Kinderärzten machen Hausbesuche. Aber nicht immer.


Passend zu dem gerade stattfindenden Kinder- und Jugendärztetag in Berlin gab es diese Woche in „Report Mainz“ einen interessanten Beitrag zum Thema Hausbesuch, für uns alle passend wurden die Kinderärzte herausgegriffen: Gute Zielgruppe (Eltern), Leidensdruck (Arme Kinder), unterrepräsentierte Fachärztegruppe in den Standesvertretungen.

Kurz zusammengefasst: Die Patienten haben das Recht auf einen Hausbesuch, letztendlich ohne zu beurteilen, ob dieser überhaupt notwendig ist. Außerdem: Kinderärzte verdienen mehr als genug Geld, also können sie auch die Zeit im Auto verbringen. Als Zeugen der Klageseite präsentieren sich zwei Kinderkrankenschwestern, die natürlich beurteilen können, wie dringend ein Hausbesuch sei, und wie sehr ein Kind darunter leide, in die Praxis zu kommen. Als ob das nicht jede Mutter könnte.

Mein letzter Hausbesuch liegt schon ein wenig zurück. Steven ist ein Kind mit PEG-Sonde und einem Tracheostoma, er wird in einem Heim versorgt, es sind regelmäßig Verbandswechsel unter ärztlicher Aufsicht zu leisten. Wann bin ich noch zu jemandem Hause gefahren? Bei Luise, deren Windpocken so stark waren, dass sie sich nicht von der Couch wegbewegen könnte. Ach ja, dann bei dem Kind nach Plötzlichen Kindstod, eine eher unglücklicher Hausbesuch. Dann noch der Fieberkrampf, das war hier gleich um die Ecke, und im letzten Winter Familie Holzmann, bei der alle drei Kinder an Grippe mit hohem Fieber litten, zudem die Mutter selbst erkrankt war.

Warum machen Ärzte, vor allem Kinder- und Jugendärzte selten Hausbesuche?
– Das technische Equipment aus Hausbesuchen ist unzureichend: Keine Möglichkeit, einen Ultraschall zu machen, Urin unter dem Mikroskop anzusehen oder Blut abzunehmen. Keine fMFA an meiner Seite 🙂
– Licht und Umgebung der Heimstatt sind unzureichend. Den schlafenden Dreijährigen, der im abgedunkelten Zimmer sein Fieber ausschläft, kann ich zwischen Bettlaken und Zudecke untersuchen, optimal ist das nicht. Beurteilung eines Hautausschlags unter „Wohnungslichtverhältnissen“? Forget it.
– Die Präsenzpflicht leidet: Jeder niedergelassene Arzt muss zu den Sprechstunden in seiner Praxis sein. Was, wenn dort ein Notfall eintrifft?
– Wer versorgt die Patienten in der Praxis, während ich auf Hausbesuch bin? Bei 80-110 Patienten im Winter bleibt nur noch „Kurzmedizin“. Ein Hausbesuch kostet mich mindestens 30 Minuten, realistischer dürfte eine Stunde sein, einschließlich An- und Abfahrt.
– Wann ist eine medizinische Notwendigkeit gegeben? Wenn die Eltern das sagen? Vermutlich, denn anders kann es von der fMFA am Telefon nicht beurteilt werden. Aus der Erfahrung, welche „Notfälle“ täglich in die Notfallambulanzen marschieren, sehen wir die Qualität dieser Selbsteinschätzungen. Nicht alle Eltern sind in medizinischen Berufen tätig.
– Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen (vielleicht abgesehen von der U2 während des Wochenbettes) sind nicht medizinisch indiziert als Hausbesuch durchzuführen. Achja: Eine Impfung im Kinderzimmer dürfte übrigens psychologisch „ungeschickt“ sein.

titel-scoyo-lieblinge-blogger-juni-2017Dennoch können Hausbesuche aus sozialpädiatrischen Aspekten sinnvoll sein: Nicht selten triffst Du als Arzt auf überheizte verrauchte Wohnungen, überfüllte Medikamentenschränke oder versiffte Waschbecken in Küche oder Bad suboptimale hygienische Verhältnisse. Viel Input für die weitere familienmedizinische Beurteilung.

Natürlich ist das eine sehr arztzentrierte Perspektive. Ich kann Eltern gut verstehen, deren Kinder sehr krank sind, nicht transportfähig, den Aufwand der Anfahrt scheuen, die Wartezeit in der Praxis usw., und die sich daher einen Hausbesuch wünschen. Wir versuchen das auch einzurichten: Am Abend, in der Mittagspause. In aller Regel halten die fMFA mit mir Rücksprache, ich telefoniere dann mit den Eltern, um die wirkliche Indikation für einen Hausbesuch einzuschätzen.

Schade aber um den „Report“-Beitrag: „Warum Kinderärzte nicht mehr zu ihren kleinen Patienten kommen?“ Das wird leider nicht beantwortet. Das Resumé, der Patient habe ein Recht auf Hausbesuche und basta, greift zu kurz.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit einem hausbesuchenden (Kinder-)Arzt gemacht? Oder auch mit der Ablehnung eines Besuches?

Pressemitteilung des BVKJ zu diesem Thema

(c) Bild bei Flickr/Canada Science and Technology Museum (CC Lizenz BY NC ND 2.0)

85 Antworten auf „Kinderärzten machen Hausbesuche. Aber nicht immer.“

  1. Guten Morgen!
    Das ist nun das erste Thema, das mich zu einem eigenen Beitrag lockt. Ich lese hier sehr gerne mit und habe schon viel gelernt, geschmunzelt und auch den Kopf geschüttelt.
    Vielen Dank dafür!
    Zu uns: wir haben (mittlerweile) vier Kinder. Als die jüngste noch nicht geboren war, lebten wir in einem kleinen Ort in Niedersachsen. Meine ersten drei Kinder haben je einen Abstand von 22 Monaten. Unsere Familie lebte damals über 500 km entfernt. Mein Mann war unter der Woche, oft auf Lehrgängen. Ich war also ohne Auto, allein in einem kleinen Ort ohne Unterstützung. Der erste Hausbesuch unseres Kinderarztes, war die U2 bei unserem dritten Kind. Ich war so unendlich Dankbar, nicht alleine und zu Fuß, frisch entbunden, mit drei Kindern unter vier zur Praxis zu müssen. Ich hatte damals gar nicht gewusst, das ein Hausbesuch möglich ist. Unser Kinderarzt hatte mir diesen Besuch angeboten, als ich noch schwanger war, weil er um unsere Situation wusste und mir den start erleichtern wollte.
    Vielen vielen Dank noch mal rückwirkend dafür!!!
    Als er uns zu diesem Termin besuchte, bot er auch gleich an, dass ich mich nicht scheuen sollte, nach einem weiteren Hausbesuch zu fragen, wenn die Situation für uns schwierig wäre zu kommen. Er könnte entweder in der Mittagspause, oder nach Praxisschluss vorbeischauen. Das sei kein Problem, da er sowieso in der Nachbarschaft wohne.
    Ich musste dieses Angebot aber nur einmal annehmen ( da hatten alle drei Kinder und ich einen Magen Darm Virus, der aber für die jüngste Dame des Hauses schwerer ausfiel, weil sie noch kein Jahr alt war).
    Ansonsten bin ich immer in die Praxis gegangen. Aber das Gefühl, wenn alle Stricke reißen, kann ich auf Hilfe vertrauen, die gerne gegeben wird, hat sich beruhigend angefühlt.
    Ich finde dass Hausbesuche ein wahres Geschenk sein können und dass das Wissen, dass ein solcher gerne im Notfall gemacht wird, unheimlich beruhigend sein kann.
    Mittlerweile wohnen wir wieder in NRW. Oma und Opa und alle anderen Verwandten in der Nachbarschaft. Die drei Großen gehen schon häufig mal alleine ( sie wollen das so/ ich halte aber telefonische Rücksprache, ob es möglich ist) zu ihrem Kinderarzt. Einen hausbesuch haben wir nie wieder benötigt.
    Aber es war ein wirklich riesiges Geschenk, als die Kinder noch klein waren.

  2. Zum Glück brauchten wir noch nie einen Hausbesuch vom Kinderarzt, aber den ärztlichen Bereitschaftsdienst für unsere Große schon zweimal. Wobei – brauchen…-es war eher Unsicherheit (stundenlang Erbrechen ohne wirklichen Mageninhalt und eine späte Reaktion auf einen Bienenstich/Kind konnte am nächsten Tag mit dem Fuß kaum auftreten, dunkellila und geschwollen). Beide Male konnten die Ärzte schon am Telefonbuch so weit alles klären, dass ein Besuch nicht notwendig gewesen wäre, auch nicht von meiner Seite aus. Beide sind trotzdem gekommen, „nur zur Sicherheit“, und beide gingen auch sehr einfühlsam mit der kleinen Patientin um, obwohl beides keine Kinderärzte waren. Ich bin sehr dankbar, dass es den Notdienst überhaupt gibt, der auch nach Hause kommt. Auch wenn wir ihn seit dem nicht mehr gebraucht haben-zu wissen, es gibt ihn
    , ist einfach gut.

  3. Ich habe drei Kinder und wir sind seit mehr als 20 Jahren in der selben Kinderarztpraxis. Der erst Kinderarzt war fachlich 1a aber menschlich gewöhnungsbedürftig. Da schluckst du mal als Mutter, Hauptsache die Kinder sind in guten Händen.
    Vor etwa 17 Jahren übergab unser Kinderarzt seine Praxis an einen Nachfolger. Auch dieser ist fachlich 1a. Menschlich besser als sein Vorgänger. Beiden gemein ist, dass sie eher wenig Geduld für überspannte Mütter aufbringen. Natürlich sind dann Mütter, die sehr besorgt sind, eher unbefriedigt, da der Doc ihnen klar sagt, dass es keinen Handlungsbedarf gibt, wenn Schatzi unruhig ist oder inadäquat reagiert. Auch Erkältungen lassen ihn nicht zu Medikamenten greifen, nach der Blutanalyse rät er gern zu Ruhe und Inhalieren.

    Inzwischen habe ich viele Eltern erlebt, die diesen Kinderarzt ablehnen und schlecht über ihn reden. Meiner Meinung nach sind das Eltern, die für jeden Pipifax Medikamente, Antibiotika oder Überweisungen zu dem favorisierten Facharzt wollten.

    2003 kam unser jüngster Sohn zur Welt. Da ich 38 war, galt es als Risikoschwangerschaft. Wir haben alle „besonderen“ Vorsorgeuntersuchungen abgelehnt. Wir wollten dieses Kind, egal wie es ist.

    Leider hatte er von Anfang an Probleme. Er vertrug die Muttermilch nicht, hatte fürchterliche Durchfälle.
    Wir waren etwa eineinhalb Jahre praktisch nur im Krankenhaus.
    In all dieser Zeit hatten wir die Option, unseren Kinderdoc auf seiner Handynummer anzurufen.
    Wenn Sohn zuhause war und Probleme hatte, riefen wir in der Praxis an und wir kamen direkt in einen Behandlungsraum. Zeitweise war eines der Watezimmer für uns geblockt.
    Ich erinnere mich, dass in einem Urlaub in der letzen Nacht Sohn drei hohes Fieber bekam.Wir brachen den Urlaub in Holland ab. Als wir wieder in Deutschland waren, rief ich die Praxis an, dass wir in etwa 4 Stunden mit einem kranken Kind kommen würden.
    Als wir ankamen, war ein Behandlungsraum für uns freigehalten. Wir waren bis abends in der Praxis. Viertelstündlich hat der Doc unseren Jüngsten untersucht. Leider mussten wir dann doch noch mit Verdacht auf Hirnhautentzündung ins Kinderkrankenhaus.
    Es würde zu weit führen, alle erlebten Situationen hier zu schildern.

    Die Handynummer haben wir nicht in Anspruch genommen, aber allein die Möglichkeit hat uns viel Halt gegeben.

  4. Ich habe bei der U2 auch den Kinderarzt nach Bereitschaft, die U2 zuhause zu machen, gefragt (und war froh, dass er es gemacht hätte. Hintergrund: beim ersten Kind (total normale Geburt, keinerlei Komplikationen bei uns beiden) war ich erst nach einigen Tagen soweit fit, alleine auf Toilette gehen zu können. Aber ambulante Geburt wäre auch schön gewesen. Also darauf gehofft. Stattdessen beim 2. Kind Wochenbettfieber und wieder eine Woche Krankenhausaufenthalt zur Geburt.

    Ich kann die Ärzte im Video verstehen. Wieso sollten die zu einem fremden Kind kommen, das nur nach normalem Infekt mit Schlappheit, Fieber etc. wirkt? Wenn der Arzt das Kind schon kennt, weiss, wie besorgt die Eltern sind, welche Besonderheiten beim Kind vorhanden sind – dann kann er einschätzen, ob Hausbesuch vielleicht doch nötig ist. So klingt das echt nach einem banalen ‚Kind ist halt krank‘. Doof, dass dafür ab Tag1 eine Krankschreibung nötig ist, wenn ein Elternteil beim kranken Kind bleibt statt zu arbeiten. Aber auch da: wen der Kinderarzt kennt, kann da sicher auch gangbarere Regeln finden. Ist halt dafür nötig, gegenseitiges Vertrauen zu haben – und das muss erst aufgebaut werden.

    1. So ist es. Wege finden sich immer. Kinderärzte machen auch ganz normal ihre Arbeit, so gut und sorgfältig es nötig ist aber nicht immer so wie Eltern das gern hätten.

  5. Mit chronisch krankem mehrfach behindertem Kind „spart“ man sich meist den Weg über den Kinderarzt und fährt direkt zur Kinderklinik-Aufnahme (und wird dort nicht selten nach vorheriger telefonischer Ankündigung vom Dienstarzt bereits an der Tür empfangen).
    Eine Situation habe ich jedoch in Erinnerung:
    Ich hoffte, dass meine Tochter trotz akutem Infekt mit O2-Bedarf eventuell ums Krankenhaus herum kam (wir hatten ja das meiste Equipment mittlerweile eh zu Hause) und wollte sie beim Kinderarzt vorstellen. Da saß ich dann bestimmt 2 Stunden mit ihr im Wartezimmer. Fröhlich herumspringende Kinder kamen eher dran. Ich bekam so langsam Angst, denn das Fieber stieg und stieg, die Sättigung war instabil, der Akku vom mobilen Pulsoximeter neigte sich dem Ende und in der Sauerstoff-Flasche war auch nicht mehr viel drin. Als ich die Frauen am Empfang fragte was sie gedenken zu tun wenn der Sauerstoff alle ist und der Notfall eintritt entstand dann auch bei ihnen dezente Unruhe und meine Tochter kam als nächste dran.

    1. Das Problem liegt wahrscheinlich darin begründet, dass nicht jeder noch so begnadete Kinderarzt gleichzeitig auch noch fundiertes Wissen in Prozessoptimierung und umfangreiche Erfahrungen im Personalwesen hat. Die letzten beiden Dinge braucht man aber für eine gute Praxis-Organisation. Ohne die solche unliebsamen Episoden wie die von Ihnen beschriebene Situation aber vorkommen. Im Zweifel hatte der Arzt selbst keine Ahnung, wer da gerade in welchem Zustand in seinem Wartezimmer sitzt! Wenn er sich darum im laufenden Betrieb auch noch kümmern muss, kommt er nicht zum Behandeln.

      1. Das war vermutlich die Fehleinschätzung der Schwestern am Empfang. Einerseits. Andererseits hätte ich vielleicht noch mehr auf die Dramatik hinweisen können
        (Bin bei medizinischen Krisen manchmal zu „ruhig“)!?
        Ich hab’s dann im Nachgang noch mal bei der Ärztin angesprochen und sie hat ihre Schwestern sensibilisiert. Danach kam eine solche Situation nicht mehr vor. In Akutsituationen durften wir meist gleich ins Sprechzimmer.
        Bei der neuen Kinderärztin (wg. Umzug) dürfen wir wegen der Ansteckungsgefahr immer gleich im Sprechzimmer warten. Die Schwester kommt, fragt ab wie akut es ist und ob sie schon Dauerrezepte/Überweisungen etc. vorbereiten soll. Je nach Dringlichkeit „taktet“ sie dann meine Tochter ein.

      2. Ihr Traumtänzer! Natürlich muss/sollte der Arzt sich um den laufenden Betrieb kümmern und natürlich wissen, wer da im Wartezimmer ist. Seine Gäste zu Hause lässt man ja auch selbst rein und begrüßt sie. Bei Unklarheiten (ohne Termin,unklar wie akut) muss der Chef schon selber klären, wer einen Termin bekommt, wer sofort dran kommt und wer warten kann.
        Wer das nicht hinbekommt kann die Praxis gleich zu machen.

        1. Eine Akutsprechstunde beim Kinderarzt…
          Wieviele Kinder schneien da wohl pro Vormittag rein? 25-30?! Sagen wir mal durchschnittlich alle 5-10 Minuten ein neues Kind. Anfangs vermutlich mehr. Und bei jedem neuen Fall erfolgt eine Umpriorisierung durch den Arzt selbst? Echt jetzt? Wo? Während der Behandlung im Behandlungszimmer? Im Flur zwischen Tür und Angel? Oder läuft er jedesmal zum Empfang? Stellen Sie sich den Ablauf einfach Mal im Detail vor…

        2. Naja, wenn Profis arbeiten klappt es: Hereinschneien ist schonmal gar nicht, alles was nicht akut und keinen Termin hat kommt nicht direkt dran, also Termin vergeben und wieder raus, auch Vertreter etc., alle mit Termin kommen zur vereinbarten Zeit dran, richtig akut und kein Termin entscheidet kurz der Chef, wird natürlich vorgezogen.

  6. Hallo ich bin Mama von drei Kindern 7Jahre, 3 Jahre und 19 Monate bis lang war keines so schwer erkrankt das ich einen hausbesuch verlangen wollte. Und wenn wir mit einem kranken Kind ( mein kleinster mit damals 13 Monaten mit norovirus) zum Kinderarzt fuhren mussten wir nicht warten wir wurden gleich ins sprechzimmer gebracht und die Ärztin war sofort bei uns.
    Was ich schlimmer fand war das wir in die Klinik mussten und da hat es 6 Stunden gedauert bis er eine infusion bekam.

  7. Bittebitte, macht weiter Hausbesuche bei Kindern, wo es absolut notwendig ist.

    Wir haben nach ambulanter Entbindung die U2 am 10. Tag in der Arztpraxis machen lassen, davor war die Hebamme da und jederzeit verfügbar.

  8. Warum muss/soll der Kinderarzt zu einer Zehnjährigen nach Hause kommen, die sich erbricht und deren Mutter Krankenschwester ist? Bettruhe, Schonkost und dann ist es nach ein, zwei Tagen überstanden. Was die Reportage der Öffentlichkeit als Botschaft überbringen wollte, ist mir nicht ganz klar. Eventuell, dass Ärzte und insbesondere Kinderärzte mehr als ausreichend verdienen? Na wenn schon, was ist denn daran verwerflich? Unsere Kinderarztpraxis ist in den letzten Jahren so voll geworden, dass unser Arzt es auch ohne Hausbesuche auf einen 60h/ Woche schafft. Als mein Sohn wirklich einmal sehr krank war, hat er zumindest täglich angerufen (auch am 24.12.) und sich erkundigt. Das ZDF darf gerne meine GEZ-Gebühren in Oli Kahn investieren, aber bitte nicht in Reportagen, die kein Mrsch braucht!

  9. Was wollte uns dieser Sendebeitrag sagen? Dass Ärzte und insbesondere Kinderärzte so ausreichend verdienen, dass sie ruhig mal wieder mehr Hausbesuche machen können?
    1. Wer eine gute Ausbildung hat, darf doch gut und sehr gut verdienen, was ist hierbei moralisch verwerflich?
    2. Ein wenig frische Luft auf dem Weg zum Kinderarzt hat noch keinem geschadet, notfalls mit ein wenig Ibuprofen, dann fühlt sich das Kind auch nicht mehr ganz so schlecht .
    3. Unsere Kinderärzte haben mittlerweile so viel zu tun, dass sie es auch ohne Hausbesuche es auf eine 60h Woche schaffen.
    4. Ich erachtete es moralisch für bedenklich, diverse Kinderarztpraxen im Raum Stuttgart zu Recherchezwecken anzurufen, um einen Notfall vorzutäuschen ( immerhin
    GEZ-gebührenfinanziert der Beitrag)
    5. Warum soll ein KInderarzt bitte zu einem zehnjährigen Kind kommen, welches sich erbricht und dessen Mutter Krankenschwester ist?

  10. Lieber Kinderdoc,
    ich finde es o.k. so. Unser Kinderarzt ist auch nur ein Mensch der mehr als ausgelastet ist (hier gibt es zu wenig Kinderärzte für viele Kinder , und in den meisten Fällen kann ich das Problem alleine lösen. Ansonsten gibt es doch

    1. (Entschuldigung Handy)-
      Ansonsten gibt es hier die 116-117 Nummer für die nicht ganz so schlimmen Notfälle, die man auch gut benutzen könnte. Für alte, gebrechliche, oder auch beatmet oder auch sonstige Sonderfälle finde ich Hausbesuche auch dringend notwendig.
      Lg einer Nervenstärke Mama mit drei Kids: davon zwei mit hyperreagilem Bronchialsystem und weiteren Überraschungen

  11. Unser Kinderarzt kam beim zweiten Kind noch zur U2 nach Hause, das fand ich total schön. Bei Kind 3 und 4 sind wir mit dem Minisäugling und mir als frisch entbundener Mutter in die Praxis. Das habe ich als ziemlich stressig empfunden in dieser Zeit, in der man ja sowieso ganz sensibel ist. U2-Besuche fänd ich also toll. Ansonsten sehe ich ein, dass man eben mit dem kranken Kind in die Praxis muss. Außer für den gelben Schein bei Akutkotzerei…

  12. Ich hab als Kind, selber mehrmals die Erfahrung Hausbesuch durch Arzt machen dürfen, da ich meisten am Wochenende richtig krank wurde.
    War zweimal sogar richtig notwendig, da der Arzt mich direkt ins Krankenhaus eingewiesen hat, einmal sogar direkt mit RTW, beim anderen mal hat mich meine Mutter in die rund 30km entfernte Klinik gefahren. War für nen 6 jährigen schon spannend so ein RTW, auch wenn er den voll gekotzt und geblutet hat (Nasenbluten), für die Sannis bzw. Rettungsassistenten sicherlich weniger, denn wenn ich nicht gekotzt hab haben meine vielen Fragen die sicherlich genervt.
    Also summa summarum, bin ich froh das es die notfall Hausbesuche am Wochenende gibt, aber ich kann auch Ärtze verstehen die, diese nicht in den Praxis Alltag integrieren können.

  13. Ich bin bei drei Kindern, alle gestillt (das kann man auch in der Praxis machen!), im Traum nicht auf die Idee gekommen für die U2 einen Hausbesuch zu verlangen. Solange die Mutter und der Säugling im Rahmen der vorangegangenen Geburt gesund sind, können sie sich zum ‚Kinderarzt bewegen oder der Vater macht das. Kein gesunder Säugling, der im MaxiCosi oder auf Elterns Brust liegt, fängt sich dort was ein. Man lässt halt keine anderen Kinder das Kind feucht anhusten. Die Seuchen nimmt man sich viel eher an jedem Einkaufswagengriff mit, bzw das Geschwisterkind bringt sie aus Schule und Kiga mit. Natürlich ist es bequemer, wenn der Arzt vorbei kommt und Mutti sich nicht aus der Jogginghose bewegen muss, bloß leider nicht für diejenigen, die mit krankem Kind in der Praxis warten. Zu erwarten, dass das der Arzt in SEINER MittagsPAUSE oder nach Feierabend macht, ist absurd.

  14. Erst beim Lesen dieses Artikels fiel mir auf, dass ich für mein Kind noch nie über einen Hausbesuch des Kinderarztes nachgedacht habe, auch wenn es wahrlich sehr oft, sehr krank war / ist. Aber in der Stadt und mit Auto ist sowohl der Weg zum Kinderarzt als auch zum Krankenhaus nicht weit und auch gut zu bewältigen.
    Dahingegen kam die Ärztin in meiner Jugend doch ab und an zum Hausbesuch. Insgesamt selten, da ich mich zum Glück einer guten Gesundheit erfreue, aber auf dem platten Land in den 70er Jahren, wo die Reise zum Kinderarzt (oder zum Krankenhaus) mit öffentlichen Verkehrsmitteln wirklich ewige Zeiten in Anspruch nahm (Auto gab es nicht), war so ein Hausbesuch dann wirklich ein Segen.

  15. Absolutes Verständnis dafür, dass im hektischen Praxisalltag für Hausbesuche nicht die Zeit da ist – und quasi für lau nach Feierabend noch durch die Gegend fahren… will keiner.
    Zumal ich mir gut vorstellen könnte, dass es ähnlich wie bei den Notdiensten am Wochenende genug Eltern gibt, die denken, dass genau diese Schnupfennase so schlimm ist, dass sie einen Hausbesuch rechtfertigt.

    Auf der anderen Seite würde so ein Hausbesuch sicher auch für den Arzt interessant sein, da er die “natürliche Lebensumgebung“ des Patienten sieht und ihn bzw seine Krankheiten zukünftig besser einschätzen kann – eine ganzheitliche Sicht so zusagen.
    Bei uns kam der Hausarzt regelmäßig zur bettlägrigen Oma, die im selben Haus wohnte. Als ich als junger Teenie nach einer kleinen OP/Narkose mit dem Kreislauf kämpfte, nach Ohnmacht drei Tage lang meinen Puls und Blutdruck nicht in den Griff bekam, kam er jeden Tag noch kurz vorbei, sogar am Sonntag morgen und ersparte mir vermutlich einen Klinikaufenthalt. Meine Mutter war selbst fiebrig krank, dazu die kleine Schwester und die kranke Oma… aber das sah der Arzt alles nur, da er eben vor Ort war.
    Aber sowas gibt’s wohl nur auf dem idyllischen Dorf…Familien-Landärzte 😉

    Dafür war er überall hoch angesehen und wertgeschätzt und Fehler, die ihm unterliefen (nein, er war nicht perfekt) , nahm ihm keiner übel, denn er wurde auch nicht als “Dienstleister“ sondern als Mensch gesehen.

  16. Hier gibts Hausbesuche nach med. Notwendigkeit: ehem. Frühgeborene mit vielen Geräten, gelähmte Patienten u.ä.. Für alle anderen gibts: Transport mit Privat- PKW, Taxi, Krankentransport und wenns ganz schlimm ist Rettungsdienst- das ist dann sowieso sinnvoller als der KA mit PkW der noch die Adresse suchen muss. Also, Jammern auf hohem Niveau.

    1. Ich sehe das bei meinem Hausarzt auch so. Hausbesuche bei Palliativ-Patienten: super! Ich persönlich schaffe es entweder noch in die Praxis. Notfalls auch mit Verwandten/Freunden/Taxi. Oder ich brauche eh einen Krankentransport in die Klinik.

  17. Ich überlege, was wohl wäre, wenn ich mit einem Kind beim Kinderarzt warte, und der Termon verschiebt sich um mindestens eine halbe Stunde wegen eines Hausbesuches.

    Das fände ich nur verständlich, wenn es wirklich medizinisch notwendig ist.
    Oder wenn der transportierende Erwachsene genauso transportunfähig ist wie das Kind.

    Wobei: mit einem Notfall würde ICH sofort in Kinderkrankenhaus gehen.

    Aber Hausbesuche als jederzeit verfügbaten Service betrachten? Nein.

  18. Bei unserer Kinderärztin habe ich nie darüber nachgedacht, ob sie Hausbesuche macht. Das sind 30 min Autofahrt von Tür zu Tür. Wenn ich das mit meinem Kind fahren kann, dann ist Praxis ok. Wenn nicht, ist eh Notarzt angesagt. Wohl wusste ich, dass unsere Hausärztin Hausbesuche macht und die war es auch, die abends dann in meinem Wohnzimmer hockte, als das Kind Verstopfung durch von Oma zu gut gemeinte Mengen Schoki hatte. Und einmal war sie bei mir, als gar nix mehr ging. Ich wäre allein nicht in die ortsansässige Praxis gekommen.
    Allerdings hatten wir einige Zeit bei der KiÄ einen „reinkommen, ums Eck stellen und dann direkt ins nächste freie Zimmer“ – Bonus. Das gab mal Ärger mit einer anderen Mama. Da baute sich dann die KiÄ nur auf und sagte freundlich, in ihrer Praxis bestimme sie und nehme sich die Freiheit heraus Akutpatienten vorzuziehen. Akut lag im Auge des Betrachters … aber noch im Aufbau befindliches Immunsystem wegen durchgemachter Chemo kommt dem gleich, Wartezimmer wäre untragbar.
    Ansonsten gibt es für Verdacht auf Windpocken und Co. ein Isolierzimmer. Ich melde normalerweise an, wenn ich meine, dass wir es brauchen – bevor die Kinder die Praxis betreten. Wenn ich es ahne … Windpocken war klar damals, Läuse sind aber auch so ein Fall, die seh ich ja. MDV auch, wobei ich damit nur noch zum Arzt fahre, wenn ich ne Krankschreibung brauche. Was nur noch auf ein Kind zutrifft.
    Unsere Hausärztin macht bis heute Hausbesuche, inzwischen allerdings nur noch selbige als Unterstützung ihres Nachfolgers und in den meisten Fällen für die ältere Generation. Sie ist ja selbst lange schon in Rente.

  19. In unserer Klinik fand die U2 immer am dritten Tag statt, sehr komfortabel für die Mütter: direkt neben dem Stillzimmer, die Schwestern haben einem im Zimmer Bescheid gegeben, wir mussten etwa fünf Minuten warten, dann hat der Arzt aus der Kinderklinik die Untersuchung mit Tests und allem drum und dran durchgeführt. Zählt das dann als Hausbesuch? 😏
    Zuhause haben wir’s zum Glück immer noch zur Praxis geschafft. Wobei oft schon das Gespräch mit der fMFA weiterhilft und gesunde VU-Kinder ein Extrawartezimmer haben; für ein Isolationszimmer ist allerdings kein Platz mehr, da hoffe ich drauf, dass die Damen am Empfang diese Patienten direkt ins Behandlungszimmer stecken. Und wie jemand oben schrieb: Lieber behandelt der Arzt so viele kranke Kinder wie möglich, als die Zeit im Stadtverkehr zu verbringen.
    Froh bin ich allerdings um die Visitenkarte mit der persönlichen Handynummer „für Tag und Nacht“, die wir wegen kind3 bekommen haben. Zwar noch nie gebraucht, aber allein das Wissen, dass wir anrufen könnten, ist viel wert.
    Aber sag mal, kinderdoc, es gab doch schon öfters Berichte über Arztgespräche via Skype, eigentlich ja für bevölkerungsarme Landstriche oder am Beispiel USA/Kanada. Tut sich da nix bei den Kinderärzten? Immerhin spart man sich dann die „unnötigen“ Hausbesuche. Für die hohe Kunst des Abhörens braucht’s allerdings schon den Direktkontakt …

  20. Eine Anekdote über einen Hausbesuch im umgekehrten Wortsinne kann ich auch beisteuern.

    Im frühen Teenie-Alter bin ich vom Rad gefallen und habe mir (unkompliziert) den Arm gebrochen. Leider waren meine Eltern gerade nicht da, aber ich wusste ja, dass der Chefarzt der Chirurgie des örtlichen Krankenhauses nicht weit weg wohnt… der tatsächlich gerade gemütlich auf der Terrasse beim Sonntags-Nachmittags-Kaffee saß.

    Er fuhr dann gleich mit mir in die Klinik und hat höchstpersönlich geröntgt und den Gips angelegt. Und das an seinem freien Tag, bei bestem Badewetter…..

    Nur beim Abnehmen haben sich die Pfleger etwas über die unorthodoxe Gips-Technik gewundert – das hatte er wohl schon länger nicht mehr gemacht. (;

  21. Ein Problem der Anspruchshaltung. Würden alle vernünftig mit dem MIttel „Hausbesuche“ umgehen, dann würden diese vermutlich auch noch mehr gemacht werden, als ohnehin. Da es aber immer wieder schamlose Schmarotzer dieses Gesundheistsystems gibt, verweigern viele Ärzte eben die Hausbesuche. Mein persönlich schönsten Beispiel: Indikation Nackensteifigkeit bei V.a. Meningitis. Vor Ort: Zecke am Bein, bitte entfernen, da ja eine Meningitis durch diese Dinger entstehen könnte…
    Danach habe ich den Entschluss gefasst, die Indikation stelle ich und sonst keiner.

  22. … wenn mein Kind nicht mehr transportfähig sein sollte, dann warte ich nicht auf den Doc, sondern wähle die 112.

    In allen anderen Fällen fahre ich zum Doc.

    Oder bin Pädiater 😉

  23. Ich war nie soweit erkrankt, dass meine Eltern um einen Hausbesuch gebeten hätten. Allerdings hatte ich im Zahnwechselalter es am Sonntagmorgen mal geschafft meinen Zahn nur halb zu verlieren. Der hing dann schmerzhaft noch mit einer Ecke am Zahnfleisch fest und hatte sich ganz blöd verkeilt. Nachdem meine Mutter das Ding nach einer halben Stunde nicht da weg bekommen hatte, haben wir unseren Zahnarzt auf seiner Privatnummer angerufen und sind dann zu seiner Privatanschrift kurz vorbeigekommen. Mit der entsprechenden Erfahrung und dem richtigen Werkzeug war das dann eine Geschichte von 30 Sek den Zahn da raus zu bekommen… Also kann ich zumindest sagen das für Kleinigkeiten mein Zahnarzt seine Patienten auch Sonntags zu humanen Uhrzeiten zuhause empfängt.

  24. Wir hatten einen tollen Kinderarzt, der nachdem ich mit meinem damals dreijährigen Sohn mit schwerem Durchfall ( alle 5 Minuten)in der Praxis war, von selbst sagt, dass das Kind nicht mehr transportfähig sei. Er kam 8 Tage lang dreimal täglich.
    So hat er uns durch eine Salmonelleninfektion ohne Klinikaufenthalt gebracht.
    Die häufige Taktung, weil er an der Grenze zur infusion stand. Alles auf seine Empfehlung, ich wäre auch in die Klinik gegangen.

  25. Die Kinderärztin, bei der ich als Kind war, machte keine Hausbesuche. Sie hatte viele Jahre in Afrika gearbeitet und stand offiziell auf dem Standpunkt, dass wenn es afrikanische Mütter mit ihren Kindern kilometerweit durch den Busch schaffen für einen Arztbesuch, dann schaffen es die deutschen Mütter auch mit ÖNV. Wir lebten in einem größeren Dorf. Sie war so legendär, dass heute tatsächlich eine Strasse nach ihr benannt ist. Ruppig, aber trotzdem hat sie jedes Kind ernst genommen.
    (Von einer Großfamilie mit hohem Fieber, Bronchitis, etc. bei allen inkl. Vater und Mutter, und einigen anderen Fällen, weiß man, dass es Ausnahmen gab. Darüber wurde aber nie laut gesprochen. 😉 Das fand dann nach der Sprechstunde statt.
    Sie hat viel Zeit darin investiert, Eltern zu „schulen“. Vorträge über Hygiene, und darüber, dass kranke Kinder fest ins Bett gehören, gab es immer gratis dazu, erzählt meine Mutter heute noch. Damals war noch Zeit für sowas!

    Unglaublich wichtig im Nachhinein. Ich bin so überhaupt auf die Idee gekommen, bei meinem Sohn an eine Meningitis zu denken, als er plötzlich schwer erkrankte. Weil sie die Anzeichen (wie Nackensteifigkeit) meiner Mutter und mir „beigebracht“ hat. Brauchen geschätzte 98% der Eltern nie! Ich war unglaublich dankbar, das richtig eingeschätzt zu haben. Die Ärzte im Krankenhaus dann auch.

    Nach einem Umzug war ich nicht mehr lange beim Kinderarzt, ich mochte ihn nicht. Bin dann zu einer Hausärztin gewechselt, die die Praxis in der Nähe hatte, aber auch Hausbesuche gemacht hat. Da ich bei Infekten gerne zu hohem Fieber neigte, war das schon praktisch und bequem für uns. Aber nicht wirklich absolut notwendig. Sie hatte nur vormittags Sprechstunde, nachmittags hat sie Hausbesuche gemacht. Die Ärztin hat mir mal erzählt, sie habe damit angefangen, weil es viele alte Leute gab, die es nur noch schlecht in ihre Praxis geschafft hätten. Gelohnt hätte es sich kaum, aber die Leute seien extrem dankbar gewesen. Irgendwann hätte sie aber fast nur noch Anrufe von Patienten bekommen, die nur mal zu Hause ein Schwätzchen halten wollten. Sowas lässt sich am Telefon kaum einschätzen und wenn man für einen Hausbesuche macht, müsse man das für alle machen, sonst gäbe es dauernd Ärger. Also hat sie die Hausbesuche irgendwann abgeschafft.

    1. PS: Mein heutiger Hausarzt macht Hausbesuche „nur“ bei seinen Palliativ-Patienten. Zu festen Zeiten in der Woche.

  26. Ich weiß, dass mein Arzt damals Hausbesuche gemacht hätte, ich habe zum Glück nie darauf angewiesen war.
    Mein(e) Hausa(e)rzt(e) jetzt würden es auch machen, wenn es unbedingt erforderlich ist. Da wir uns mittlerweile gut kennen ging aber im Dezember letztes Jahr auch ein „ich brauch einen gelben Schein, ich kann hier aber gerade echt nicht sitzen, mir ist speiübel“ und nach Rücksprache der Arzthelferin mit der Ärztin der Hinweis, dass das für drei Tage in Ordnung ist – damals ging hier im Dorf massiv der Noro-Virus rum, den ich mir auch eingefangen hatte. Drei Tage später war ich dann zur Kontrolle da.

    Für jeden Hausbesuch sollte man dankbar sein und sich daher gut überlegen, ob man den Arzt darum bittet, eben weil es gar nicht anders geht.

  27. Finde es total ok, dass Kinderärzte im Normalfall keine Hausbesuche machen. Kranke Kinder können ja im Gegensatz zu anderen zB bettlägerigen Patienten gebracht werden. Unsere Kinderärztin hat auch die U2 in der Praxis gemacht- ein Termin außerhalb der Sprechzeiten ohne Wartezeit, das war völlig in Ordnung.

  28. Als ich von zu Hause ausgezogen war, musste ich mir irgendwann einen Hausarzt suchen und fand einen gar nicht weit von meinem Daheim. Er hat beim ersten Termin darauf hingewiesen, dass er Hausbesuche nur innerhalb seines Quartiers macht. So finde ich es in Ordnung, man weiss dann, worauf man sich einlässt. Ich bin sogar noch ein Weilchen zu ihm gegangen, nachdem ich 40 km weggezogen bin, bis es halt wirklich unbequem wurde. Wir haben aber auch das grosse Glück, einen Arzt im Dorf zu haben, der medizinisch auf meiner Wellenlänge ist (Impf-Befürworter zB.), da kann ich auch damit leben (wenn auch ungern), dass in seinem Wartezimmer kreationistische Schriften und ausser der Tageszeitung nur evangelikale Zeitschriften aufliegen.

  29. Was hier aus allen Berichten deutlich wird ist die unterschiedliche Qualität der Ärzte. Gibt es dafür keine Richtlinien? Isolationszimmer zum Beispiel habe ich mir schon öfter gewünscht, aber noch nie gesehen. Und dass Unterschiede zwischen Privat- und Kassenpatienten gemacht werden, ist traurig, aber meiner Erfahrung nach leider wahr.
    Sicherlich ist es schwer, im Individualfall über einen Hausbesuch zu entscheiden. Aber ich finde diese Basics wie Praxisausstattung, sollten doch irgendwie einheitlich sein.

    1. Es gibt Regelungen, was in einer Praxis vorhanden sein muß (Behindertenklo, Hygienestandards, schalldichte Türen usw.), Isolationszimmer oder zwei Wartezimmer gehören nicht dazu. Geht architektonisch in den meisten Räumen wohl auch nicht,

      1. Natürlich sucht man sich Räume aus oder baut so dass ermöglicht ist.
        Wie auch ein Aufzug normal ist für die Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwägen oder auch Rolli Kindern.

        1. Ich weiß nicht, wo sie leben, aber in Ballungsräumen und auch noch am Rand davon, kann man sich Räume nicht einfach mal so aussuchen, wie man das gerne hätte. Die muss es erst einmal geben und bezahlbar sein.
          Unser Kinderarzt sucht seit mehreren Jahren „bessere“ Praxisräume, weil es im Haus, in dem er aktuell seine Praxis hat, immer wieder Ärger mit den Nachbarn gibt (zuviel Publikumsverkehr etc.). Den Umzug würde er finanziell stemmen, sagt er. Aber er hat Auflagen zu erfüllen, den Abläufen geschuldete Vorstellungen, braucht für die Eltern Parkmöglichkeiten in erreichbarer Nähe… usw.usf.

  30. Erfahrung: mega-Act einen Arzt für die U2 zu finden, wenn man sich nicht in einer Klinik befindet. Dass dafür Hausbesuche sinnvoll sind, möchte hoffentlich niemand bezweifeln. Auch eine Hörscreening-Kiste ist nicht unzumutbar zum Mitnehmen. Und wer in seinen Sprechzeiten einfach gleich mal Zeiten einplant für Hausbesuche, muss nicht präsent sein.

    1. Ein Hausbesuch zur U2 macht nur Sinn, wenn die Mutter absolut nicht transportfähig ist in den ersten zehn Tagen:
      – U2 ist machbar bis zum 10. Lebenstag
      – Auch Neugeborene dürfen an die frische Luft
      – Ich habe wiederholt U2 in der Klinik alleine mit dem Vater gemacht, warum also nicht ambulant?
      – Die U2 lässt so gut terminieren, dass auch das Stillen kein Problem sei
      – Etwaige Blutabnahmen (Stoffwechseltest) macht man lieber in der Praxis (MFA, Hygiene, Transport)
      – Waage, Lichtverhältnisse
      Was ist eine Hörscreening-Kiste? Du meinst das OAE-Gerät für ca. 2000 Euro, das praktisch kein Kinderarzt besitzt, weil es sich niemals amotisiert?

    2. Achso: Zeit einplanen für Hausbesuche. Ich bespreche das mal morgen mit den MFA, ob wir bei dem Zehnstundentag geschwind noch 1-2 Stunden für Hausbesuche abzwacken können.

      1. Na was denn. Haste keine TARDIS?
        Für so was wär die doch echt praktisch.

        (Achtung, das war Ironie!)

        Wir hatten genau einen Hausbesuch.
        In der Konstellation:
        Zwerg hat irgendeinem Kindergartenkillervirus angeschleppt und selbigen an den Vater weitergereicht, welcher in Folge nicht mehr aus den gekachelten Räumen kam,
        Mutter kurz vorher OP am Fuß und nicht gehfähig.
        Mann, war ich froh, das der Doc abends 20.00Uhr noch herkam…..

        1. Das Auftauchen von englischen Polizei-(Notruf)Zellen im deutschen Hoheitsgebiet führt immer wieder zu Verwirrung, Massenaufläufen und Unfällen, da die Teile regelmäßig auf der falschen Straßenseite stehen.

      2. Schlechtes Beispiel.
        Von den Kranjengymnasten wird ja auch verlangt dass die Hausbesuche machen. Machen sie auch, nur, die Murren nicht:-)
        Auch in den Kibderarztpraxen gibt es Kinder nach Hirnschädigungen oder Schlaganfall oder Epileptiker etc.
        Für diese Kinder zumindest! sollte es normal sein dass auch ein Kinderarzt in der Lage ist seinen Arbeitsalltag so zu legen dass er diese Kinder zuhause besuchen kann.
        Für die Eltern, meist Mütter, ist es ein enormer Kraftaufwand ( und logistischer Aufwand) zum Kinderarzt zu kommen.
        Der zusätzlich nicht mal ( sehr häufig) einen Aufzug besitzt! Was architektonisch wohl machbar wäre!
        Ich finde es eine Unverschämtheit sich hier rauszureden.

        1. Physiotherapeuten (nicht Krankengymnasten) haben aber auch keine Akutpatienten und Notfälle. Und können das meiste ihres Equipments einfach mitnehmen, da die Diagnose schon steht und nicht erst gemacht werden muss. Ein mehr als schlechter Vergleich in meinen Augen.
          Eine Praxis muss unzählige Auflagen erfüllen. Sie können das gerne einmal nachschlagen. Da finden sich nicht so einfach Räumlichkeiten, die allen Ansprüchen genügen. Wenn eine Praxis übernommen wird, stehen die Räumlichkeiten schon. In unserem Fall ein Denkmalgeschütztes Gebäude. Sie können sich ja gerne mal an die Denkmalschutzbehörde wenden und Pläne für einen Aufzug einreichen. Ich beginne dann schonmal zu lachen.

  31. Meine Erfahrungen: bisher bei den Kindern nie notwendig, glücklicherweise.

    Nur beim mir einmal: wir sind mit dem Auto morgens mit fieberndem Baby zum Kinderarzt gefahren (üblicher „Infekt“). Nachmittags hat meine Kraft mit knapp 40 Grad nicht mehr gereicht. (Angina)
    Danke, lieber Hausarzt, dass du gekommen bist! 🙂

  32. ganz allgemein betrachtet ist wohl das neuerdings bei manchen leuten so beliebte ärzte-hoppping mit schuld daran, dass manche ärzte keine hausbesuche mehr machen wollen. wer seine pappenheimer kennt, der weiss genau – oder kann entsprechend hinterfragen – ob ein hausbesuch sinnvoll/notwendig ist oder nicht.

    und es soll ja auch, habe ich gehört, tatsächlich patientinnen geben die einen hausbesuch vom arzt wollen, wegen einer schmerzinjektion, weil sie so schlecht über die stiegen gehen können, und dann trifft ebendieser hausarzt ebendiese patientin an ebendiesem tag: im kaffeehaus neben der praxis. sie kam gerade vom friseur, er wollte vor dem hausbesuch bei der armen kranken frau noch schnell eine kleine pause machen.

  33. Ich würde ehrlich gesagt weder bei mir noch bei meinem zukünftigen Kind einen Hausbesuch erwarten. Wenn es tatsächlich soo schlimm sein sollte, würde ich wohl die 112 rufen. Oder erstmal telefonisch mit Arzt/Notdienst Rücksprache halten.

    1. Und beim 6 Tage alten Säugling? In Erkältungszeit? Oder während einer Masernepidemie in der Stadt? Oder mit Stillproblemen? Oder alleinerziehend und noch mit starken Schmerzen beim Gehen und Sitzen wegen Geburtsverletzung? Oder mit zusätzlcih krankem Geschwisterkind zuhause?

      Da ist es Gold wert, wenn der Kinderarzt Hausbesuche für die U2 macht. Die geht recht schnell und das Baby kommt nicht miot den ganzen Bazillen in der Prtaxis in Kontakt.

  34. Keine Hausbesuche bisher, aber auch keine Besuche beim Notdienst.
    Ich wäge immer ab: Bringt der Arztbesuch was oder sammel ich nur den nächsten Infekt ein?
    Mit Bindehautentzündung zum Doc, mit Maul-und-KLauenseuche zurück …

    Leider hat unser Kinderarzt aber auch kein separates Wartezimmer für gesunde Kinder, die nur wegen einer U da sind.

  35. Ich kann mich an den Hausbesuch unseres Kinderarztes erinnern, als wir (meine Schwester, ich und zwei Tageskinder meiner Mutter) irgendwann Mitte der 70er Jahre mit Masern darnieder lagen. Und als wir Windpocken hatten, alle vier Geschwister aufs Mal, der kleinste Bruder erst wenige Wochen alt. Da war die Mutter wohl damit überfordert, uns alle vier in die Praxis zu kutschieren.
    Für meinen Sohne hatte ich nie Hausbesuch (den Notarzt nach seinem ALTE nicht mitgezählt).

  36. Unser Kinderarzt ist 40 Autominuten von uns entfernt(was tut man nicht alles um beim Besten zu sein), ich habe zwar noch nicht gefragt schätze aber, dass hier kein Hausbesuch gemacht werden würd 😉
    Mein Hausarzt hier am Dorf ist 200 Meter von unserm Wohnhaus enfernt, aus beruflicher Erfahrung weiß ich, dass er Tag und Nacht(ausser am WE) Hausbesuche macht bis zu einer Anfahrt von 15 Min. Vor Allem die betagten Patienten sind sehr froh darüber.
    Ein Hausarzt ersetzt natürlich nicht den Kinderarzt – ich hoffe einfach nie einen Hausbesuch fürs Kind zu brauchen und ggf.erstmal telefonisch Hilfe zu erhalten bis eine Anfahrt möglich ist.

  37. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, danach zu fragen, obwohl es, als K2 mit zwei Monaten gemeinsam mit K1 den bösen Husten hatte, ich das Sprunggelenk gebrochen hatte und Schnee lag, echt hilfreich gewesen wäre. Allerdings sah es zu der Zeit bei uns auch echt wüst aus, und mit Taxi und jemandem, der das Kind trug, ging es auch.
    Ansonsten habe ich es mir manchmal ersehnt, wenn eben beide Kinder wegen Fieber nicht wirklich transportfähig waren, ich selbst auch Fieber hatte und es so richtig fies kalt draußen war…
    Bei den vielen komplizierten Fieberkrämpfen war aber ohnehin klar, dass wir damit in die Klinik müssen, da hätten auch Hausbesuche nicht wirklich geholfen.

  38. Beim ersten Kind hatten wir eine Kinderärztin, die zur ersten U (U2, die man bis 10 Tage machen kann?) nach Hause kam. Die ging dann in Ruhestand. Und dass so was Gold wert ist, merkte ich beim 3. Kind. Da mussten wir zur Nachfolgerin in die Praxis. Ging nicht so gut, da wir Stillprobleme hatten und ich extrem panisch war, dass das Kind dort hungrig würde. Was natürlich passierte. Resultat: blutige, halb abgebissene (zumindest sah’s so aus 😀 ) Brustwarze, Mutter heulendes Elend, wochenlange Flaschenfütterung.

    Immerhin gibt es für die ganz Kleinen ein Extra-Wartezimmer, damit man das Frischgeborene nicht gleich mit den ganzen Rotzviren infiziert.

  39. Ich war bei einer Hausärztin die Hausbesuche macht. Da musste ich mal 3 ! Stunden im Wartezimmer ausharren, weil die Dame (vermutlich) auf Hausbesuch war. Die MFAs haben sich in keiner Weise darüber ausgelassen wo ihre Chefin ist und wann sie wieder zu erscheinen gedenkt. Als sie dann wieder da war hat sie mir bei einem Kontrolltermin gefühlt eine Stunde lang von ihrem Privatleben erzählt. Eine Untersuchung hat sie nicht vorgenommen. Das ganze ist jetzt ca. 25 Jahre her aber noch immer kann ich mich drüber aufregen. Meine Mutter fand die Ärztin so nett. Ab da hab ich mir selbst einen Hausarzt gesucht.
    Übrigens war das auch bei anderen Terminen so – lange Wartezeiten und viel gelaber.
    Ob unser Kinderarzt Hausbesuche macht weiß ich nicht, aber ich hab auch schon ein Baby bei der U2 in der Praxis gesehen. Bis jetzt wäre ich einmal um einen Hausbesuch froh gewesen, hab aber garnicht daran gedacht darum zu bitten. Mit 2 Kleinkindern (1,5 und 3) und selbst Magen-darm.

  40. Als meine Tochter neun Wochen alt war, erkrankte sie an einem Brechdurchfall. Sie war still, blass, trank nicht und ich bekam Panik. Sie war mein erstes Kind, mein Mann war auf Geschäftsreise, ich hatte kein Auto, die Kinderärztin hatte ihre Praxis im nächsten Stadtteil. Auf ihrer Visitenkarte stand „Hausbesuche“. Also rief ich sie an. Sie kam nicht, mit dem Hinweis, ich würde zu weit weg wohnen (mit dem Auto 10 min). Ich fühlte mich komplett hilflos. Irgendwann am Abend nahm meine Tochter dann doch ein paar Schlucke zu sich, ansonsten hätte ich den Krankenwagen gerufen. Später fand ich heraus, daß besagte Kinderärztin sehr wohl Hausbesuche in meinem Stadtteil macht. Allerdings nur bei Privatpatienten.

    1. Schade. Das finde ich nicht nachvollziehbar. Man kann ja grundsätzlich sagen, dass man keine Hausbesuche fährt, aber bei Privaten Unterschiede zu machen, ist doch Quark.

    2. Meistens gibt es doch aber Nachbarn, Verwandte, Taxi, die einen mal schnell zum Arzt fahren können. Wer würde das bei einem kranken Kind schon ablehnen. Das Argument „Ich habe kein Auto, also lieber Arzt komm her.“ gilt nicht immer. Lieber erstmal selbst überlegen.

  41. Meine Schwester hatte einen Hirntumor und wurde 3x im Universitätsspital Zürich operiert. Als alles aussichtslos war haben unsere Eltern unseren Haus- und Kinderarztarzt gefragt, ob er die Betreuung auch zu Hause durchführen würde. Er kam jeden Tag vorbei auch wenn es schon spät abends war, bis sie gestorben ist. Das vergesse ich ihm nie……. Ohne ihn hätte meine Schwester nicht zu Hause sterben können.
    Ich selber habe Hausarztbesuch für die Kinder noch nie in Anspruch genommen ausser einmal den Notfallarzt bei Blinddarmentzündung (was aber niemand vermutete) meines Sohnes. Er hat ihn gleich an den Spital überwiesen, wo er sofort operiert wurde.

  42. Wir haben für die U2 unserer Tochter eine Kinderärztin nach Hause geholt. Um in Berlin überhaupt eine zu finden, die das macht, habe ich bestimmt 8 oder 10 Praxen angerufen, Schon vor der Geburt. Die gute Frau kam dann, kopierte alle Maße von der U1 auf die nächste Seite des U-Heftes, ohne selbst zu messen, verschrieb uns VitaminD ohne uns darüber groß aufzuklären und war auch generell eher unsympathisch und irgendwie grob. Ab der U3 sind wir dann zu einem anderen Kinderarzt, froh darum, uns nicht erst den Weg zu der unsympathischen Kinderärztin gemacht zu haben. Unser Kinderarzt ist direkt um die Ecke, das ist wirklich ganz toll, denn die 100 Meter schafft man es noch, das Kind zu tragen, egal, was es hat 😉
    Aber finden Kinderärzte es denn so toll, wenn man ein Kind mit Masern in die Praxis bringt? Wegen der Ansteckungsgefahr? Macht da ein Hausbesuch nicht mehr Sinn?

    1. Unser Kinderarzt hat ein „Infektionszimmer“ mit gesondertem Eingang … infektiöse Patienten kommen daher gleich vom Treppenhaus in dieses Zimmer und nicht in die „normalöe Praxis“.

      Ansonsten haben wir bisher auch nie um Hausbesuche gebeten, sondern sind immer hin in die Praxis.

    2. Kinder mit Verdacht auf Masern gegen ins Isolationszimmer (wenn es eines gibt). Interessanterweise werden die meisten Masern aber vermutlich erst diagnostiziert, wenn das Kind das Wartezimmer hinter sich hat. Anders: Welche Eltern melden ihr Kind schon mit Masern an? Meist denkt doch heute niemand mehr daran.

    3. Bei unserem steht „Bei verdacht auf ansteckende Krankheiten bitte zweimal klingeln“ an der Tür. Die kommen dann in einen gesondeten Raum.

      1. Aber ansteckende Krankheiten sind doch die meisten…Grippe, Magen-Darm etc. Gibt es ein U-Wartezimmer und eins für den Rest?

  43. Ich wollte und habe ambulant entbunden und im Vorfeld nach einem Kinderarzt gesucht, der für die U2 zu einem Hausbesuch bereit war. Nach etlichen Telefonaten mit den immergleichen Auskünften „Wir nehmen keine neuen Patienten“, „wir nehmen nur privatversicherte neue Patienten“ und „wir machen keine Hausbesuche“ war ich heilfroh, irgendwann überhaupt einen gefunden zu haben.
    Den wir dann allerdings nach paar Jahren verlassen haben, da zu antroposophisch und dazu unfreundlich.

    Ich bin nach diesem einen Hausbesuch nie auf den Gedanken gekommen, nach einem Hausbesuch zu fragen. Entweder war mein Kind noch „gesund genug“ für einen Arztbesuch oder so krank (mehrere komplizierte Fieberkrämpfe), dass ich einen Krankenwagen rufen musste.

  44. In Berlin gibt es einen privatärztlichen Kinderarztnotdienst. Den kann man nur bezahlen, wenn man privat versichert ist. Wir haben ihn einmal gerufen, als beide Zwillinge hohes Fieber hatten. Gebracht hat es nix, wir sind dann doch in die Klinik gefahren. Da haben zwei Ärztinnen uns eine Stunde zugehört und uns gesagt, dass das wieder gut wird. Das hat gestimmt und (den Eltern) geholfen.

  45. Ich glaube unseren letzten Hausbesuch, hatte ich auch bei Sohn bei der U2, ansonsten würden bei unserer Kinderärztin nur Hausbesuche zu den Randzeiten gehen.
    Allerdings ist es sehr praktisch bei ihr, dass sie keine Arzthelferin hat. D.h. man telefoniert auch immer wieder mit ihr, um überhaupt zu hören, ob ein Besuch in der Praxis wirklich nötig ist. Man muss dazu sagen, dass sie nur Privatpatienten nimmt und auch einen eher hohen Satz hat, dadurch hat sie natürlich mehr Freiheiten u. kann sich einen Hausbesuch besser leisten, sowie weniger Patienten und somit selten Wartezeiten.
    Dass Hausbesuche aber nicht in den normalen Alltag oder zumindest nicht zu normalen Zeiten funktionieren, das verstehe ich bei Kinderärzten, die eher von der Kassenpauschale leben müssen um so mehr.

  46. wien, anno dunnemals: winter, minus 15°C, schneetreiben, dicke schneedecke auf den strassen, sechsjährie mit knapp über 40°C, alleinstehende mutter mit ebenfalls fieber. der kinderarzt, der IM HAUS GEGENÜBER (bei einer vielleicht 15 meter breiten gasse) wohnung und praxis hatte kam nicht, weil: bei so einem wetter geht man nicht aus dem haus, die frau soll das kind „gefälligst“ in die praxis bringen (finde den fehler).

    meinen hausarzt angerufen, der kam: mit seinem amputierten fuss und schneeketten auf dem auto, weil auch rettung und notarzt nicht kamen. warum? nun, er meinte, deswegen sei er ja arzt geworden: für die kranken. das kind hatte eine massive eitrige bronchitis vom verlängerten vater-wochenende mitgebracht und lag dann – nachdem herr doktor ein wenig massiv geworden war am telefon – nach abtransport durch die nach stunden eingetroffene rettung zwei wochen lang im krankenhaus.

    meine „neue“ hausärztin macht selbstverständlich hausbesuche, die soll man aber bitte – wenn es um routinesachen geht – in der früh telefonisch anmelden, so steht das auch auf ihrem schild auf der strasse mit den praxiszeiten, ihren qualifikationen (notfall-, geriatrie-, palliativ-medizin) und telefonnummern. (in notfällen kommt sie selbstverständlich auch dann, wenn man während der praxiszeiten anruft, das sei doch selbstverständlich, meinte sie).

    und die frau ist ca. 40 jahre alt, verheiratet, 2 kinder, und hat die praxis von ihrem hausarzt-vater übernommen, die wusste genau auf was sie sich einlässt. also nix mit blauäugig und kein eigenes leben.

    gibt halt immer solche und andere.

    1. Haarsträubende Episode.
      Aber: Als wir diesen harten Winter damals™ Anno keine Ahnung hatten, war das Argument von einer Mutter XYZ, ich solle doch bitte einen Hausbesuch machen, weil sie ja bei diesem Wetter sich nicht ins Auto setze. Finde auch hier den Fehler. Es ist immer eine Sache der Perspektive.

      1. im damaligen fall hätte der herr doktor wirklich nur 15 meter über die gasse gehen müssen, um nach einer seiner patientinnen zu sehen, die praktisch seit ihrer geburt von ihm behandelt wurde. da hätte sich nicht einmal das anziehen eines mantels gelohnt, so schnell verkühlt sich kein gesunder mensch. wir fanden das damals alle recht schäbig, und es hatte auch ein nachspiel für den herrn.

  47. Unser wunderbarer Kinderarzt hat bei uns zuhause die U2 durchgeführt, als das Baby (2. Kind) 2,5 Tage alt war (und sich mit der Hebamme in beiderseitiger Wertschätzung die Klinke in die Hand gegeben). Ein ganz liebevoller und ruhiger Hausbesuch. Seitdem mögen wir ihn noch lieber als vorher. Er ist für uns einfach der tollste Arzt, den man haben könnte.

  48. Bei uns gab es bisher nie dem Wunsch nach Hausbesuch geschweige denn die Notwendigkeit. Die schlimmste Krankheit bisher war bei unseren Zwillingen Scharlach. Aber Söhnchen war durchaus transportfähig.

    Und selbst wenn ich die Kinder betreue bei Krankheit nehm ich lieber die Anfahrt in Kauf. Halbe Stunde (Fahrrad mit Hänger) oder dreiviertel Stunde {U-Bahn). Ich selbst bin ja auch froh wenn der Arzt Zeit für meine Kinder hat statt sie im Auto zu verbringen.

  49. Ich war glücklicherweise noch nie mit dem Kind auf einen Hausbesuch angewiesen, aber von früher kenne ich es so, dass die Ärzte sich z. B. zwei Nachmittage pro Woche explizit für Hausbesuche freigehalten haben. Ich wüsste keinen Arzt in der Umgebung, der das heute noch macht.

    1. Dank der Bedarfsplanung von Anno Tobak ist das betriebswirtschaftlich nicht mehr drin. Und bei Kinderärzten dürften Hausbesuche stets so akut sein, dass sie sich nicht mit zwei Nachmittagen planen lässt.

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