Die Vorsorgeuntersuchungen – U7

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Die U7 oder „Die unbeliebteste Vorsorgeuntersuchungen aller“ oder „Heute gehts schnell“ oder „Seufz“.

Marc-Anton schreit bereits die gesamte Praxis zusammen, im Zimmer zum Vermessen redet die „Tante“ (die fMFA) und die Mutter mit Engelszungen auf den Kerle ein, damit er sich wenigstens für ein Sechzehntel einer Sekunde vor den Körpermessstab stelle. Das Wiegen auf der Waage gelingt auf dem Arm der Mutter, die dafür aber das eigene Körpergewicht preisgeben muß (Gesamtgewicht minus Muttergewicht… schon klar, oder?).
„Viel Spaß“, grinst meine fMFA, „ich war schon die doofe Tante, jetzt gehört er ganz Ihnen, Chef.“ – „Heute gehts schnell“, denke ich hingegen und betrete das Untersuchungszimmer. Die U7 ist bei allen Beteiligten die unbeliebteste Vorsorgeunteruschungen aller, die Mutter ist angespannt, dass das Bobele ausreichend korrekt performed, der Doktor versucht, all seine Motivationskünste aufbieten zu können, und Marc-Anton selbst bewegt sich irgendwo im kindlichen Bermudadreieck der Trotzphase, der Selbstbestimmung, und dem Gefallen der Mutter. Vor allem aber hat er keinen Bock. Angst hat er nicht.

„Komm, Marci, hab´ keine Angst, der Mann tut Dir nichts“, versucht die Mutter des Sohnes Gebrülle zu durchdringen. „Wissense, seit der Impfungen hat er immer sooo eine Angst vor den Ärzten. Und dann war er ja letztens bei dem Vertretungsdoktor, das fand er gar nicht gut und beim Zahnarzt hat er den Mund auch nicht aufgemacht.“ Ja. Aber das kennen eigentlich alle Kinder, und alle Kinder sind unterschiedlich. Ich kenne meine Pappenheimer bei der U7, und die haben erstmal einfach keine Lust. Gut, wenn sie wenigstens zuhause auf das Geschehen beim Kinderarzt vorbereitet werden.

„Ich habe schon extra nicht gesagt, dass wir heute zu Ihnen kommen“, sagt die Mutter,  „sonst wäre er gar nicht erst ins Auto eingestiegen“.

Was versuche ich also bei der U7? Nach dem erfolgreichen Bestimmen der Körpermaße (Gewicht, Größe, Kopfumfang – bei guter Stimmung gibts einen Blutdruck als Bonusgabe) wird improvisiert: Hochgestimmte Kinder wie Marc-Anton bleiben erstmal bei Mutter (oder Vater) auf dem Schoß sitzen, wir machen smalltalk. Seit wann läuft das Bobele (bis 18 Monate? Alles gut), was plappert er schon (Zweiwortsätze und viele viele Einzelworte? Prima), isst er schon alleine am Tisch mit, bestenfalls mit Messer und Gabel und wird vor allem nicht gefüttert. Geht das Spielen inzwischen ins Miteinanderspielen über, weg vom Parallelspiel oder Bespieltwerden? Ja, alles prima. Treppensteigen? Check. Bobbycar oder Dreirad? Ja. Noch Windel tags und nachts? Normal. Mehr „Ich“-Sagen als „Marc-Anton“? Ok. Das klingt doch alles bestens.

Inzwischen hat sich der Held ein wenig runtergefahren, er hat es sich auf dem Schoß der Mutter gemütlich gemacht, wirft mir ab und zu einen Blick zu, erwidert mein Grinsen oder Augenzwinkern. Dann zünden wir mal die nächste Stufe. Ich rutsche mit dem Rollhocker näher an den Mann heran, reiche ihm mein Stethoskop (oder die Spatel oder Klötzchen oder die Bilderkarte). Nimmt er es, prima. Kriecht er wieder in die Mutter hinein, Geduld. So nähern wir uns langsam aneinander an. Die körperliche Untersuchung ist dabei echt zweitrangig, in diesem Alter sehe ich die Kinder meiner Praxis sowieso fünf- bis zehnmal pro Jahr, die Infekthochzeit, dank der Kita ab einem Jahr sogar noch häufiger. Aber ein kurzes Auskultieren muss sein, allein schon für die Eltern, ein Blick auf den Zahnstatus, ein Blick auf das Laufbild und natürlich ein Blick zu den „private parts“, die Hoden müssen jetzt am allerallerallerendgültigsten „unten“ tastbar sein. Nebenblicke gelten dem Pflege- und Ernährungszustand des Kindes, Hauptblicke der Interaktion zwischen Mutter/Vater und Kind.

Die Sprache wird – wenn Marc-Anton nicht redet – per Fragebogen abgeprüft, da gibt es ganz gute Vorgaben, die die Sprachentwicklung prognostisch erschließen. Plappert der Proband, ist es am einfachsten: Da braucht es keine Statistiken oder Wortmengen, sondern einfach nur das erfahrene Pädiaterohr. Der Anteil der so genannte „latetalker“, also Kindern, die erst später mit der spontanen Sprache starten, ist relativ hoch, vor allem bei den Jungs. Sie gilt es zu erkennen und eventuell noch vor der nächsten Vorsorgeuntersuchungen U7a zu überprüfen. Eine relevante Sprachverzögerung benötigt bereits jetzt eine weitere pädaudiologische Abklärung und eine Sprachförderung im Kindergarten, manche sogar eine logopädische Förderung von Kind und Eltern (z.B. das Heidelberger Elterntraining).

Überflüssig zu sagen, dass ich den Impfstatus überprüfe, in aller Regel lief die letzte Impfung mit fünfzehn Monaten, in seltenen Fällen, wenn das Kind dauerkrank war oder aus anderen Praxen oder Städten zu uns gewechselt ist, ist die eine oder andere Impfung nachzuholen. Das machen wir an einem neuen Termin. Da Marc-Anton von der heutigen Untersuchung nichts wusste, kann ich davon ausgehen, dass auch eine Impfung nicht angekündigt wurde.

Marci und ich sind heute keine Freunde mehr geworden. Das Ablehnen ging zum Ende in einen stillen Schmollmund über, was soll´s? Die Mutter ist selbst mit seiner Entwicklung zufrieden, warum sollte ich es also nicht sein? Und eines ist sicher: Die grössten Trotzer sind später die witzigsten U8- und U9-Patienten.
Also: Meist.

Aus dieser Reihe:
Die Vorsorgeuntersuchungen – U1
Die Vorsorgeuntersuchungen – U2
Die Vorsorgeuntersuchungen – U3
Die Vorsorgeuntersuchungen – U4
Die Vorsorgeuntersuchungen – U5
Die Vorsorgeuntersuchungen – U6

(c) Bild bei pixabay (CC0 Lizenz)

64 Antworten auf „Die Vorsorgeuntersuchungen – U7“

  1. „… ein Blick auf das Laufbild und natürlich ein Blick zu den „private parts“, die Hoden müssen jetzt am allerallerallerendgültigsten „unten“ tastbar sein …“

    Also was jetzt, ein Blick oder tasten?

    Manchmal machen wir den Fehler, gegenüber Kindern von „einen Blick drauf werfen“ zu reden, und sind uns nicht bewusst, dass die das sehr wörtlich nehmen und sich dann – zu Recht – verschaukelt fühlen, wenn’s nicht beim „Blick“ bleibt.

  2. U ist wohl nicht U. Abhängig vom Kind und vom Arzt, der beiderseitigen Tagesform und und und. Einmal hat mein Kleiner völlig verweigert. Ich glaube die U7a. Keine Chance. Auch vorbereitet nicht…… . Wir haben einen neuen Termin bekommen und der lief glatt.
    Er ist oft sehr willensstark. Erzieherisch eine Herausforderung….
    Zu den letzten Komnentaren:
    Neulich habe ich an einer spannenden Fortbildung teilnehmen dürfen. Es ging um Indivualisten (oder ADHSler, oder, oder) in der Schule. Ein Satz der Referentin ist mir sehr in Erinnerung geblieben und passt hier.
    „Bedürfnisaufschub ist der Grundstein, um im Leben und einer Gesellschaft selbstständig sein zu können. Erfolg hängt damit zusammen, sich als Individuum auch an Gruppengehebenheiten anpassen zu können

    Und auch eine U bedeutet manchmal Bedürfnisaufschub. Bei uns ist das Bedürfnis oft, mit dem tollen Zirkuswagen im Wartezimmer weiter zu spielen…..geht ja auch als Belohnung im Anschluss der U. Muss Kind „nur “ lernen…

  3. Bei uns war die U7 top, das Kind hat perfekt mitgespielt und bei der U7a hat er dann dichtgemacht – es gab einen Sehtest und er musste gezeigte Gegenstände auf Karten vor sich zeigen. Eines davon war ein Herz und er zeigte – jedes Mal – auf die Frage wo das Herz sei auf seine Brust und nicht auf die Karte und wurde zunehmend ungehalten, als das jedes Mal nicht stimmte. Danach hatte er auf nix mehr Bock – nicht auf zählen, auf hüpfen oder auf einem Bein stehen.

    1. Auweia, der Arme. Allen recht getan ist eine Kunst die keiner kann. Grundsätzlich finde ich die U´s schon sinnvoll. Klar jedes Kind und jeder Tag ist anders. Wenn es Richtung Schule geht sind Hallo, Tschüss, Bitte, Danke sicher nicht verkehrt. Und ein Junge der beim Sehtest der U9 auf dem Arm der Mutter ist und ein Auge nicht zuhalten will- hm- steinigt mich, aber finde ich schwierig. Alles Individualisten.

      1. Steinige gerne mich, aber das kann man schon von einem 5jährigen erwarten. Und zwar nicht auf dem Arm der Mutter. Ja, das sind Individualisten, aber die sollen ein Jahr später in die Schule. Dann heißen sie plötzlich alle „ADHSler mit oppositionellem Verhalten“.

        1. Stimme zu! Zu Hause kann es jeder mit seinem Individualisten halten wie er will, bei uns in der Praxis können sie das nicht erwarten, dass alles sich nur um das eine Kind dreht und Kopfstände gemacht werden damit die U klappt. Sooo schwierig und unangenehm sind die Aufgaben ja nun auch nicht und wie du sagst- bei 25 Kindern in der 1.Klasse weht dann auch ein anderer Wind. Deshalb die ganzen Ausreden: ist heute nicht sein Tag, mussten zu lange warten, er wollte noch spielen, er macht das zu Hause immer soundso- kann ich schon nicht mehr hören. Und auch bei uns werden schreiende 2jährige mal KURZ gegen die Wand gedrückt zum Messen oder beim Impfen/in den Hals schauen festgehalten.

  4. Hui, hier geht es aber zur Sache. Die U7 war im Gegensatz zur U6 bei uns richtig klasse. Das lag an dem tollen Kinderarzt. Und an Dr. Brausefrosch.
    Wir haben Janoschs „Ich mach dich gesund kleiner Bär“ vorher schon unabhängig vom Kinderarztbesuch immer wieder gelesen. Angefangen hat es mit Bilder anschauen und Frösche suchen. Irgendwann haben wir die Geschichte erzählt. Inzwischen lesen wir den ganzen Text vor und ich bin mir sicher, dass sie bei der U7a wieder so gut mitmachen wird. Beim abhören mit dem Stethoskop weiß sie jedenfalls schon ganz genau, was sie machen muss. „Tief einatmen. Noch tiefer…“ Vielleicht nehme wir auch ihren Arztkoffer mit und sie darf mal den Kinderarzt abhören. 😀

  5. Na servas, Kinderdok, hattest du diese Flut an Kommentaren erwartet?
    Ich – auf der Suche nach Anekdoten für den Unterricht an der Krpfl.schule zu den Vorsorge-Us – jedenfalls nicht. Erschütternd, wieviel man über alltägliche Dinge schreiben und lesen kann.
    WTF – essen sollte einfach normal sein. Sind wir wohl weit von weg.
    DANKE für die Tipps wie das Heidelberger Elterntraining und die Sprachentwicklungskontrolle – bisschen was konnte ich doch mitnehmen für den Unterricht heute 🙂
    Anna

    1. Ja, der normale Alltag ist schon gelegentlich erschütternd. Schon schlimm, wenn mal was nicht 100% nach Norm und Lehrbuch läuft oder Kinder gar mal schwierig sind in einzelnen Bereichen. Zum Glück kann man das wenigstens als Anschauungsmaterial nutzen. Für diejenigen, die immer ganz nah dran sind an der Normalität. Daumen hoch!

      1. Ich überlege gerade, was werdet ihr wohl in 18 oder 20 Jahren sagen, wenn das Kind ein attraktiver schlanker Mann ist? Ob sich der Stress, die Sorgen und das Schimpfen auf den Kinderarzt gelohnt haben? Groß werden sie doch alle.

        1. Ich glaube, Sorgen zu haben ist ein natürlicher Zustand des Elterndaseins. Erziehung geht auch nicht immer ohne Stress. Geschimpft habe ich an keiner Stelle, ich bedauere allerdings die sehr sparsame Kommunikation mit unserem Kinderarzt…

        2. Das verstehe ich. Manches muss man sich vielleicht auch direkt einfordern, nicht auf die U warten, dass etwas zur Sprache kommt. Bei derzeit 5-6 Patienten pro Stunde schaffe ich allerdings momentan auch keine langen Gespräche……da geht es vor allem darum Schaden und Verschlechterung zu verhindern.

  6. Ich kann schon verstehen, dass es zu Hause so läuft wie man es selber möchte und für richtig erachtet. Nur in der Praxis läuft es so leider nicht, da können sich nicht alle nach dem Prinz/der Prinzessin richten. Da wird nämlich auch gearbeitet und es geht tatsächlich manchmal nicht ohne Festhalten und unangenehme Dinge.

    1. @gutelaune:
      Da du auf die Frage, ob du Kinder hast, nicht geantwortet hast, nehme ich an, die Antwort ist “ Nein“. Da liegt ganz oft das Problem.
      Ich habe die kinderlose Hebamme erlebt. Schwierig, sich in eine gebärende hineinzuversetzen, wenn man selbst noch keine Wehen gehabt hat. In allen Bereichen , in denen mit Kindern gearbeitet wird, kann man das gut beobachten. Egal ob die Erzieher im Kiga , Grundschullehrer oder eben die Sprechstundenhilfe beim Kinderarzt. Wer keine Kinder hat, kann sich niemals so gut einfühlen, wie eine Mutter. Das ist gar kein Vorwurf. Das ist normal. Aber man sollte mit seinen Äusserungen doch etwas zurückhaltender sein. Und wenn man so gar kein Verständnis für irgendwas hat, vielleicht die Berufswahl überdenken!
      Wenn man in diesen Berufszweigen mal nachfragt, kommt fast immer die Antwort: ach, was war ich früher arrogant! Heute kann ich mich viel besser in die Kinder u Eltern hineinversetzen!

  7. Also die Diskussion mit Perzentilen zählen nach der Babyzeit nicht mehr und essen soll nur Spaß machen, wenn sie nichts essen ist es egal, Hauptsache selber essen usw. ist wohl noch nicht bei allen Kinderärzten angekommen. Mit zwei kleinen Leichtgewichten (Junge zwischen P10 und P3, Mädchen unter P3) habe ich da von Ärzten ganz andere Ratschläge erhalten- Kochen sie das, was sie essen, täglich Grießbrei ist völlig okay, auch mal was Süßes, extra Butter und Sahne. Oh, soviel Obst und Gemüse muss nicht immer sein, Nutella ausdrücklich erlaubt etc. mehrfaches Blutbild, Kotabgabe und Überweisung in die Wachstumssprechstunde mit Hände Röntgen und Familienanamese einschließlich Großeltern und leiblichen Tanten… hat übrigens ergeben, dass es familiär bedingt ist. Danach brauchte ich nicht mehr alle vier Wochen zum wiegen! Lustig war sann nur wieder die Amtsärztin bei der Schuluntersuchung, doch da habe ich die. Reichte einfach wortlos hingelegt und gebeten sich doch bitte auf die Fähigkeiten des Kindes zu konzentrieren. Also von einer Empfehlung zu entspannten Essverhalten war lange nichts zu merken aus ärztlicher Sicht. Übrigens insgesamt von 3 Ärzten, durch Wechsel in der Praxis bedingt…

    1. Wow, interessant wie unterschiedlich das gehandhabt wird. Sowas hat bei uns niemand gemacht. Solange die Perzentile halbwegs eingehalten wird, stört es niemanden. Uns hat der Arzt auch noch nie danach gefragt, was es bei uns so zu essen gibt – ich glaube er weiß nicht mal, dass wir noch ziemlich viel füttern.

      Gäbe es etwas, was mein Sohn regelmäßig beidhändig in sich rein schaufeln würde, würden meine Frau oder ich das auch öfter kochen. Gibt es aber nicht. Er ist praktisch alles gleich gut, bzw. gleich wenig. Also kochen wir halt möglichst abwechslungsreich, damit da wenigstens kein Mangel entsteht. Soßen, etc. sind bei uns generell mit viel Sahne oder Butter, können es uns ja leisten. Süßigkeiten gibt es kaum, das kann ja auch nicht die Lösung sein. Obst und Gemüse schmeckt uns einfach…

      1. Ich habe jetzt ein paar Tage still mitgelesen.

        Zum Thema nicht füttern, kein Kind ist vor vollem Teller je verhungert, etc.

        Jaja, n=1 und damit nicht aussagekräftig, Anekdotenerzählung und so weiter, ist mir bewusst. Aber: meine Mutter hat genau solche Sprüche von Kinderarzt gesagt bekommen bei einer U Untersuchung. Hat dann natürlich auf ihn gehört und das Kind (aka mich) nicht mehr gefüttert/gewartet bis ich von selber aß.

        Sie hat so lange gewartet bis ich nach einer Woche regelmäßig in Ohnmacht fiel weil ich zu wenig Nahrung zu mir nahm. Dann war sie beim Kinderarzt aber auch ganz schnell die doofe die ihrem Kind zu wenig essen anbietet (tat sie nicht, ich aß es nur nicht und ich mag essen bis heute nicht).

        Nein, nicht alle Kinder wissen und wollen instinktiv so viel essen wie sie müssten.

        1. Als Kinderarzt würde ich mir mehr Gedanken über die Mutter-Kind-Interaktion machen als über „das Kind möchte nicht essen“.
          Essen und füttern wird in vielen Familien zur Beziehungsarbeit, d.h. Streit, Belohnung oder Bestrafung. Das beginnt nicht erst im Trotzalter sondern viel früher. Wenn die frischen Eltern bereits Panik schieben, dass das Neugeborene verhungert oder die Beifütterkost mit viel Heididei und Spielen ins Kind gedrückt wird.
          N=viele und das hat schon was von Essstörung.

        1. Muffeliger Kinderarzt ist jetzt nicht optimal, heißt aber „alles im grünen Bereich“- sonst würde er nämlich Alarm schlagen.

      1. Ja, nachdem beide in den Sommermonaten mal wieder nicht zugenommen haben, habe ich nur noch gesagt: es ist Sommer, wir sind viel draußen, da sind 4 und 6 jährige Kids nun mal immer im Aktion und „leider“ wollten sie lieber Erdbeeren, Melone, Gurken usw. als Eis essen! Da war dann Stille!

    2. „Geben Sie dem Kind doch mal ein Nutellabrötchen mehr“ – hab ich jedes Mal bei den Besuchen vom Gesundheitsamt im Kindergarten zu hören bekommen. Von der Ärztin bei der Einschulungsuntersuchung auch. Das Kind war immer knirsch an der Linie zum Untergewicht. Die Kinderärztin war entspannt, das machte es leichter. Sie wusste, dass der Papa volljährig noch untergewichtig war. Damals aß besagtes Kind auch noch alles. Heute akzeptiert sie gefühlte fünf Lebensmittel – aber wenn einem das jetzt Sorgen macht, dass heißt es „ach die Pubertät“.

      Ansonsten sind Us bei uns bei keinem der drei Kinder völlig entspannt gewesen. Alle drei haben es von Anfang an nicht gemocht „vorgeführt“ zu werden. Anderen Leuten zeigen was sie können? Nee, ging gar nicht. Da half auch Loben für Erfolge nichts, da half gut zureden nichts. Sie wollten nicht, basta. Und da hilft auch keine Belohnung, keine Bestechung. Eine U ging komplett in die Hose mit Totalverweigerung und um sich schlagendem Kind. Die Kinderärztin trug es mit Fassung. Sie kannte das Kind. Und nach einigem gut Zureden ließen wir es dann auch gut sein.

      Ich bin immer wieder dankbar für unsere tolle Kinderärztin, mit der wir meist auf einer Wellenlinie schwimme. Wo wir notwendige Untersuchungen gemeinsam als Erwachsene „durchdrücken“ dem Kind gegenüber, aber auch Grenzen des Kindes akzeptieren.

  8. @gutelaune

    Vielleicht solltest du als definitiv kinderlose Person aufhören über Dinge zu urteilen, die du nicht kennst. Deine Aussagen sind von der Theorie ganz logisch, zeugen aber von null praktischer Erfahrung. Die U7 ist auch für den Kinderdoc eine schwierige U und das liegt nicht daran, dass sämtliche Eltern zu dämlich sind ihr Kind im Vorfeld darauf vorzubereiten (auch wenn der Artikel damit etwas koketiert). Die meisten Eltern verlangen nämlich durchaus das ein oder andere von ihren Kleinkindern, das nennt sich Erziehung. Trotzdem kannst du zu Hause mit dem Kind so viel „Doktor spielen“ inklusive Wiegen und Messen wie du willst, wenn es in der (Arzt)praxis nicht läuft, dann läuft es nicht. In dem Alter handeln die Kinder nämlich nicht logisch und nachvollziehbar. Jeder, der Kinder in dem Alter hat weiß das.

    Lies dir mal von Zeit zu Zeit ein paar Familientweets durch, zum Beispiel bei „Familienbetrieb“ oder Stern Online, da lernt man mehr über die echte Realität mit Kindern als in schlauen Büchern.

    1. @Gute Laune, wieviele KleinKinder hast/hattest Du?
      @ Timo und Regenbogenfeder: Danke für die ehrlichen und offenen Einblicke.

      Schade. Nun geht es eher um eine „Privatdiskussion“ mit GuteLaune. Das hilft wohl niemandem. Schade um die Bühne.

  9. Schön zu lesen dass meine Tochter nicht unbedingt ein Extrem ist… Die U7 im Dezember ist fast komplett ins Wasser gefallen, nachdem sie ihre Meinung dazu schon morgens beim Anziehen klar gemacht hat. „Teine Lust, will lieber bielen!“ Zusammen mit genereller panischer Angst vor Ärzten (sie hat sogar ganz hysterisch geweint als die Uroma beim Arzt war) war das eine super Kombi, da konnte ich ihr erzählen dass das ganz bestimmt Spaß machen wird soviel ich wollte.
    Wiegen ging mit obiger Methode gerade noch so. Was ich beantworten konnte auch (solange ich das schreiende Kind übertönt habe). Das Messen haben wir nach fünfzehn Versuchen allerdings schon aufgegeben…

    1. Ich frage mich trotzdem, was am Messen/Wiegen und an den kleinen Aufgaben beim Arzt so schlimm ist. Werden denn im Kindergarten oder in der Familie nicht auch Aufgaben ans Kind gestellt, es angespornt und für Selbstständigkeit gelobt?

      1. Du kannst ja mal mit einem 2jährigen Kind ausdiskutieren, das in der Trotzphase ist, was an Messen/ Wiegen und den kleinen Aufgaben beim Arzt so schlimm ist – das zweijährige Kind wird dir das bestimmt gerne in aller Ausführlichkeit argumentativ perfekt auseinandersetzen.

        Mann Mann Mann … diese deine Antwort lästs mich wirklich etwas sprachlos zurück!

        Und nur mal so – es gibt Kinder, die sind schoin extrem MIES drauf, wenn sie nur eine Arztpraxis von weitem sehen … weil sie in ihren ersten zwei Lebensjahren schon viel zu viele Ärzte udn Krankenhäuser gesehen haben und daher absolut keine Lust habenm wieder da hinzugehen.

      2. Eben genau das tue ich nicht, denn ein Kind ist ein Kind und kein kleiner Erwachsener. Was spricht dagegen, es zu Hause spielerisch mal zu üben, ihm kleine Aufgaben zu stellen. Dinge wie Hallo, Tschüss, den Namen zu sagen? Der Fehler liegt doch schon im Detail, dass auf 2jährige wie auf Erwachsene eingeredet wird. Die Eltern müssen ihre Erziehungsverantwortung wahrnehmen, spielerisch und nett aber eben konsequent. Weder messen noch wiegen noch ein paar Aufgaben bei der U sind was schlimmes.

      3. Wie kommst Du darauf?
        Und wieso ist ein zweijähriges Kind in Deinen Augen automatisch im Kindergarten, also in Krippe???

        Die Situation zu Hause kannst Du doch gar nicht beurteilen, schon gar nicht aus den wenigen Sätzen heraus.
        Schade, dass von Deiner Seite wenig wertschätzende Antworten aber ziemlich schnell „besser“ „wissende“ kommen.

        Vielleicht redet Ihr hier aneinander vorbei, weil man zwangsläufig nur den Kanal „Geschriebenes Interpretieren“ zur Verfügung hat.

      4. Wie kommst Du darauf, GuteLaune?
        Und wieso ist ein zweijähriges Kind in Deinen Augen automatisch im Kindergarten, also in Krippe???

        Die Situation zu Hause kannst Du doch gar nicht beurteilen, schon gar nicht aus den wenigen Sätzen heraus.
        Schade, dass von Deiner Seite eher wenig wertschätzende Antworten aber ziemlich schnell „besser“ „wissende“ kommen.
        Vielleicht redet/reden Ihr/Wir hier schneller aneinander vorbei, weil man zwangsläufig nur den Kanal „Geschriebenes Interpretieren“ zur Verfügung hat.

      5. Außerhalb vom Arzt ist das bei meiner Tochter gar kein Problem. Im Fressnapf kriege ich sie kaum von der Hundewaage runter 😂
        Allerdings ist so eine Arztpraxis (mit etwas Glück) eine ungewohnte Umgebung und meistens keine, an die das Kind gute Erinnerungen hat (Impfungen, Krankheit und alles was dazu gehört – meine Tochter verbindet Arztbesuche mit Fieber messen und das ist für sie ganz furchtbar) und in so einer Situation (auch noch in der Trotzphase) zu funktionieren ist nicht selbstverständlich, finde ich. Gerade in einem Alter, in dem sie ihren Kopf durchsetzen wollen und gleichzeitig nicht unbedingt verstehen, was gleich passieren wird.

        1. Und gerade da ist es wichtig keine Unsicherheit zu zeigen und nett und mit Belohnung aber konsequent zu vermitteln, dass über Arztbesuche und die kleinen Aufgaben der U nicht diskutiert wird und sie nicht verhandelbar sind. Das Personal ist gut geschult und erwartet kein perfektes Funktionieren, aber sie wollen auch ihre Arbeit machen da ist es gut, wenn Eltern mitziehen und einige Zeit später geht es sicher schon viel besser. Man würde ja auch kein uneinsichtiges, trotziges Kind bei Rot über die Ampel laufen lassen nur weil es gerade schwierig ist………..

        2. @gutelaune:

          Du hast die Theorie gut gelernt, wirklich SEHR gut. Du weißt auch perfekt, wie es sein müsste und wer was wie warum erwartet. Leider gibt es für den praktischen Part allenfalls eine Vier Minus. Du scheinst nämlich absolut keine Ahnung zu haben, dass trotzende Zweijährige für deine theoretischen Erwartungen nicht ansatzweise Ohren haben.

          Und nochmal: Es gibt Kinder, die bekommst Du – aus sehr guten Gründen (aus deren Sicht) – nicht freiwillig in eine Arztpraxis und zu einem Arzt. Und auch wenn ich es mir anders wünschen würde und auch sehe, dass es anders notwendig ist – ich kann das Kind da sehr gut verstehen!

        3. @gutelaune: joa, das nächste Mal drücke ich mein panisch schreiendes, um sich schlagendes Kind einfach zusammen mit der MFA gewaltsam gegen die Wand, damit man es messen kann 🤔 (an der Ampel funktioniert das allerdings prima, denn im Gegensatz zu „Wir zeigen jetzt hier mal ein paar Sachen für jemanden vor dem du Angst hast“ ist „Die Autofahrer sehen dich nicht und können deswegen nicht halten wenn Mama nicht mitkommt“ nachvollziehbar).

  10. Wäre schön gewesen, wenn bei unserer U7 auch nur die Hälfte abgefragt worden wäre. Im U- Heft wurde zwar alles angekreuzt, aber das ist erst zu Hause aufgefallen. Jetzt wissen wir nicht, ob wirklich alles in Ordnung ist.

    Mein Sohn spricht wie ein Wasserfall, aber alleine essen? Nur wenn er ganz viel Lust hat…

    1. „Mein Sohn spricht wie ein Wasserfall, aber alleine essen? Nur wenn er ganz viel Lust hat…“ <– dann ist doch alles ok? Geht ja eher ums theoretisch ‚können‘ nicht ums müssen müssen, siehe Sprachentwicklung per Fragebogen abfragen. 😉

      1. Das stimmt, aber das war nur ein Beispiel. Es gibt so viele Abfragen im U-Heft und kaum 20% davon kam zur Sprache. Angekreuzt ist aber alles. Zum Beispiel kann mein Sohn angeblich Spiralen malen – ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob er das kann… es hat auch niemand danach gefragt, wie er mit anderen Kindern klar kommt (bestens) oder weitere Sachen. Scheint, als wäre unsere U7 ziemlich schlecht gelaufen. Schade, dabei hatte er ziemlich gute Laune und war echt kooperativ…

      1. Tja nun. Bei einem 2-jährigen, der konstant gewichtsmäßig auf, bzw. unter der 3. Perzentile entlang surft, ist man sicherlich nicht so entspannt wie bei einem Mops, dem ein paar Tage Diät nicht schaden würden, gell? Wir sind da schon ziemlich hart und er ist schon mehr als einmal ohne jeden Bissen Abendbrot ins Bett gegangen. Stört ihn nur nicht groß. Überdurchschnittlich groß und ansonsten in allen Belangen sehr fit, ist Hunger nicht sein Problem. Er hält locker durch vom Mittagessen bis zum nächsten Frühstück ohne jedes Anzeichen von Unleidlichkeit. Was also tun? Wie viele Tage und Wochen sollen wir das Kind denn hungern lassen um es in die Norm zu zwingen?
        Ständig heißt es „jedes Kind hat sein Tempo“ (trocken werden, Sprechen, etc.). Unser Kind ist zu faul um selbst zu essen, bzw. hält essen für überflüssige Zeitverschwendung. Hilft man etwas mit, isst er übrigens alles – jede Art Gemüse, Obst, rohen Salat, etc.

        1. ui, na so lernt er es nicht. Die Wörte „dünn“ und Perzentile kannst du aus deinem Wortschatz streichen wenn er sonst gesund und jenseits der Babyzeit (>12 Monate) ist. Kein Kind verdurstet oder verhungert vor vollem Teller. Klappt übrigens alles im Kindergarten meist problemlos.

          1. Natürlich lassen wir unser Kind nicht hungern. Aber er ist alt genug für halbwegs feste Mahlzeiten ohne ständig zwischendurch was zu bekommen.

            Wegen dem Füttern: Ganz einfach, weil wir Eltern sind, die normal besorgt sind. Weil wir uns sehr schlecht fühlen, wenn er wieder mal kaum etwas isst. Weil wir sicher sind, dass das irgendwann von alleine aufhört. Weil er null Reserven hat wenn er mal krank ist und gar nichts isst. Weil er ganz ganz viel kann und wir nicht glauben, dass er immer alles können muss was irgendwo auf dem Papier steht. Weil wir nicht wollen, dass gemeinsame Mahlzeiten in Stress und Kampf ausarten…

            Sind das valide Gründe?

        2. Wollt ihr dass er groß, normalgewichtig und selbstständig wird? Null Reserven und „etwas zum zusetzen“- sind Begriffe aus den Kriegs- und Nachkriegsjahren. Braucht heute kein Kind mehr. Er wird nicht verhungern vor vollem Teller.

          1. Groß ist er und das wird wohl so bleiben. Selbstständig ist er auch, abgesehen vom Essen. Alleine Ausziehen, fast komplett alleine anziehen, sprechen, mal alleine Spielen, alleine Gesicht waschen, Wasser in den Becher kippen… Finde ich ziemlich selbstständig für nicht mal 2,5.

            Ausserdem denke ich nicht, dass Gewicht und Perzentilen so egal sind – sonst würde man sie ja kaum kontrollieren und dokumentieren, oder?

            Der Spruch mit dem Kind vor dem vollen Teller ist übrigens auch schon ziemlich alt.

        3. Perzentilen sind nicht egal, aber wenn ein schlankes Kind auf seiner PZ weiterwächst vollkommen okay. Da gibt es keine starren Regeln. Zum Zusetzen braucht niemand was, der Spruch stammt aus der Zeit, in der es noch keine Elektolytlösungen und Infusionen bei Krankheiten gab. Füttern lenkt eine ungünstige Aufmerksamkeit auf das Thema essen und nimmt dem Kind die Chance auf unbefangenen Umgang damit.

          1. Das ist deine ganz persönliche Meinung, die ich sehr respektiere. Ich kann aber versichern, dass die Aufmerksamkeit meines Sohnes wenig weniger gilt als dem Essen oder gefüttert werden. Zumal es nie per se schlecht ist, dem Kind Aufmerksamkeit für seine Grundbedürfnisse zu widmen, oder?

            Ich finde das hier etwas befremdlich, weil mir das Problem nicht klar wird. Da ist eine einzige Sache nicht „normal“, aber wem geht das nicht so mit irgendwas? Beispiel: Man liest ständig, Säuglinge brauchen mit 6 Monaten nachts keine Milch mehr. Ich kenne niemanden, bei dem das geklappt hat. Ausser meinen Sohn. Welcher Zweijährige zieht ohne jede Aufforderung Mütze, Jacke, Schal, Schuhe und Socken aus und legt alles an seinen Platz und zieht Stoppersocken an?
            Was ich damit sagen will: Kinder entwickeln sich so unterschiedlich und solange es in Familien keine wirklichen echten Probleme gibt in der Entwicklung, wäre vielleicht etwas Gelassenheit angebracht. Ich hätte es auch gerne anders, aber ich habe auch keine Lust mehr auf Wickeln und trotzdem dauert es solange es dauert
            Einen echten Tipp habe ich bisher auch noch nicht gelesen. Was also tun ausser ignorieren und einfach nicht essen lassen? Damit sind wir hier alle nicht glücklich…

        4. Ich finde es einfach schade, wenn so eine frühe Prägung auf genug essen und aufessen gelegt wird. Dass davon Sorgen und Laune abhängen. Einfach mal so essen wie man mag, die Konsistenz genießen, Rummatschen dürfen, etwas ausprobieren, auch mal was liegen lassen dürfen- essen ist doch vor allem auch Genuss- so viel zum Thema Gelassenheit, es geht doch gar nicht um perfektes Essen sondern um Regeln und Rituale.

          1. Er muss nicht aufessen. Er soll aber auch lernen, dass es dazu gehört, alleine zu essen. Das klappt selten, und wir füttern eben. Es ist auch okay, wenn er etwas nicht mag. Ich mag auch nicht alles. Ich glaube aber nicht, dass andere in unserer Situation durchweg so unbesorgt wären wie man es einfach so daher schreiben kann. Schon mal wirklich erlebt, dass das eigene Kind über Wochen nur 2 Mahlzeiten am Tag isst? Und dabei ein halbes Kilo abnimmt? Er holt das in guten Phasen immer wieder auf, aber die Eltern zeigt mir mal die sich dann wirklich keine Sorgen machen und versuchen, etwas mehr Essen rein zu bekommen und sei es durch füttern. Er wird ja nicht gezwungen, er isst gerne mehr wenn er gefüttert wird.

            Das mit dem rum Matschen sehe ich anders. Ich erwarte keine perfekten Tischmanieren, aber Essen ist wertvoll und kostbar und nur weil wir im totalen Überfluss leben ist das kein Grund, mit Lebensmitteln rum zu matschen oder sonst etwas. Entweder essen oder lassen.

        5. Vielleicht kann der Kinderarzt des Vertrauens so manche Sorge nehmen. Vielleicht wird er später einfach ein schlanker athletischer junger Mann mit hoffentlich ganz viel Spass am Essen.

          1. Nun ja, der einzige Kinderarzt hier ist sehr nett, aber sehr kurz angebunden. Das Gewicht stört ihn nicht, aber er hat noch nie gefragt wie das Essen so läuft…

        6. Da würde ich gerne für dich in die Bresche springen: ich war immer sehr klein und sehr zierlich (übersetzt: klein und untergewichtig), auch schon als Säugling. Ich habe mit wenigen Wochen 8h ohne Zwischenmahlzeit geschlafen. Meine Mutter hat sich bemüht, das entspannt zu betrachten, die Kinderärztin war entspannt. Ich konnte als Kind sehr gut mit Hunger umgehen (das war mir einfach egal) und viel zu wenig essen, wenn es nicht total schmackhaft war. Als Achtjährige kam mal der Kommentar der Ärztin, dass eine halbe Scheibe Graubrot zum Abendbrot zu wenig sei. Mir hat nur leider eine Viertelscheibe gereicht.

          Ich habe das Gefühl, dass etwas mehr Bewusstsein dafür, dass Nahrung nicht umsonst „LEBENSmittel“ heißt, eine sinnvolle „Wissensvermittlung“ dargestellt hätte.

          Heute bin ich 30, immer noch „zu dünn“ (BMI zwischen 16-17). Ich bin soweit fit und belastbar; da ist alles okay. Aber ich esse einfach ungerne und MUSS mir sagen, dass ich es brauche. Gerade wenn ich viel Stress habe finde ich Essen völlig überflüssig. Wenn ich dann aber krank bin (letztes Jahr echte Grippe), dann wiege ich schnell nur 45kg bei 167cm und habe dann wirklich Probleme, meinem normalen Arbeitsalltag gerecht zu werden. Zum Glück ist mein Mann da hilfreich und achtet für mich mit darauf, dass ich dann hochkalorisch esse und an alles Nüsse, Sahne, Mascarpone, Öl … ranmache.

          Was ich damit sagen will: Es gibt sie, die Menschen, die Essen überflüssig finden und wirklich, trotzt Hunger, kaum Essen. Und denen kann und sollte man vielleicht schon als Kind auf den Weg geben, dass gesund, maßvoll und AUSREICHEND zu Essen zum Leben dazu gehört.

          P.S. Schlafen finde ich genauso überflüssig. Wenn ich es könnte, würde ich auf Essen und Schlafen verzichten 😉

          1. Danke, auch mal schön zu hören. Ich selbst war als Kind (und immer noch) auch sehr sehr schlank an der Grenze zum Untergewicht; meine Frau sieht auch nicht anders aus… Scheinbar gibt es wirklich solche Menschen.

        7. Eben. Es gibt sie die schlanken Menschen. Wenn in der Familie alle schlank sind, KA mit den Perzentilen zufrieden- so what. Alles in Ordnung. Essen ist wichtig, nicht mästen

        8. Unser Zwerg (7) war schon immer ein sparsamer Esser nur wenn er wieder einen Wachstumsschub macht dann futtert er grosse Mengen.Wir haben einfach immer eine gut gefüllte Obstschale stehen die er jederzeit nutzen darf was er auch gerne ausgiebig zu nutzen weiss,wir sind ja schon froh das er gerne Salate isst,Gemüse am liebsten im Rohzustand vertilgt und mit seiner kleinen Ration Süsses zufrieden ist.Die Kinderärztin war anfangs wegen seines Gewichts auch etwas unzufrieden aber vom Zwang wollte sie sie auch nichts wissen,nur das sie immer wieder darauf herum ritt das er mehr Fleisch essen soll hat uns etwas genervt,wenn er nun einmal Fleisch nicht so gerne isst dann ist das eben so.Einfach nicht verrückt machen lassen,alles entspannter sehen und es einfach mal mit mehr Obst und Gemüse(Roh) versuchen,evtl.mag er da ja grössere Mengen von essen

  11. Na toll, jetzt mache ich mir Sorgen wie ich meinem Kind in vier Wochen beibringe, „ich“ statt ihres Namens zu sagen, danke 😉 und dabei hat mich erst letztens eine Mutter panisch gemacht, die sagte, bei dieser U müssen die Kinder Klötze in Formen stecken können…

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