed tut. ich stelle mir meine Artikel mit feedly lieber selber zusammen als mir von FB eine Filterblase bauen zu lassen- ich werde mich so lange es mir irgendwie möglich ist gegen einen FB Account wehren

  6. Och nee, alle möglichen Flizpiepen dürfen bei FB ihren Müll verbreiten…

    Ich werd dich jedenfalls vermissen
    Rosi aus dem Realen Anti-Impfirrsinn

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