Rote Fahnen oder: Wenn Kinderärzte sich Sorgen machen

Alle Welt spricht in der Notfallbehandlung und den Ambulanzen vom Triage-System: Also der Einschätzung, ob eine ambulante Vorstellung sehr dringend, weniger dringend oder „naja, das ist ja nicht wirklich ein Notfall“ ist. Manchmal wird es auch das „Ampel-System“ genannt, weil rote, gelbe und grüne Farben vergeben werden, um die Dringlichkeit einer Behandlung anzuzeigen. Dem verwandt sind die „Red Flags„, die sich in vielen Symptombeschreibungen finden, also Krankheitszeichen, die in der Aufmerksamkeit des Mediziners knallrote Fahnen schwenken: Achtung! Gefahr!

Ich versuche, meinen fMFA diese roten Fahnen zu vermitteln: Eltern rufen ja meist vorher an, weil sie einen Termin brauchen, und die fMFA sollte dann bereits am Telefon entscheiden, wie kurzfristig dieser vergeben werden muss (oder ob vielleicht eine Beratung am Telefon ausreicht – gibt´s ja auch). Jedes Krankheitsbild hat da so seine „specials“, aber ein paar „Nummer Eins“-Red-flags, also „Rote Flaggen mit Blink- und Blaulicht“ gibt es sicher noch obendrauf.

Hier ein paar Dinge, die auch den Kinderarzt schwitzen lassen. Wann machen wir uns wirklich Sorgen?

Kleine Säuglinge mit hohem Fieber — Wer Eltern am Telefon hat, sollte immer, immer und immer nach dem Alter des Kindes fragen. Handelt es sich um einen Säugling (also bis zum 1.Geburtstag, noch dringlicher wird es unter 6 Monaten), wird er immer schneller einbestellt, als ein größeres Kind. Nicht nur, weil meist die Eltern besorgter sind, sondern weil die klassischen Symptome bei vielen Krankheiten unklarer sind. Wenn kleine Babys Fieber haben (> 38,5 Grad rektal), ist meist was im Busch.

Sehr starke Schmerzen — völlig klar. Kinder mit Schmerzen sollten das nicht aushalten. Aber es gibt ja so gute Mittel wie Paracetamol und Ibuprofen (umso erschreckender, dass Kinder bei uns vorgestellt werden, die „schon die ganze Nacht Ohrenweh“ haben und immer noch nichts bekamen).
In diesem Post geht es aber um Schmerzen, die die Kinder völlig einnehmen, dass auch Analgetika nichts mehr ausrichten können. Schmerzen an Kopf, Bauch, Rücken, nach Stürzen. Kinder, die sich nicht mehr beruhigen, Säuglinge (wieder), die nichts mehr trinken wollen, große Kinder, die sich vor Schmerzen nicht mehr bewegen (auch die stillen) – zum Doktor.

Atemnot — „Herr Doktor, mein Kind bekommt gar keine Luft“, das hören wir oft und ist aus Sicht der Eltern ein weites Feld.
Achten sollte man vielmehr auf fehlende Stimme (wieder die Säuglinge, die nicht mal mehr schreien), so genannte Einziehungen (sichtbare Atmung an den Rippen oder oberhalb des Brustbeins), sehr schnelle Atmung und quietschende oder feinknisternde Geräusche.
Schließlich können Atemprobleme zu starker Blässe oder Dunkelverfärbung des Gesichtes führen (Zyanose), auch darauf sollten Eltern achten.

Eintrübung — Nichtansprechbarkeit, Lethargie, Bewußtlosigkeit, Schläfrigkeit, Synonyme gibt es viele. Dies ist ein absolutes Alarmzeichen, egal in welchem Alter.
Klar sind kranke Kinder müde, wenn sie aber nicht erweckbar sind, sich gar nicht mit Spielen oder Ablenkung aufmuntern lassen, darf das zu Denken geben.

Ausschläge — Hier sind nicht irgendwelche Pickelchen gemeint, auch nicht Ausschläge bei Windpocken, Ringelröteln oder Scharlach. Es gibt eigentlich keine dermatologischen Notfälle.
Ausschläge, vor denen wir Angst haben, sind „Petechien“ (Einblutungen in die Haut), erkennbar daran, dass Druck auf die Haut die Rötungen nicht verschwinden lassen, sie blasst nicht ab. Petechien können eine schwere Sepsis anzeigen, wie sie bei Hirnhautentzündungen vorkommen. Ein Notfall.


Diese Red Flags sind in absteigender Häufigkeit aufgeschrieben, fiebernde Säuglinge sind beinahe Tagesgeschäft, während das fiese Exanthem bei Meningokokken-Sepsis eine große Ausnahme ist, dennoch sind meine fMFA bei all diesen Kindern bemüht, am gleichen Halbtag noch einen Termin zu geben.

Für Eltern, deren Kinder o.g. Auffälligkeiten zeigen: Anrufen, Dringlichkeit mitteilen, auf einen Termin bestehen. Diese Red Flags bedeuten nicht, dass tatsächlich etwas Schlimmes vorliegt (im Gegenteil: Meist können wir eine ernsthafte Krankheit ausschließen und den Kindern gut helfen), aber eine Abklärung ist unumgänglich. Ist der Kinderarzt nicht erreichbar, fahrt in die nächstgelegene Notfallklinik oder (insbesondere bei Atemnot, Nichtansprechbarkeit oder der Hirnhautentzündung) wählt die 112.


Können wir die o.g. Symptome auch umgekehrt betrachten?

Klar! Ein Kind, dass zwar krank ist, aber …
– … klein ist, noch gut trinkt oder isst, kein Fieber hat,
– … über keine Schmerzen klagt, also auch lacht und spielt,
– … ganz ruhig atmet, z.B. auch durch die Nase oder mit Schnuller im Mund,
– … adäquat reagiert, antwortet, seinem Spielzeug nachgeht oder sich ablenken lässt vom Kranksein,
dürfte insgesamt zwar krank, aber nicht lebensbedrohlich erkrankt sein. Ein Anruf beim Kinderarzt kann jetzt die Nerven beruhigen, Tipps von der fMFA Abholen kann ja nie schaden. Im Zweifelsfall schaue ich aber gerne das Kind an.

Grüße,
kinderdok.

Nebenbei: Diese Dinge sind – logisch – international. Claire McCarthy (@drClaire) schrieb unlängst ein ähnliches Posting (englisch) aus ihrer Notfallsprechstunde, ich habe mich an ihren Artikel angelehnt.

Erstveröffentlichung hier.

(c) Bild: kinderdok, basierend auf Red flags von Rutger van Waveren/Flickr (Lizenz bei CC BY-SA 2.0)

22 Antworten auf „Rote Fahnen oder: Wenn Kinderärzte sich Sorgen machen“

  1. Meine Tochter hatte Petechien an den Beinen und starke Bauchweh..im Kh mit V.a. Blinddarm behandelt worden..danach starke Schwellubg am Arm 3 Tage später ödematöse Beine….End vom Lied Schönlein Hennoch. Ich kannte das bis Dato nicht…aber musste das Übel kennenlernen….

  2. Also ich bin gerade bei Kleinkindern der Meinung, lieber schnell überprüfen bevor es was schlimmeres ist. Deshalb bin ich der Meinung muss kurzfristig ein Termin beim Kinderarzt sein. Auch Eltern können die Symptome nicht immer richtig beschreiben und wenn dann eine Krankheit übersehen wird kann das fatale Folgen haben.

  3. Lieber Kinderdoc,
    vielen Dank für Ihre hilfreichen Artikel.
    Meine Tochter hatte mit 2 3/4 Jahren einen schweren Erkältunginfekt, der eine Immun-Thrombopenie auslöste. Die Petechien in ihrem Gesicht hatten wir zwar gesehen, aber nicht einordnen können. Als mein Mann sie wegen Ohrenschmerzen (Osterwochenende, 15 Stunden nach der Geburt meiner 2. Tochter) in die Ambulanz brachte, sollte wegen Meningitis-Verdacht sofort eine Lumbalpunktion gemacht werden. Glücklicherweise lagen vorher die Blutwerte vor und es war „nur“ eine ITP. (Die traurigen Details der dilettantischen Behandlung in dieser osthessischen Klinik erspare ich Ihnen.)
    Da die ITP chronisch wurde, kennen wir uns inzwischen mit Petechien ganz gut aus. Trotzdem teste ich bei jedem roten Pünktchen als erstes auf Nackensteifigkeit.

  4. Und prompt bin ich mit meinem knapp 2jährigen nur wenige Tage nach diesem Post mit sehr hohem Fieber unklarer Ursach und einigen Petechien im Gesicht im KH gelandet (letztere hatte ich selbst allerdings nicht erkannt, sahen so klein und harmlos aus…). War am Ende wohl nur ein harmloser Virusinfekt, aber dank des Posts konnte ich immerhin verstehen, warum darum so eine Aufregung gemacht wurde….

  5. Aus den Niederlanden, wo Kinder beim Hausarzt versorgt werden und man eigentlich immer erst mal für eine Woche nach Hause geschickt wird, herzlichen Dank! Ich sehe durchaus einen Sinn darin, eine Woche zu Hause abzuwarten, ob die Erkältung von alleine weggeht. Aber nur mit Entscheidungshilfe, wann es sinnvoll ist, gegebenenfalls vorher auf ärztlicher Behandlung zu bestehen.
    Der Hinweis mit den Einziehungen hätte mir und meiner Tochter einen nächtlichen Besuch in der Notaufnahme erspart, das Problem dann vielleicht nachmittags schon behandelt werden können.
    Vielen Dank also für die Liste!

  6. Es ist recht schwierig eine umfassende Liste an Symptomen die zeitnah abeklärt werden müssen zusammen zu stellen. Ebenso gibt es für jede Lapalie eine Ausnahme. Da fällt einem immer mal wieder ein „Ja, aber…“ ein. Ich glaube einfacher ist es ein paar Beispiele zu nennen, die wirklich keinen Arzt oder einen Arzttermin „im Verlauf“ gebraucht hätten. Ich gebe mal aus meiner eigenen Laufbahn in der Notaufnahme zum Besten. Dinge, die mit gesundem Menschenverstand, definitiv nicht in die Notaufnahme gehören:

    Mückenstich bei durchgeimpftem Kind und ohne Allergie und ohne Rötung
    Insektenstich ohne alles, bei Tetanusschutz intakt mit der Frage, was das jetzt für ein Insekt war
    Rückenschmerzen, seit 3 Jahren ohne Schmerzveränderung
    Kind stürzte vor 3 Tagen und es ist nicht mehr nachvollziehbar, was es sich dabei überhaupt angeschlagen hat (weil keinerlei Schmerzen… auch die Mutter hat seit 3 Tagen nichts Verdächtiges beobachtet, außer dass es dem Kind gut geht)*
    Pickel, ohne Rötung ohne Schmerzen bei Kind kurz vor Pupertät

    Leider kein Scherz… solche Dinge hatte ich wirklich schon in der Notaufnahme sitzen. Ersteres sogar mehrfach. Zweiteres gehört angeschaut, aber nicht um 3 Uhr morgens und nicht in der Notaufnahme, denn von akut, können wir hier jetzt echt nicht mehr reden. Wenns denn wenigsten irgendeine Veränderung der Schmerzen gäbe…

    Dann gibts halt noch den großen Klotz an Leuten, denen es zu doof war auf einen Termin beim niedergelassenen Kollegen zu warten. Das Alles könnte im Schlimmsten Fall dazu führen, dass man die echten Notfälle übersieht, gerade, wenn diese zum „Understatement“ neigen. (Ich hab einmal einen Schockraum ausgerufen bei einem Kind, welches von den Eltern über die reguläre Anmeldung gebracht wurde… huh… das war gruselig.)

    wenn es dem Kind jetzt gut geht, heißt dass nicht, dass nicht vorher was Verdächtiges war… (und das Kind jetzt nix zeigen will, weil fremde Menschen und so) aber wenn die Mutter als Grund der Vorstellung nennt: Ja irgendwas muss doch sein, dem Kind gehts zu gut! Dann zweifle ich doch… Mann kann sich auch auf die Nase legen OHNE, dass was kaputt geht, wirklich!

    1. Zweiteres sollte drittes werden…. hups…. Die Rückenschmerzen gehören angeschaut, nicht der unauffällige Stich eines unbekannten Insektes

    2. Bei „zu doof auf einen Termin beim Niedergelassenen warten“ möchte ich meinen aktuellen Fall anfügen: Drehschwindel seit 1 Woche, vorgestellt beim HNO –> Überweisung an Neurologen.
      Davon 3 angerufen. Ergebnis: wir nehmen keine neuen Patienten auf, Termin in 3 Wochen, Termin im JUNI! Akutversorgung gäbe es nicht, wenn es mich früher stören würde, solle ich halt ins Krankenhaus (von allen 3!).

      Drehschwindel bei allem außer Liegen nervt schon etwas, aber bei >1 Woche würde ich eigentlich auch nicht ins Krankenhaus…Aber was soll ich bei sowas sonst machen? 3 Wochen vom hausarzt krank schreiben lassen und zu hause warten? Das nenne ich mal einen sinnvollen Schaden an der Volkswirtschaft…

      1. Das ist einer der oben angesprochenen „ja, aber“ Fälle.

        Das ist ja alles noch nachvollziehbar, Drehschwindel seit einer Woche ist ja auch noch halbwegs akut… vor Allem, wenn sich die Niedergelassenen nicht um Akutfälle kümmern. Bei uns gabs für solche Fälle dann eine Krankenhauseinweisung vom Hausarzt (und den Hinweis für den Patienten, dass man halt dran kommt, sobald die akuteren Fälle durch sind, Wartezeit je nach dem wie der Tag der Neurologen ist zwischen 10min und 5h). Aber z.B. Arthrose im Knie – entwickelt sich so etwa seit einem Jahr (zumindest der spürbare Teil… der nicht spürbare Teil ist schon weit länger dabei), soll geröntgt werden, Termin beim Niedergelassenen gäbs so in etwa 3 Wochen. (Und wir reden hier nicht von akut roten, dicken Knie, dass aufgrund von Arthrose + Belastung akut geworden ist, sondern von dem schleichenden Prozess). DAVON gibts pro Tag sicher mindestens 10 in der Notaufnahme… Zitat: „Beim Niedergelassenen müsste ich 3 Wochen auf mein Röntgenbild warten.“ OK… in den 3 Wochen wäre die Arthrose jetzt auch nicht schlimmer geworden und je nach Auslastung gibts OP Termine auch erst in 3 Monaten… da machens die 3 Wochen jetzt nicht mehr fett… Und wenns noch zu früh zum Operieren ist, darf derjenige dann sein Röntgenbild mit zum Niedergelassenen (Termin in 3 Wochen) nehmen, denn Physiotherapie verschreiben ist nicht in der Notaufnahme. Also effektiv hat der Patient nix gewonnen und hat die Notaunfahme blockiert… solche Fälle meine ich mit „denen ist es zu doof auf einen Termin beim Niedergelassenen zu warten“. (Durchaus nachvollziehbar – bei einigen gibts wirklich lange Wartezeiten, aber… wir sind hier immernoch eine Notaufnahme.)

  7. Zugeschwollenes Auge hatten wir durch einen Mückenstich. Das gehörte laut Kinderärztin am selben Tag behandelt und sie hätte uns ins KH geschickt, wenn das Antihistamin nicht bis zum Folgetag angeschlagen hätte.

    Lieber Kinderdoc, was ist mit Fieber in Kombination mit steifem Nacken? Gehört dasnicht auch oben rein? Das ist das erste, was ich nachschaue beim fiebrigen Kind.

    1. Ich würde auch Fieber, bzw. allgemeine Erkältungssymptome und Nackensteifigkeit/Nackenschmerzen ohne anderen bekannten Grund dazu packen. Habe ich schon 2-3 mal im Apothekennotdienst gehabt, ist nicht zu unterschätzen. Aber das ist eine Red flag, die genauso auf Erwachsene zutrifft.
      Aber gefühlt ist die Liste sowieso nicht 100% vollständig…deshalb denke ich da fehlt noch einiges, was auch Erwachsene betreffen könnte, oder?
      Z.b. Herpesbläschen abseits der Lippen, besonders im Ohr- und Augenbereich, gelblicher Ausfluss aus allen möglichen Körperteilen (Augen, Nase, offene Wunden, etc….)…tbc.

    2. Klar:
      – Allergische Reaktionen
      – Meningismus
      – Offene Brüche
      – stark blutende Wunden
      ….

      da gibts noch viel, was ich noch hätte listen können.
      Im obigen Posting ging es vor allem um Symptome, die oft nicht als sooo problematisch eingeschätzt werden, aber die uns Ärzte aufhorchen lassen. Meningismus oder allergische Reaktionen sind da schon beinahe selbstverständliche Vorstellungsgründen.

      Die Liste ist mitunter unendlich.

    3. Also bei Fieber mit Nackensteifigkeit bei Kind im Kindergartenalter ging in unserem zuständigen Krankenhaus deutlich eine Rote Flagge an. Die haben mir am Telefon sehr klar gemacht, dass ich bitte sofort ohne Umwege vorbei kommen soll. Notfalls im Krankenwagen. Und auch vor Ort ging alles sehr schnell. Es war tatsächlich eine Meningitis, aber keine Meningokokken-Infektion.
      Keine der Eltern im Umfeld wäre nur auf die Idee gekommen auf einen steifen Nacken bei einem Kind mit starken Kopfschmerzen zu testen, so das Feedback hinterher.
      Vielleicht ist das eine Anregung für ein weiteres Posting?

  8. Lieber Kinderdoc, was sagen Sie denn bei allergischen Reaktionen? Mein Sohn hatte einmal eine heftige allergische Reaktion (vermutlich irgendwelche Pollen da es bei einer Radtour durchs Grüne auftrat) bei der ihm die Augen fast zugeschwollen sind (ich vermute, er hat wegen Augenjucken da auch noch viel dran gerieben). Das schien mir angesichts der Reaktion des Praxisteams auch schon ein Fall zu sein, der eher schnell behandelt wurde. Und das übliche Antihistamin reichte leider auch nicht aus, wir mussten am nächsten Tag noch mit Cortison nachbehandeln um das in den Griff zu bekommen…
    Dieses Frühjahr sind wir natürlich vorgewarnt, aber so beim Erstauftreten fand ich das doch sehr bedrohlich…

  9. Da hatten wir auch schon ein bisschen was davon (1, 2 und 3/4 in Kombination, allerdings rückblickend harmlos).

    Zu 1 würde mich aber noch interessieren: Was ist denn ein „kleines“ Baby, das man bei Fieber sofort vorstellt? Mit meinem 10-monatigen Kind, dem es bei 39,5° noch echt gut ging, war ich damals nicht beim Arzt. War dann auch nur Dreitagefieber, Bauchgefühl hat gestimmt, Trotzdem frage ich mich nun, ob das fahrlässig war.

    1. Unter einem halben Jahr.

      Bis zum ersten Lebensjahr lasse ich die Eltern entscheiden, ob sie ihr Kind vorstellen wollen oder nicht. Bis 6 Monate lasse ich ihnen die Wahl nicht.

  10. Ich war mit 2-Monatsbaby vollkommen tiefenentspannt und nur beim Arzt, weil mein Gesundheitsbuch das in dem Fall empfiehlt.
    Reaktion der Ärztin: Großes Lob, dass ich bei Fieber bei Mini gekommen bin.
    War aber nur „ein Infekt“.

  11. Hut ab an alle Kinderarztpraxen, täglich all die Patienten unter einen Hut zu bekommen.
    Eine richtige „red flag“ wünsche ich keinem. Meine Tochter musste kürzlich beim Kinderarzt direkt mit Sauerstoff versorgt werden und Rettungswagen plus Notarzt mussten kommen, um sie ins Klinikum zu bringen. Da muss man auch erst mal nen kühlen Kopf bewahren, aber das Praxisteam hat sich super geschlagen. Es war mir nur etwas unangenehm, den Betrieb so durcheinander zu bringen. Dass es so kritisch war, hab ich in dem Moment zum Glück nicht realisiert.

  12. Kindernotfallpraxis Klinikum Esslingen vor etwa 3 Jahren. Unser Sohn, gerade 7 Monate alt, hatte – zum ersten Mal in seinem Leben ohne eine Impfung im Vorfeld – Fieber über 39,5°. Kommentar des diensthabenden Arztes: Der ist ja noch rosa im Gesicht, warum sind Sie denn hier? Unsere Antwort: Weil die KiÄ sagte, vor dem ersten Geburtstag sollten wir auf jeden Fall zum Arzt, wenn er Fieber über 39 hat. Seine Antwort: So was Blödes hätte er ja noch nie gehört. Wir sollten bitte erst wieder kommen, wenn das Kind wirklich krank ist und nicht, so lange das Baby noch ansprechbar ist und rote Wangen hat. Ansonsten reicht auch ein Fieberzäpfchen…
    Der hat das mit den roten Flaggen wohl noch nicht gehört gehabt, gell?
    Viele Grüße!

      1. Ja, leider gibt’s das wirklich noch oft. Ich hatte das gleiche Problem. Sonntags, Kind 6 Monate trotz Medikamente über 38.5 Fieber steigend und bei uns gibt es tagsüber zum Glück ein Notfall-Kinderarzt-Netz, also angerufen und da schnell hin (Arzt im Nachbarort) da musste ich mir auch anhören was ich dort wolle, dem Kleinen fehle ja nix gravierendes.. Nach über einem halben Jahr musste ich abends unter der Woche mal wieder den Notruf wählen und mangels Alternativen (Ich hab zu erst direkt gesagt ich wolle nicht mehr dahin aber keinen anderen Arzt in der Nähe aufgetrieben) bin ich, auch so kommuniziert, doch da hin. Wir hatten dann, auf Nachfrage des Arztes, ein klärendes Gespräch.. „Zugute kam mir in diesem Moment vielleicht noch ein bisschen dass ich dieses Mal wirklich mit begründetem Verdacht da war.. Es handelte sich um einen grossen Schädelbruch…

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