Die Vorsorgeuntersuchungen – U8

U8

Nun verlassen wir mit den Vorsorgen den Kleinkind-Bereich und stürzen uns auf die schulvorbereitenden Untersuchungen – mit vier und fünf. Jetzt geht es schon um die so genannten Alltags-Skills, um Selbständigkeit, um Beschäftigung in Ruhe und Ausdauer, um soziale Kompetenz. Unwichtiger sind die körperliche Untersuchung, Herzfehler, die bisher nicht aufgefallen sind, sind selten. Rein technisch untersuchen wir dennoch Seh- und Hörleistung, das machen die fMFA.  Die Augen verändern sich noch bis zum Schulalter, Hörminderungen können jetzt – wenn sie nicht angeboren sind – zumindest sekundär durch Ohrenentzündungen oder vergößerte Polypen entstehen. Auch den Blutdruck messen wir.

Größe, Gewicht, die üblichen Marginalien, danach führen unsere fMFA die obigen Untersuchungen durch, die Eltern werden wieder mit Fragebögen zur weiteren Entwicklung und zum Verhalten im Kindergarten beschäftigt befragt, schließlich dürfen  die Kinder die ersten Bilder malen – einfache Formen wie Kreis, Kreuz oder Viereck, aber auch komplexere Dinge wie einen Menschen (wenn das schon geht). Hier gibt es kein Muss, es ist alles ein Kann.

Dann darf ich. Mal unterhalten mit dem 4jährigen: Gehst Du in den Kindergarten, wie alt bist Du, hast Du Geschwister, wie alt sind die, was spielst Du gerne, hast Du schon ein Fahrrad, wart Ihr im Urlaub, was für ein Auto fährt die Mama, was hast Du so in Deinem Kinderzimmer für Spielzeug. Nicht dass mich das sonderlich interessiert, aber ich möchte durch das Gespräch herausfinden, wie gut sich das Kind schon zu verständigen weiß: Wie ist die Satzbildung, wie die Lautbildung, kann es auf meine Fragen eingehen und antwortet es adäquat oder erzählt es mir ganz andere Dinge. Das gelingt nicht immer, aber meistens. Nebeneffekt: Vertrauensbildung.

Der nächste Schritt ist die Untersuchung, wie oben erwähnt, eher unwichtig, aber als Ritual gehört sie dazu: Abhören, Bauchabtasten, Genitale, HNO-Bereich. Jetzt machen die Kinder auch im neurologischen Bereich gut mit: Also Testung der Hirnnerven, Koordination, Finger-Finger-Tip, wo sind Augen, Ohren, Nase. Wir machen weiter im Stehen: Balancieren über eine Linien, vorwärts und rückwärts, Einbeinstand, Einbeinhüpfen, Zehenspitzengang und Watschelgang. Hüpfen in einen Reifen, mit beiden Beinen, mit einem Bein, usw. usf.

All das dient der Beurteilung der kindlichen Entwicklung in den wichtigen Bereichen: Sprache, Feinmotorik, Großmotorik, Soziale Kompetenz, Konzentration. Außerdem macht die Untersuchung Spaß, die Kinder zeigen jetzt gerne, was sie schon können und kriegen oft gar nicht genug von den Untersuchungen. Mehr, mehr, mehr.

Wenn sie mitmachen. Durch alle Vorsorgeuntersuchungen ab dem ersten Lebensjahr zieht sich – das liegt in der Natur meiner Patienten – , dass sie nur aussagefähig sind, wenn die Kids auch zeigen möchten, was sie können. Verweigerer gibt es immer, auch die Schauspieler, viel seltener die „Schüchternen“. Also braucht es manchmal eine gehörige Portion an Motivation und Vorbereitung durch die Eltern. Ich variiere oft die Situation, dann wird eben zuerst Ball gespielt oder erst untersucht oder erst geredet, und dann kommt der Rest. Die meisten „tauen“ irgendwann auf.

Am Ende besprechen wir alle Befunde, Kind, Doktor und Eltern: Was hat super geklappt, was nicht so gut, wo gibt es Förderbedarf, wo muss das Kind mehr herausgefordert werden. Wichtig hierbei: Die oben genannten Alltags-Skills. Zuhause lässt sich viel Erarbeiten: Sprachkompetenz über Bücher, Lieder, Abzählreime und ohne Bildschirm. Großmotorik durchs Fahrradfahrenlernen (ohne Stützräder), Kinderturnen und altersentsprechende Spielplätze (kein Pillepalle mit Schaukel und Rutsche, sondern besser Klettertürme und Seilspinnen). Feinmotorik durch An- und Ausziehen, Hilfe im Haushalt und Bildermalen für den nächsten Geburtstag.

Zeigen sich Defizite, die im unteren Drittel der Entwicklungskurve liegen, sei es sprachlich oder motorisch, greifen nun die Heilmittelverordnungen wie Logopädie oder Ergotherapie. Genauso helfen gute Anleitungen für zuhause, kontrollieren werde ich die Befunde nach einem halben Jahr zwischen den zwei Vorsorgeuntersuchungen U8 und U9. Wichtig ist wie immer die Dynamik: Bessern sich die Befunde, gibt es keine Stillstände, sind wir stets auf der sicheren Seite.

Aus dieser Reihe:
Die Vorsorgeuntersuchungen – U1
Die Vorsorgeuntersuchungen – U2
Die Vorsorgeuntersuchungen – U3
Die Vorsorgeuntersuchungen – U4
Die Vorsorgeuntersuchungen – U5
Die Vorsorgeuntersuchungen – U6
Die Vorsorgeuntersuchungen – U7
Die Vorsorgeuntersuchungen – U7a

(c) Bild bei pixabay/charmedstar07 (CC0 Lizenz)

25 Antworten auf „Die Vorsorgeuntersuchungen – U8“

  1. Ich kann zum Glück immer gechillt zu den Untersuchungen gehen, denn ich rechne nicht mit großen Überraschungen. Was mich ärgert ist, wenn die Kinder nicht mitmachen und man dann noch einmal hingehen muss.^^ Das ist ätzend. Den Sehtest mit der Kleinen mussten wir z. B. beim Augenarzt nachholen, da sie ihn bei der U verweigert hat. Das finde ich wichtig, auf jeden Fall; nur musste ich nochmal schauen, wie ich das mit der Arbeit verbinden kann. (Mein Mann musste dann gehen.^^)

    1. Ich gehe inzwischen etwas gechillter zu den U-Untersuchungen. Das war aber nicht immer so. Meine Tochter war großmotorisch schon immer hinterher, hat es aber jedes mal zwischen den U-Untersuchungen geschafft, das zu erreichen, was vorher schon der „Norm“ entsprochen hätte. Meine Mutter meint immer, dass ich auch so war.
      Witzige Fortbewegungsarten wie durch die Wohnung rollen und auf den Knien robben scheinen wohl genetisch bedingt zu sein. Wir konnten uns beide erst mit 12 Monaten aufsetzen und mit 20 Monaten frei gehen. Bei der U7 konnte sie nicht hüpfen und hat nur Pferdchensprünge gemacht. Also haben wir nochmal eine Zusatzuntersuchung nächste Woche gewonnen. Mal sehen, was dabei rauskommt. In den Sommerferien ist sie im Freibad ganz von sich aus vom Beckenrand gehüpft und ich finde sie ist viel beweglicher und mutiger geworden. Und das ganz ohne Therapie, aber mit viel zusätzlicher Beobachtung und Bewegungsangeboten in der Krippe und jetzt im Kindergarten. Die Auszubildende in der Krippe hat dann auch unsere Tochter als Beispiel bei ihrer Arbeit über die motorische Entwicklung genommen. Den normalen Weg kann schließlich jeder. 🙃

  2. Ich finde, dass man aber von manchen Kitas als Eltern auch ganz schön allein gelassen wird. Mag es nun am Personalmangel oder den aktuellen Konzepten liegen.
    Mein Sohn hat auch ein Graphomotorikproblem, was aber vor allem daran liegt, dass er in der Kita NIE einen Stift in die Hand nehmen muss, weil den Kinder ja immer nur Angebote gemacht werden, sie diese aber nicht annehmen müssen…
    Nun üben wir regelmäßig zu Hause und kommen so leidlich voran. Die Kinderärztin schlug Ergotherapie vor, falls keine Besserung in 6 Monaten. Das wäre für uns als Eltern tatsächlich erst die letzte Option.
    Dies sprach ich in der Kita an, worauf nur der Kommentar kam, dass Ergotherapie doch toll sei…. So arbeiten wir also zu Hause alleine weiter und würden uns durchaus Unterstützung von der Kita wünschen und zwar einfach nur in der Form, dass unser Sohn (zusätzlich zum Üben zu Hause!) mal motiviert wird, Dinge zu tun, die ihm von alleine vielleicht nicht sofort zusagen.

    1. Schade. Es gibt aber auch richtig engagierte Erzieherinnen. Überall. Und gar nicht selten.
      Ist aber leider Glückssache, einen Kindergarten mit dem für das Kind passende Konzept zu erwischen.

    2. Siehe Kommentar oben. Das Vorschulmalmaterial zum Malen und Schneiden hat mein Sohn im letzten Kigajahr unberührt gelassen. Haben wir am Rauswurftag dann mitbekommen. Kommentar dazu: mögen Jungs halt nicht
      DAS hilft nicht weiter und fördert den Verordnungs“wahn“

    3. Oh, ja, gut dass Ihr das mit ihm übt! Wir laborieren noch mit den Schulkindern damit rum. Ärgerlich, dass im KiGa solch elementaren Fähigkeiten wie Stifthaltung bzw. Malen heute für entbehrlich gehalten und der Lust der Kinder überlassen wird.

  3. Ich habe schon auch den Eindruck, dass es einfach einen riesigen Markt hervorgebracht hat, Kindern Ergotherapie, Logopädie usw. angedeihen zu lassen. Meine beiden Kinder haben bzw. hatten Ergotherapie – wegen sehr unterschiedlicher Defizite (einer ist Autist, der andere hat eine unleserliche Handschrift, sprich: ein Graphomotorikproblem). Und beide durchlaufen bzw. durchliefen genau dasselbe Therapieprogramm. Wie sinnvoll bzw. problemspezifisch ist denn das, bitte??
    Die Ergotherapeutin meint nun bei dem Schlechtschreiber zu allem Überfluss, dass nur ein Osteopath ihm helfen könne. (wissenschaftl. Erkenntnis zur Wirkung: Osteopathie=Homoiopathie; aber die Kasse zahlt ja …)

    1. Meinem Sohn hat ganz ganz ganz viel ausmalen geholfen. Er hat deshalb seine Klassenlehrerin und Deutschlehrerin zuweilen richtig blöd gefunden. Heute hält er den Stift locker und schreibt gut.
      Zuhause gab es zum Ausmalen die Lieblingshelden (nicht so oft toll gefunden von uns Eltern) und die Kinderzimnerwand wurde mit den Werken gepflastert. Zweck heiligt die Mittel😄

  4. Unsere Tochter hat als Kleinkind so viel Zeit bei den Großeltern verbracht, dass sie den dortigen Zungenschlag spricht. Unter anderem rollt sie das R wie ein Westerwälder (oder Amerikaner). Natürlich sprach der Kindergarten uns darauf an. Der alte Kinderdok bei uns am Ort meinte, dass er nach der Beschreibung der Erzieherinnen wohl tatsächlich Logopädie verschreiben sollte. Mit einem Augenzwinkern setzte er hinzu: Als Exil-Schwabe müsste dann aber aber gleich mit. Der Dialekt unserer Tochter war ihm bekannt und die Sprache an sich war stimmig mit allen regionalen Besonderheiten. Insgesamt war sie sprachlich sehr gut. Das ist nun zehn Jahre her. Freunde ziehen sie immer mal mit ihrem R auf, aber sie ist stolz, in der Heimat ihres Vaters als dazugehörig angesprochen zu werden.
    Fazit: Die Fachkompetenz des Arztes ist unersetzlich. Hier wäre ansonsten lediglich ein regionaler Dialekt „wegtherapiert“ worden.

  5. Ich konnte als Kind kein R sprechen. Meine Mutter hat mit mir geübt. Heutzutage gäbe es wahrscheinlich ein Rezept für Logopädie. Ich will nicht gegen Logopädie, Physio- und Ergotherapie sprechen, aber es gibt durchaus Fälle, da würde schlichtes Üben reichen.

    @mnmmmr hast du denn mit deinem Sohn geübt oder einfach abgewartet ?

    1. Wir haben ganz normal weiter gemacht. Viel vorgelesen, erzählt, gelegentlich auch mal verbessert. Zu Anfang hat er dann schnell „zu gemacht“ und nix mehr wiederholt, mittlerweile nimmt er die korrekten Wiederholungen an und spricht richtig nach. Aber wir machen das nicht nach dem Motto: „sag mal so“, sondern wir sprechen korrekt nach. Wurde mir so vom Kinderarzt empfohlen und klappt wunderbar.
      Das Verdrehen der Sätze a la Yoda bringt mich innerlich auch oft zum Schmunzeln. Mit dem g/k/t schauen wir mal, was der Kinderarzt zur U8 empfiehlt. Bisher bin ich mit all seinen Empfehlungen sehr gut gefahren.

  6. Mein Sohn hat mit 3 noch sehr wenig (2-3 Wort Sätze) gesprochen. Das haben mir auch die Erzieherinnen gesagt. Das habe ich zur U7a dem Kinderarzt berichtet und der meinte einfach „wenn er so noch in 1 Jahr spricht, müssen wir definitiv etwas machen“.
    Mittlerweile spricht er ununterbrochen und auch lange Sätze, hat aber mit g/k, tr,… noch Probleme. Dazu kommt, dass er die Sätze dreht (ich nach Hause gehen muss z.B.). Ich denke, es verwächst sich noch – mal sehen, was der Kinderarzt im November zur U8 dazu meint.
    Danke für die Übersicht zur U8…

  7. Die Us machen die Kibderärzte, laut Erzieherinnen, sehr schlecht und zu ungenau oder sehen vieles nicht oder sagen eben das würde sich noch verwachsen. Was es natürlich nicht tut!
    Warum schreiten Kinderärzte bei Problemen des Kindes so spät ein? Es kann doch nicht nur eine Budgetfrage sein?

    1. Hm. Laut den Erzieherinnen? Und die beurteilen medizinische Fragen? Alles klar. Mal ein Vergleich, als ich Kind war hatten genau 2 Kinder in der Gruppe Therapien, physio und Logopädie bei tatsächlich angeborenen Problemen. Heute bekommt fast jedes Kind irgendwann mal Therapie, es ist schick und die Geduld mal abzuwarten oder auch etwas zu Hause zu üben hat kaum noch jemand. Kindheit ist keine Krankheit ist ein Buchtitel und das stimmt.

      1. Ich weiß nicht, ob es schick ist, ein Kind zu therapieren. Ich bin froh, dass meine Große mit 3.5 Jahren Logopädie verordnet bekommen hat, da sie wirklich nicht gut sprechen konnte (r wurde zu l, k und g zu t und d, kein sch) – klar hätte es sich verwachsen können. Wir haben viel vorgelesen, gesungen, gesprochen – aber es klappte halt einfach nicht. Zu dieser Zeit hat sie selbst gemerkt, dass sie nicht verstanden wird, hat nach dem 2. Mal wiederholen „dicht gemacht“ und nicht mehr mit der Person gesprochen, die sie nicht verstanden hat. (Ihr Standardspruch war „ach, passt schon“) Seit der Logopädie (wir haben 2x 10 Sitzungen gebraucht), spricht sie tadellos und ist seither wesentlich offener und selbstbewusster geworden. Manchmal ist es also auch gut, etwas früh anzupacken als einfach zu sagen… ach, das wird schon irgendwann. Ich finde, Erzieher und Kinderärzte können da ruhig zusammenarbeiten. Erzieher sehen Kinder im Kindergarten einen mehrere Stunden am Tag über Wochen und Monate. Warum sollen sie nicht äußern können, wie sich ein Kind entwickelt? Der Kinderarzt sieht das Kind bei den Us eine halbe Stunde und je nachdem wie das Kind drauf ist bekommt er einen guten oder wenig guten Einblick in den Alltag des Kindes. Ich denke, dass man sich da gut ergänzen kann – Erzieherinnen erzählen von Beobachtungen/ Auffälligkeiten, die Eltern teilen dies dem Kinderarzt mit und der Kinderarzt sieht sich unvoreingenommen das Kind an und schaut, ob da was dran ist. Was ich mir allerdings vorstellen kann (bei uns im Gesundheitssektor ist es häufig so) ist dieses Problem: Die Erzieherin sagt „das Vorschulkind tut sich schwer, sich hinzusetzen und sich zu konzentrieren. Es ist sehr hibbelig..“… bei den Eltern kommt an „Mein Kind hat ein Problem! Eltern googlen daheim, kommen auf „ADHS“ gehen zum Kinderarzt und sagen „Die Erzieherin hat gesagt, mein Kind hat ADHS“… Ein wenig mehr Zusammenarbeit, ein bisschen weniger gegenseitiges Misstrauen und schon ist allen geholfen.

        1. Stimmt. Therapien bei richtiger Diagnose und vor allem zeitlich begrenzt können sinnvoll sein. Jedoch es gibt die Eltern die sich nicht dazu gehörig fühlen wenn das Kind nicht auch ein Problemchen, Besonderheit und Therapie hat- leider. Die berühmte stifthaltung oder Turnen bei Knick senk fuss kann man sehr gut zu Hause üben.

        2. Zum Argument, ein Kinderarzt sieht ein Kind nur eine halbe Stunde während die ErzieherInnen mehr Zeit mit Ihm verbringen. Umgekehrt hat der Kinderarzt dadurch Erfahrung mit tausenden von Kindern in einem Jahr und beobachtet sie über einen Zeitraum von bis zu 16 Jahren, während ErzieherInnen vielleicht auf ein paar hundert Kinder bis zur Schulreife kommen. Rein statistisch kann der Kinderarzt so besser beurteilen, was aus der Reihe tanzt und vor allem, was sich später auswächst.

      2. Wenn ich alle Kinder therapieren würde, die dies vom Kindergarten empfohlen bekamen, lägen wir bei 50% Therapiequote.
        Jeder mache bitte seine Hausaufgaben, ich mache meine und erwarte, dass auch die Erzieherinnen ihrer Förderaufgabe nachkommen. „Wir können uns nicht individuell um alle kümmern“, kommt dann.

        1. „Gab es eine Sprachförderung im Kindergarten?“ Da bei uns die Kindergartensituation sehr prekär ist (wenig Plätze, viele Kinder), haben wir erst einen Platz im September erhalten (Kind im Januar 3 geworden)… Sie war also mit 3.5 Jahren noch in der Kinderkrippe unter etlichen, die wesentlich jünger waren als sie… vielleicht spielte das bei der Sprache eine große Rolle bei ihr?

    2. Mit Budget hat das gar nichts zu tun. Es geht um Ausbildung, fachliches Wissen und Erfahrung.
      Unsere Vorsorgen sind sehr differenziert und genau, und Kinder werden zur Verlaufskontrolle auch wieder einbestellt.

      Erzieherinnen vergleichen vor allem. Und das Hauptargument zur Therapie ist stets „damit man nichts verpasst“. Angst war noch nie ein guter Ratgeber.

      1. Der Trend, jedes Kind in eine Therapie zu schicken, erinnert mich an die Zuckerkügelchen-Fraktion. Mit ähnlicher Grundproblematik, denn die Kinder lernen doch dadurch, dass etwas mit ihnen nicht in Ordnung ist (sie etwas nicht perfekt können) und die Mama weder Zeit noch Mühen scheut, das in Ordnung zu bringen.

        Und noch eine Parallelität: ob mit oder ohne… vieles erledigt schlicht die Zeit. Heilung/ein Entwicklungsschritt, der mit und ohne Therapie kommt.

        Zugegeben, ich war beim dritten Kind nervös … die ersten zwei haben sehr früh sehr sauber gesprochen. Dann kam Nr. drei – offiziell ein Latetalker. Dann sprach sie zwar plötzlich in kompletten Sätzen, aber das mit dem “sch“ und ein paar andere Fehler… ohje… ob das von allein besser wird?

        Unser KiA lachte nur, bei den Geschwistern kommt das arme Kind eben nicht zu Wort! Auch die Erzieher waren sehr erfahren und steckten sie nicht mal in die Sprachförderung. Alle setzten auf die Zeit und ich hatte (mit etwas Bauchgrummeln) Vertrauen.

        Zurecht. Sie argumentiert inzwischen recht sauber die Geschwister an die Wand… 🙂

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