Gemein

Ich hacke das hier kurz ins iPhone, weil mein PC… und das iPad… und, ach, egal. Das soll auch nur ein kurzes Statement sein, weil –

Ich: „Hui, Ihre Tochter hat aber ganz schön heftig ängstlich auf das Impfen reagiert, dabei ist sie doch schon acht. Da sollte sie das doch kennen, oder?“
Mutter: „Ja, nicht wahr? Und dabei habe ich ihr nicht mal was davor gesagt, dass sie eine Spritze kriegt.“

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37 Antworten auf „Gemein“

  1. Ich denke, das ist regional einfach sehr unterschiedlich welche Bedeutung den Impfungen und dem Vorgehen bei der Impfung beigemessen wird. Hier gehört es irgendwie selbstverständlich zum Alltag dazu, nichts wo groß Aufhebens gemacht wird. Manchmal werden Impfungen auch bei Schuluntersuchung oder Betriebsarzt gegeben ohne großes Aufhebens vorher, normaler Alltag eben. Auf alle Fälle ist es großer Luxus, wenn alles haarklein besprochen und abgewägt wird, am Ende noch der Impftermin verschoben. Wenn man da an Reihenimpfungen nach dem Krieg denkt, da waren die Leute einfach nur froh dranzukommen………….

  2. Der Kinderarzt meines Sohnes hat mal bei einem Besuch wegen einer anderen Sache eine anstehende Impfung gleich mitmachen wollen. Ich habe zugestimmt, aber mein Sohn (damals 9?) hat sich standhaft geweigert – weil das nicht angekündigt war, so wie sonst immer. Recht hatte er, der Arzt musste zähneknirschend die schon aufgezogene Spritze wegpacken, und wir sind ein paar Tage später nochmal gekommen nur für die Impfung. Da war’s dann kein Problem (wie sonst auch nie) – es war ja klar, was kommt, angekündigt und geplant.
    Hätte ich ein bisschen nachgedacht, hätte ich dem Arzt beim vorigen Termin gleich sagen können, dass das nix wird, „mal eben so ohne vorherige Ankündigung“.

    1. Ja genau, immer der böse Doktor. Schon mal dran gedacht, dass der Doc es vielleicht nur gut gemeint hat?! Wie schnell kommt der nächste Infekt dazwischen oder der Impftermin wurde vergessen und schon ist man mit dem Impfschutz hinterher. Es geht euch doch gar nicht nur um Ehrlichkeit wenn Neunjährige über den notwendigen Impfschutz entscheiden dürfen.

      1. Klar hat er’s gut gemeint. Im Sinne von „wo Sie schon mal hier sind“. Fand ich ja auch sinnvoll. Mein Sohn hat sich halt geweigert, weil das nicht im Vorfeld angekündigt war – wie es sonst immer üblich war. Und damit hatte er absolut recht. Es war eben mein Fehler gewesen, ohne nachzudenken (und mit ihm zu sprechen!) der Impfung zuzustimmen.
        Wir haben dann einen neuen Termin gemacht für die Impfung, und dann war’s selbstverständlich kein Problem – weil mein Sohn wusste, was ihn erwartet.
        Natürlich hat er nicht über „Impfen ja oder nein“ entschieden, das stand ja gar nicht zur Debatte – sondern nur der Zeitpunkt des Impfens: „jetzt sofort, ganz überraschend“ oder „beim nächsten Termin, verabredet und geplant“.

        1. Bei uns entscheiden die Eltern das gemeinsam mit dem Arzt- welche Imfung und auch wann. Kein Kind wird im Ungewissen gelassen, wenn klar ist, es wird geimpft wird das gesagt, je nachdem also schon zu Hause oder dann eben in der Praxis. Ich kann an dem Vorgehen nicht schlechtes erkennen.

        2. Zu Lotta:
          Es gibt Kinder, die sind so spontan, dass man mal schnell impfen lässt. Und es gibt Kinder, die drehen am Rad, wenn etwas aus ihrer Sicht so Fundamentales einfach mal kurzfristig angesetzt wird. Und dann gehe ich halt mit Ankündigung nochmal hin, wenn es keine weiteren Konsequenzen hat.
          Ich kenne beide Sorten Kinder und ich bin sicher, dass man bei denen, die längerfristige Ankündigungen brauchen, etwas kaputtmacht, wenn man ihr Bedürfnis nach Planbarkeit (ohne Not) übergeht. Mein in dieser Hinsicht früher äußerst heikler Sohn ist inzwischen übrigens sehr entspannt, was so etwas angeht.

    2. Nun, bei uns war es auch mal so. Da hat Doc mich gefragt, ob er noch impfen kann. Ich habe geantwortet: Fragen Sie ihn doch.

      Doc hat ihn gefragt und da alle im Raum mit jeder Antwort hätten leben können, hat das mein Sohn auch gemerkt und dann doch entspannt ja gesagt.

      Echte Fragen, bei denen die Antwort vorher offen ist und jede Antwort akzeptiert wird, werden ernsthaft beantwortet. Scheinfragen provozieren ein Nein, ist meine Erfahrung.

  3. Unsere wissen auch immer, was sie erwartet – solange ich das abschätzen kann. Denn gerade das große Kind hat Angst vor Spritzen. Obwohl wir sie immer darauf vorbereitet haben. Und Überraschungen kann sie mal gar nicht leiden.
    Unlängst hatten wir mit der Jüngsten ein anderes Problem, das ungeplant eine andere unangenehme Behandlung mit sich brachte. Ich konnte ihr zumindest vor Ort dann sagen, dass sich das blöd anfühlt und komisch, dass es aber wichtig ist und hilfreich. Weil ich das auch schon mal machen lassen habe. Und sie hat tapfer mitgemacht, während sie vertrauensvoll meine Hand hielt und dafür zwei Klebesmilies bekommen. Und an der Stelle zeigt sich dann, dass Offenheit meinen Kindern gut tut. Sie hätte mir ziemlich was erzählt, wenn ich gesagt hätte, das tut nicht weh.

    1. Das ist nicht der Punkt. Ehrlichkeit ist wichtig, aber es darf eben auch keine Unsicherheit und keinen Zweifel darüber geben was sinnvoll und nötig und JETZT eben gemacht werden muss. Notfalls wird es eben vor Ort direkt angekündigt. Nur weil der Ablauf vielleicht nicht optimal war wichtige Behandlungen oder den sinnvollen Impfschutz aufzuschieben halte ich für das falsche Signal.

  4. Kürzlich treffe ich eine befreundete Mutter mit neunjähriger Tochter auf dem Weg zur Impfung des Kindes. Die Mutter: Ja… Und danach gibt’s dann ein Eis. Ich brauch das dann für meine Nerven.

    Da habe ich mich auch gefragt, wie dieses Kind die Routineauffrischimpfung denn bitte entspannt überstehen soll.

    Mein einer Sohn hasst Impfungen auch, er wird vorher darauf vorbereitet, und danach gibt’s auch ein Eis. Aber für ihn, nicht für mich 😉

  5. Also ich lese hier schon eine Weile beim Kinderdok und weiß, dass er lieber informierte Kinder impft.

    Ich hab meinen Kindern immer gesagt, wenn es eine Spritze gab/gibt.

    Im übrigen kann man Kindern doch auch relativ gut erklären, wozu die Spritzen gut sind.

    Meine sagen immer: „Gut, dann bekomm ich die Krankheit nicht. “

    Meine Große hat eine Freundin, die darf auf Grund einer Erkrankung nicht geimpft werden. Wir haben ihr das Thema herdenschutz so richtig gut erklären können.

    Und außerdem: “ Mama, die Babys bekommen auch schon Spritzen, dann schaff ich das auch“

  6. Andererseits: Das Leben ist kein Ponyhof. Irgendwann im Leben wird dann schon erwartet, dass man auch mitmacht und es duldet, wenn eine Situation anders läuft als geplant. Freundlich informieren ja, aber man kann sein Kind auch nicht ewig vor der realen Welt bewahren. Bei uns ist auch nicht jeder Arzt super lieb und nett und eine Impfung wird- wenn sie nötig ist und alles paßt- auch schonmal spontan verabreicht. Dass die Fachkompetenz stimmt finde ich wichtiger.

    1. Sehe ich anders. Ich bin nicht dazu da, die Kinder auf den Ernst des Lebens vorzubereiten. Mit acht hat ein Kind ein RECHT zu erfahren, was ihm beim Doktor blüht. Alles andere ist Vertrauensmissbrauch.

      1. Freundlich informieren ja (bei Bedarf dann eben auch im Arztzimmer- „Wir machen das jetzt gleich mit, da müssen wir nicht nochmal kommen.“), alles weitere… verzärteln, bestechen, etwas schönreden… nein, da bin ich nicht dafür und das funktioniert bei unserem Arzt auch gut. Alles andere wäre nicht am realen Leben orientiert und würde evtl. noch mehr Angst machen. Was, wenn das Kind mal ungeplant zum Arzt muss oder sogar notfallmäßig ins Krankenhaus? Da können wir das Kind auch nicht wochenlang vorbereiten und fragen ob es okay ist, wenn es zum Blut abnehmen gestochen wird.

        1. Es ist ja aber auch schon ein Unterschied, ob man es vorher weiß, dass soetwas ansteht und das Kind informiert (ich hab mich schließlich auch als Kind gefragt, was ich beim Arzt soll, wenn ich nix habe), oder ob das einfach spontan passiert, weil es gerade passt.
          Und ein Drama würde ich da auch nicht draus machen, da gibt es ja auch genug Eltern, die das können.

        2. Das Kind zu fragen, ob es jetzt okay ist, es zu pieksen (oder was immer), ist sowieso wenig hilfreich. Wenn das Kind dann „Nein, nicht okay!“ sagt, was dann? Trotzdem pieksen? Wieder ungeimpft heimgehen, weil’s Bobbele kein Bock hat?
          Würde ich nie so formulieren. Wir sind mit „Pass auf, heute gibt’s beim Arzt einen kleinen Pieks, das ist wichtig….weil…“ bis jetzt gut gefahren. Und das ist auch kein Wahlprogramm, sondern geimpft wird. Punkt.

    2. Nicht beim Arzt! Es geht nicht darum, dass sich eine Situation anders entwickelt als gedacht, sondern auch um Vertrauen. Ich habe als Kind Impfungen zwar auch gehasst, aber meine Mutter hat mir das nie verschwiegen. Auch die Angst vom Zahnarzt wurde (nach einem Zahnarztwechsel) besser, nachdem sich der Zahnarzt Zeit nahm mir direkt beim ersten Besuch alles in Seelenruhe zu erklären. Es hilft, Dinge nicht geheimzuhalten. Mit „das Leben ist kein Ponyhof“ (ein Spruch, den ich sowieso absolut unnötig finde) hat das gar nichts zu tun.

      PS: Ich habe ein Muttermal an den Zehen entfernt bekommen, da war ich 23 Jahre alt. Die Ärztin hat mir ganz klar gesagt, dass die Spritze höllisch wehtun wird. Ich hab ihr nicht geglaubt, die Spritze tat weh, aber ich hätte keine Angst, noch einmal hinzugehen.

  7. Ehrlich gesagt vergesse ich meinen Kindern (4,7) zu sagen, was ihnen „droht“.
    Allerdings bleiben die dabei recht cool.
    Ängste konnte ich bisher nicht beobachten.

    1. Vergessen äußert sich ja auch dadurch, dass wenn deine Kinder fragen, wo es denn hin geht du ihnen erhlich antwortest und einfach nicht dran gedacht hast, ihnen zu erzählen, dass es eine Impfung gibt. Wenn dich deine Kinder fragen würden, würdest du ihnen doch sagen, dass heute geimpft wird, oder? Das merken Kinder. Ebenso wie sie merken, dass ihnen absichtlich etwas verschwiegen wurde. Wie z.B. Kind ins Auto packen und auf Teufel komm raus nicht erzählen, dass es zum Kinderarzt geht. Und beim Kinderarzt „blüht“ dann eine Impfung. Oder gar noch sagen: „Nein, der Arzt gibt keine Spritze.“ Als Kind kommt man unweigerlich zur Schlussfolgerung: „Wenn mir meine Eltern DAS verschweigen, muss es schlimm (sehr, sehr schlimm) sein.“ Vorallem, wenn es vorher hieß: „Wir fahren nur zum Eisessen“ (Ausrede nach Elternwahl einfügen) Haben meine Eltern auch mir mir gemacht, war scheiße. Ich hab meine Angst vor Nadeln erst im Studium abgelegt, als ich selbst Blutabnehmen gelernt habe.

  8. Meine Eltern waren früher auch so… Ins Auto gesetzt und erst auf dem Parkplatz der Zahnarztpraxis gemerkt, was einem blüht und erst auf dem Behandlungsstuhl eröffnet bekommen, dass ein Zahn gezogen wird. Heute, 30 Jahre später = therapiebedürftige Zahnarztangst

  9. Und ich finde die Botschaft so wahr!

    Ich (Leiterin Kita) erkläre den Kindern, dass am folgenden Tag der Zahnarzt zur Reihenuntersuchung kommen wird. Erläutere, was der macht, nenne seinen Namen, erzähle, dass ich ihn kenne und er sehr nett und lustig ist. Was man eben so tut zur Vorbereitung auf das was da kommt…

    Mittags klingelt mein Telefon:
    Hallo, hier Mutter von Prinzessin, ich wollte nur fragen… Mussten sie Prinzessin denn sagen, dass der Zahnarzt morgen kommt? Ich habe ihr extra nichts gesagt, damit sie sich nicht ängstigt, sie hat ja eine Zahnarzt-Phobie, das hat sie von mir!

    Ich: Ah so…

    Insgeheim: Glaube ich auch. Ich bin nur nicht sicher, ob Prinzessin-Mutter und ich das selbe verstehen unter „das hat sie von mir“ 😉

    Prinzessin selbst trug den Zahnarzt übrigens mit Fassung 😉

  10. Wat regen sich denn hier wieder alle so künstlich auf?!
    Es ist ein kurzer Eintrag. Wer die restlichen Einträge kennt, wird wohl erahnen können, dass er entweder entsprechend etwas gesagt hat, oder – je nach Mutter – ggf besser die Klappe gehalten hat und sich seinen Teil gedacht hat.
    Wir wissen doch alle, dass es manchmal Menschen gibt, die sich in einer solchen Situation nicht belehren lassen wollen würden. Ich zumindest. Mandanten ticken schließlich ähnlich.

    Im übrigen: ich hatte auch mit 8 echt noch Manschetten vor den Impfungen, hab regelmäßig im Behandlungszimmer gesessen und schon geheult (allerdings tapfer leise, nur Tränen :D), wenn mein Bruder zuerst dran war. Aber hatte einen guten Kinderdoc, der damit umzugehen wusste, mich abgelenkt hat und hinterher war alles gut. Ich wusste aber auch vorher immer, dass der Pieks an dem Tag dran ist (Nadeln machen mich immer noch nervös).

    Ich würde behaupten, hier war es vermutlich ähnlich.

  11. Einfühlsam wie Sie sicher sind, konnten Sie dann bestimmt frei von jedem Zynismus der Mutter klarmachen, wie sie anders hätte handeln können?
    Was haben Sie denn reagiert, dort vor Ort?

    1. Ich habe der Mutter gesagt, dass die Reaktion des Kindes sicher der fehlenden Vorbereitung geschuldet war. Klar gibts auch Kinder, die immer Angst haben (angelernte oder projizierte), aber die Kinder, denen nichts gesagt wird, können sich in so ein Situation nicht mal mehr auf diejenige verlassen, der sie grundsätzlich und ohne Vorbehalt vertrauen sollten dürfen: der Mutter.

    1. Mmhh… wieso?
      Ich hatte das jetzt so verstanden, dass es eben gerade ein Appell an die Mütter ist, zu beachten, dass Kinder (hoch…)sensibel sind und man sie behutsam bereits zuhause darauf vorbereiten soll, dass es eine Spritze gibt. Auch noch mit acht!
      Weil ohne Vorbereitung: Angst.

        1. Apomi, wenn du so einiges erklären kannst durch meinen Blog, bist du ärmlicher als gedacht. Was erklärst du dir da? Das ich Holistische Gesundheitsberaterin bin, sprich Ernährungsberaterin? Physik studiert habe es aber nicht im Blog steht, sondern nur das spirituelle? Muss man sich ausweisen mit Bachelor auf meiner Seite damit man höher angesehen wird?
          Lächerliche Diskussion.

    2. Stimmt, ich weiss auch nicht, inwiefern Dein Blog Deinen Kommentar erklären soll. Schließlich können (hoch…) sensible Menschen auch zwischen den Zeilen lesen und hätten die eigentliche Botschaft verstanden. Zudem würden sie nicht wahllos mit Begriffen wie “Bullshit“ oder “ärmlich“ umeinander werfen um andere nicht vor den Kopf zu stoßen.
      Die Rechtfertigung mit dem Physikstudium hingegen ist sehr gut. Das passt.

      Oder nur ein Trick, hier einen extremen Kommentar abzusetzen um viele auf den Blog zu lotsen? Respekt!

    3. Als jemand mit dem Wörtchen „Hochsensibel“ sollten Sie sich schämen, so einen Bullshit in einem Kommentar zu schreiben.
      1. Was soll denn Bullshit sein?
      2. Kann man das auch freundlicher ausdrücken (Hochsensibel.. Aha)
      3. Ist es jetzt echt nicht schwer hier zwischen den Zeilen zu lesen.

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