Die Prinzessin mit dem Bart [irgendwie Werbung]

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Heute lest Ihr einen Gastbeitrag von Elisabeth, sie hat mir geschrieben und mich auf ein Crowdfundingprojekt hingewiesen, das ich hiermit gerne unterstützen möchte:

„Lieber Kinderdok,

es geht um ein Crowdfunding-Projekt des Kinderbuchautors Martin Auer, in das ich nicht involviert bin (wiewohl ich den Autor von ein paar Lesungen kenne und auch Freunde habe, die ihn wirklich gut kennen und entsprechend schätzen), das ich aber für ein sehr wichtiges und unterstützenswertes halte.

Dieses Buch WÄRE sein dreißigstes, seine bisherigen sind in renommierten Verlagen erschienen und er hat auch bereits einige Preise dafür bekommen, dieses Buch aber wollen die Verlage nicht herausbringen, weil angeblich die Zeit dafür noch nicht reif ist.

Das Buch, „Die Prinzessin mit dem Bart“, ist nämlich insofern anders, als der Prinz nicht die Prinzessin heiratet, sondern einen anderen Prinzen.

Daher versucht Martin Auer nun, es per Crowdfunding herauszubringen.

Mehr dazu vom Autor persönlich hier: https://www.startnext.com/prinzessin-mit-dem-bart oder das Video direkt auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=WvS5cGsSkC4&t=43s

Seine Mittel, die Idee öffentlich zu machen, sind sehr begrenzt, und er hat jetzt etwa 75% dank des Crowdfundings beisammen. Die Crowdfunding-Aktion läuft noch bis Mitte November, und es wäre schön, wenn er es noch schaffen könnte bis dahin, denn dann kann das Buch in den Druck gehen.

Ich habe mit dem Projekt nichts zu tun, er hat mich auch nicht darum gebeten, aber ich mache das aus Überzeugung.

Mit freundlichen Grüßen

Elisabeth“

https://www.youtube.com/watch?v=WvS5cGsSkC4&t=43s

14 Antworten auf „Die Prinzessin mit dem Bart [irgendwie Werbung]“

  1. Hallo zusammen,
    ich habe erst jetzt entdeckt, dass auf diesem Blog etwas über mein Crowdfunding-Projekt steht. Ich freue mich darüber.

    Zum Crowdfunding: Im Grunde ist das eine Vorbestellung. Die UnterstützerInnen zahlen 12 Euro ein oder versprechen, 12 Euro zu bezahlen, und bekommen dann ein Buch dafür (Für 20 Euro gibt es 2 Bücher, für 45 Euro 5 Stück und für 200 Euro 25 Stück). Das minimiert mein finanzielles Risiko. Es gibt auch UnterstützerInnen, die einfach nur einen Betrag spenden, weil sie das Projekt gut finden. Das freut mich auch, aber mein erstrangiges Ziel ist, Bücher unter die Leute zu bringen. Wenn das Projekt nicht gelingt, bekommen sowohl BestellerInnen als auch SpenderInnen ihr Geld zurück.

    Natürlich könnte ich auch eine Anzahl Exemplare drucken lassen und das Buch dann bewerben und verkaufen. Wenn ich alle Exemplare loswerde, ist das finanzielle Ergebnis für mich dasselbe, wie wenn ich sie durch Crowdfunding vertreibe. Aber wenn ich auf den Büchern sitzenbleibe, habe ich natürlich einen finanziellen Verlust. Beim Crowdfunding lasse ich das Buch erst drucken, wenn ich weiß, dass es genügend AbnehmerInnen gibt. Das ist der wesentliche Unterschied.

    Zur Risikobereitschaft: Ein Schriftsteller oder eine Schriftstellerin arbeitet immer mit Risiko. Er oder sie investiert eine Menge Arbeitszeit in das Schreiben eines Buchs. Je nachdem können das ein paar Monate sein oder ein paar Jahre. Wenn das Buch sich nicht verkauft oder wenn es überhaupt gar kein Verlag nehmen will, hat er oder sie diese Zeit umsonst gearbeitet. Tatsächlich weiß man nie, wovon man das nächste Jahr leben wird. Denn wenn man längere Zeit kein Buch herausgebracht hat, bleiben auch die Einladungen zu Lesungen aus. Und für die meisten von uns sind die Lesungen die Haupteinnahmequelle, denn die Buchhonorare werden immer geringer. (Bücher sind in den letzten 30 Jahren im Vergleich zu den Lebenshaltungskosten immer billiger geworden, die Auflagen werden immer geringer, weil die Verlage und Buchhändler nur an Neuerscheinungen interessiert sind und ein Buch schon nach kurzer Zeit einstampfen, und die Verlage drücken den Anteil der AutorInnen von 10 auf 9 und 8 Prozent herunter, und diese müssen KinderbuchautorInnen sich noch mit den IllustratorInnen teilen).

    Auch beim Crowdfunding gehe ich zusätzlich zum Risiko des Schreibens noch ein weiteres Risiko ein. Zwar kein unmittelbar finanzielles, denn ich investiere kein Bargeld, aber ich investiere sehr viel Arbeit in die Bewerbung des Projekts, die sich eben auch nur dann gelohnt hat, wenn das Projekt erfolgreich ist.

    Inzwischen bin ich aber zuversichtlich, denn mit 244 UnterstützerInnen und über 500 Bestellungen ist die Finanzierung heute, zwei Wochen vor Schluss, schon zu 94% gesichert.

    Zum Buch selber habe ich jetzt nichts geschrieben, aber darüber steht ja alles auf der Seite von Startnext. Vielleicht konnte ich aber Verständnis für diese Form des Buchvertriebs bewirken und es kommt von hier noch die eine oder andere Bestellung dazu.

    Herzlichst

    Martin Auer

  2. @Nougatcornflake: „Ich würde also für etwas bezahlen, das ich mir dann hinterher auch kaufe…?“ – Bin nicht sicher, wie du das genau gemeint hast – wer bestellt, bezahlt in jedem Fall nur EINMAL – für das Buch oder die Bücher, die er oder sie dann bekommt, auch nur einen marktüblichen Preis (hier: 12 € für ein normales Kinderbuch, 5 € für ein E-Book) – und er oder sie geht beim Crowdfunding auch kein Risiko ein – der Unterschied zum üblichen Kauf im Buchladen ist, dass beim Crowdfunding der Autor/der Autorin im Vorhinein genau weiß, wieviele Leute das Buch kaufen wollen und auch werden – und wenn es sich nicht rechnen sollte, die ganze Aktion rückgängig gemacht wird – er hat dann nichts verdient, und die, die das Buch kaufen wollten, bekommen dann zwar kein Buch, aber ihr Geld zurücküberwiesen. Wobei die Hoffnung dabei natürlich ist, dass sich genügend interessierte Leser und Leserinnen finden, momentan sieht es auch danach aus, als ob es sich ausgehen wird.
    Und es gibt auch bereits Tausende Crowdfunding-Projekte (aller Art), bei denen das alles gut geklappt hat.

  3. Danke, dass du mich auf dieses Projekt aufmerksam gemacht hast, ich fand seine Bücher schon als Kind toll und finde den Schreibstil auch als Erwachsener gut.

  4. Liebe Leute,
    bitte lest euch den folgenden Artikel durch: http://www.zeit.de/2004/41/Sind_tausend_Leser_viel_
    Um ein Buch auf dem herkömmlichen Weg herauszubringen und kostendeckend zu arbeiten, müsste ein Verlag 6000 Exemplare absetzen. Lyrikbände verkaufen sich schon gut, wenn 1000 -2000 Stück verkauft werden. Aber selbst bei Romanen werden die 6000 selten erreicht. Erst recht nicht bei Kinderbüchern (von Ausnahmen wie Harry Potter einmal abgesehen).
    Und: 60 Prozent der AutorInnen erhalten nicht einmal 10 Prozent des Buchpreises – wobei 10 Prozent ein Wert ist, der allgemein als angemessener Anteil für einen Buchautor, eine Buchautorin angesehen wird. Mehr kann kaum jemand herausverhandeln.
    (http://www.zeit.de/2004/41/Sind_tausend_Leser_viel_)
    (Nur Laien glauben, dass alle Autoren, deren Bücher erscheinen, damit „reich“ werden können.) Selbst ein H.C. Artmann hätte von seinen Einnahmen nicht leben können!
    Und zu den Lesungen: Es gibt eine Empfehlung des VS (Verband der Schriftsteller) über 250 € Mindesthonorar. (http://www.nikola-hahn.com/honorarLes.htm)
    Zu argumentieren, weil er es sich leisten kann, nur von seiner Kunst zu leben.
    Martin Auer ist 1951 geboren und hat bisher 29 Bücher veröffentlicht.
    Grob gesagt, müsste er vom Erlös eines Buches 2 Jahre leben können und darüber hinaus sollte ihm – einigen der Reaktionen zu Folge – noch genug übrig bleiben, um es locker aus seinem „Vermögen“ zu finanzieren, statt damit etwas zu verdienen.
    Rechnet euch das selbst aus! Ich empfehle auch einen Blick auf http://www.lrsocialresearch.at/files/ENDBERICHT_studie_soziale_lage_kunstschaffende.pdf, und zwar auf S. 75, mittlere Spalte „persönliches Einkommen aus künstlerischer Tätigkeit“. Selbstverständlich ginge Martin Auer ein großes persönliches Risiko ein, wenn er das Werk aus eigener Tasche finanzierte (falls er überhaupt soviel Rücklagen hat) – wäre es ein „sicheres Geschäft“, würden sich die Verlage drum reißen, und er hat auch für eine Familie zu sorgen. Bei Crowdfunding bekommt jeder Einzahler, jede Einzahlerin das eingezahlte Geld zurück, Falls das Projekt nicht zustandekommt.

  5. Liebe Leute,

    bitte lest euch den folgenden Artikel durch: http://www.zeit.de/2004/41/Sind_tausend_Leser_viel_

    Um ein Buch auf dem herkömmlichen Weg herauszubringen und kostendeckend zu arbeiten, müsste ein Verlag 6000 Exemplare absetzen. Lyrikbände verkaufen sich schon gut, wenn 1000 -2000 Stück verkauft werden. Aber selbst bei Romanen werden diese 6000 selten erreicht. Erst recht nicht bei Kinderbüchern (von Ausnahmen wie Harry Potter einmal abgesehen).

    Und: 60 Prozent der AutorInnen erhalten nicht einmal 10 Prozent des Buchpreises – wobei 10 Prozent ein Wert ist, der allgemein als angemessener Anteil für einen Buchautor, eine Buchautorin angesehen wird. Mehr kann kaum jemand herausverhandeln.
    (Nur Laien, die keinerlei Einblick in den Buchmarkt haben, glauben, dass alle Autoren und Autorinnen, deren Bücher erscheinen, damit „reich“ werden können.) Selbst ein H.C. Artmann hätte von seinen Einnahmen nicht leben können!

    Und zu den Lesungen: Es gibt eine Empfehlung des VS (Verband der Schriftsteller) über 250 € Mindesthonorar. (http://www.nikola-hahn.com/honorarLes.htm)
    Zu argumentieren, weil er es sich leisten kann, nur von seiner Kunst zu leben, soll er das Buch doch aus seiner eigenen Tasche finanzieren, ist ein bisschen schräg. Bücherschreiben ist für ihn kein teures Hobby wie Golfen oder dgl., sondern sein Broterwerb. Die meisten AutorInnen können entweder gar nicht oder mit Müh und Not vom Schreiben leben, selbst wenn er einigermaßen locker durchkommt – würdet ihr so ohne weiters die Auflage eines gesamten Buches von eurem Brotjob „stemmen“ können? Das Schreiben ist sein Brotjob, und er hat (meines Wissens) sonst keinen, weil es sein Beruf und seine Berufung ist.

    Martin Auer ist 1951 geboren und hat bisher 29 Bücher veröffentlicht.
    Grob gesagt, müsste er euren Posts zufolge vom Erlös eines Buches 2 Jahre gut leben können und darüber hinaus sollte ihm – einigen der Reaktionen zu Folge – noch genug übrig bleiben, um es locker aus seinem „Vermögen“ zu finanzieren, statt damit etwas zu verdienen.
    Rechnet euch das selbst aus! Ich empfehle auch einen Blick auf http://www.lrsocialresearch.at/files/ENDBERICHT_studie_soziale_lage_kunstschaffende.pdf, und zwar auf S. 75, mittlere Spalte „persönliches Einkommen aus künstlerischer Tätigkeit“.
    Selbstverständlich ginge Martin Auer ein großes persönliches Risiko ein, wenn er die Produktion, den Druck und Vertrieb dieses Märchens aus eigener Tasche finanzieren würde (falls er überhaupt soviel Rücklagen hat) – wäre das ein „sicheres Geschäft“, würden sich die Verlage drum reißen, und er hat auch für eine Familie zu sorgen. Bei Crowdfunding bekommt jeder Einzahler, jede Einzahlerin das eingezahlte Geld zurück, falls das Projekt nicht zustandekommt. Niemand hat also einen Schaden davon, Leserinnen und Autor aber vielleicht einen Nutzen.

  6. Der hat so viele Bücher veröffentlicht und ist auf lauter Lesungen… Aber es bleibt kein Geld übrig, um selbst in dieses Buch zu investieren? Ich hätte gerne eine Aufstellung seiner Ein- und Ausgaben 😀 die Idee finde ich aber echt gut, muss ich sagen, also die Geschichte.

    1. Warum eigenes Geld riskieren, wenn man auch anderer Leute Finanzmittel dafür nehmen kann?
      Es gibt genügend finanzstarke Menschen, die die Regenbogenfarben hochhalten und fördern wollen, also ist es schlüssig, diese Quellen anzuzapfen.

      1. Finde ich nicht. Bei der Vielzahl an Veröffentlichungen kann man davon ausgehen, dass er vom Schreiben leben kann und nicht noch einer regulären Angestelltentätigkeit nachgehen muss. Demnach lässt er sich eventuell finanzieren, was er auch selbst finanzieren könnte… Und das ist schon ein bisschen dreist und/oder eine Marketingstrategie und da bin ich mir nicht sicher ob mir das sympathisch ist…

          1. Deshalb sage ich ja, bevor ich jemandem für sein x-tes Buch, mit dem er auch wieder verdient, Geld hinterher werfe, will ich solche Sachen erstmal wissen 😉 die Frage ist doch: KANN er nicht alleine finanzieren oder WILL er nicht? Wenn er nicht will, dann hat er es geschickt eingefädelt, dass er Geld von Leuten bekommt, die bereit sind, das Risiko zu tragen, das er nicht zu tragen bereit ist, und gleichzeitig noch Käufer an Land gezogen. Ich würde also für etwas bezahlen, das ich mir dann hinterher auch kaufe…?

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