kinderdok kocht

Ich schnipple das Suppengrün nur grob, die Zwiebel wird halbiert und kurz mit der angeschnittenen Seite nach unten im Topf angebräunt. Dann zwei Liter Wasser dazu, hei, das zischt. Den Hahn hinein, das grobe Gemüse dazu, wenig Salz, ein wenig Pfeffer – so. Einmal aufkochen. Das darf knappe zwei Stunden köcheln. Temperatur dabei weit runter nehmen.

Schnitt. Kurzer Test, das Fleisch fällt sanft. Also: Hahn raus, Grünzeug raus, Brühe durchsieben in einen zweiten Topf. Die Fettaugen vorsichtig abschöpfen – genug Kraft ist da sowieso drin, brauchts nicht auch noch igitt. Der Hahn wird mit scharfem Messer und Gabel zerteilt, die Haut kommt weg (bzw. zur Katze, die kann ein bisschen was auf den Rippen vertragen im Winter), das weiße Fleisch kleingerupftgeschnitten. Zurück zur Brühe. Das Grünzeug kurz kleiner geschnitten (kann man auch schon vorher machen – egal). Zurück zur Brühe. Nochmal aufkochen und gut ist.

Für die Kids gibts Buchstabennudeln dazu – die haben jetzt auch den Klammeraffen („schau mal Papa, ein Ät“) und das Eurosymbol – nett. Die Nudeln gibt man in kochendes Wasser in den ersten Topf, lässt sie dort nach Empfehlung gar werden, abgießen, und gibt soviel Suppe bei, wie aktuell gegessen wird. Nicht die ganzen Nudeln zur Suppe geben, sonst haste nachher Nudelsuppe – ist aber eine Hühnersuppe. Die nämlich (ohne Nudeln) geht in den Kühlschrank – kannste nachher noch bequem das Fett abheben. Oder in Tupper in den Tiefkühler.

So. Jetzt soll mal die Grippe kommen. Nicht zu mir.

Original in-vitro-Studie

Chicken Soup for a cold – das Rezept der Forscher

—–
recycled, da stets aktuell (19.1.2013)

18 Antworten auf „kinderdok kocht“

  1. Genau so koche ich Hühnersuppe! (Mit einer kleinen Abweichung: Ich salze erst zum Schluss.) Wann war ich das letzte Mal richtig schlimm erkältet? Vor drei Jahren? Vor vier Jahren? Ich weiß es nicht mehr.

  2. Beim Lesen dachte ich an meinen Vater, der bei Abwesenheit meiner Mutter gerne in der Küche stand und Köstlichkeiten für uns beide zauberte. Hühnerbouillon nannte er immer „Jiddisches Antibiotikum“.

  3. ….und portionsweise einfrieren, als wichtigste Vorratshaltung in der kalten Jahreszeit. Die Wirkung ist doch inzwischen sogar schon wissenschaftlich nachgewiesen, oder? Uns hat es immer geholfen, rein gefühlsmäßig auf jeden Fall.
    Ich habe mittlerweile alle Hühnerwesen durchprobiert: geht mit einfachem Suppenhuhn, mit Kapaun, Poularde, was man so kriegen kann, mal Safran oder Curry mit in die Suppe geben und zum Servieren frische Petersilie obendrauf. Nudeln oder Reis dazu nimmt jeder nach Wunsch.
    Bringt mächtig ins Schwitzen, deshalb wenn möglich ins Bett legen und schlafen. Alles zusammen macht die Erkältung zumindest angenehmer.

  4. Was hat der arme Hahn in der Suppe verloren? Da gehört ein Huhn rein. Auf der anderen Seite hamma dann wieder das Problem mit dem Überschuss an Hähnen, die dann geschreddert werden. Blöde Sache. Daher Hühnerbrühe und Brathähnchen!

  5. Da mein Gefrierschrankplatz sehr begrenzt ist (Frau’s TK Gemüse breitet sich da immer so aus), Suppekochen zwar mit wenig Arbeits- aber doch recht viel Kochzeit verbunden ist, habe ich Omas Wissen reaktiviert und die schönen Einweckgläser, die Frau zu Servierzwecken anschaffte ihrer ursprünglichen Bestimmung wieder zugeführt. Funktioniert prima!

  6. Du schöpfst ernsthaft das Fett aus einer Hühnersuppe? Was gibt es dazu, alkoholfreies Bier und zum Nachtisch Schokopudding ohne Kakao?

    1. Naja, gegen die Grippe braucht man ja zum Glück keine Hühnersuppe (ich weiß, schrieb der KinderDok so, na und?) – sondern eine einfache Impfung! Die Vierfache kostet übrigens einschließlich Beratung, Impfung und Impfstoff knapp 34,- Euro …

    1. Das hab ich mir abgewöhnt, nach dem ich bei dem Zeug die Zutatenliste gelesen hatte…..
      Ich nehm Salzgemüse zum Würzen – selbergemacht. Da nimmt man die klassischen Suppengemüse, dreht die durch und dann wird eingesalzen. Hält sich mindestens ein halbes Jahr im Schraubglas im Keller.

      @ Kinderdoc
      Der Hahn war hoffentlich ein Glücklicher? 😉

  7. Wäre eine Grippe bakteriell würde ich ja sagen, das Ganze funktioniert wegen der ganzen Antibiotika – Rückstände im Fleisch so gut. 😀

    Nichts für Ungut! Guten Appetit!

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Kinderdok.blog

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen