Kopfstreicheln.

Baby

Mutter: „Wir waren ja auch schon mal beim Osteopathen. Die hat auch gesagt, das Kind ist völlig in Ordnung.“
Wir befinden uns bei der U3, der ersten Untersuchung in der Kinderarztpraxis, ich sehe das Kind das erste Mal, vorher hat die Hebamme das Kind bei der Geburt gecheckt, sodann der kinderärztliche Kollege in der Entbindungsklinik bei der U2.
Es war eine normale Entbindung, der Apgar war wunderbar, das Gedeihen gut.

Ich: „Was hat Sie da hingebracht?“
Keine Ahnung, warum das in den letzten Jahren so zunimmt. Seit Jahrtausenden kommen Kinder ja so auf die Welt. Ok, die Medizin macht Fortschritte, aber leider auch das Geldverdienen damit.

Vater: „Die Hebamme meinte, das sei eine gute Idee, schließlich war es eine lange Geburt.“
… die nach Angaben der Eltern drei Stunden ging, von Eintreffen in der Klinik bis zum Abnabeln.

Mutter: „Und das Geburtstrauma, und so.“
Ich kann mich diesem Begriff so gar nichts anfangen. Es gibt lange Entbindung über mehrere Hebammenschichten hinweg, meine Frau kann auch ein Lied davon singen. OK. Auch eine Saugglockenentbindung ist kein Spaziergang für das Kind. OK. Oder eine Schulterdystokie. OK. Aber eine dreistündige Geburt mit einem anschließenden Apgar von 9/10/10 und einem Nabelschnur-pH von 7,4?

Ich: „Was wurde da gemacht?“
Ich war noch nie bei einer osteopathischen Behandlung dabei. Ich kenne das nur von Videos und Erzählungen der Eltern, aber meist ähnelt es sich ja.

Mutter: „Sie hat so ein wenig am Kopf gestreichelt und am Rücken. Dann noch die Beine ausgestrichen, so nannte sie das. Ist aber alles in Ordnung.“
Ja, das konnte ich bei der U3 auch feststellen. Ein quietschfideles, vitales, lautes Mädchen. Es hat interessiert geschaut, hat sich toll bewegt, konnte den Kopf prima halten, alle Untersuchungsparameter waren perfekt.

Ich: „Das ist doch schön. Hat Sie das dann beruhigt?“
Mutter: „Ja, man ist ja dann schon sicherer, wenn jemand sagt, das Kind ist in Ordnung. Meine Freundin sagte, die Kinder können nach der Geburt ganz schön durcheinander sein. Da kann die Osteopathin helfen.“
Oder die Zeit. Oder eine erfahrene beruhigende Hebamme. Oder die tägliche Routine. Oder die Zeit.

Liebe Eltern.
Lasst Euch nicht anstecken vom Verunsicherungszeitgeist. Kinder kommen in vielen Ländern, in vielen Entbindungskliniken seit vielen Jahren durch Hilfe von vielen Hebammen zur Welt. Ihr Mütter könnt das auf natürliche instinktive Weise sehr gut! Die Kinder schaffen das auch. Geburt ist Stress, keine Frage, aber habt mehr Vertrauen in die Resilienz Eurer Babys. Die halten schon Einiges aus.
„Wir wollen ja nichts verpassen“ als Devise kann ich gut verstehen, mir ging es bei unseren Kinder ähnlich. Aber neu erfundene Diagnosewege für imaginäre Krankheiten, die sich auf wundersame Weise, vulgo dank der Natur, selbst kurieren, verursachen bei Euch nur Unsicherheiten.
Niemand kann wissen, wie unsere Kinder sich entwickeln. Osteopathische Diagnostiken werden ihr Outcome jedenfalls nicht beeinflussen, sondern nur Euren Geldbeutel leeren.

 

(c) Bild bei Flickr/Ann Marie Brasco (Lizenz Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0)

79 Antworten auf „Kopfstreicheln.“

  1. Vielen Dank für diesen Artikel! Meine Tochter ist mittlerweile vier Monate alt und ich habe ihn in dieser Zeit wirklich mehrfach gelesen. Nämlich immer dann wenn mir eine Freundin wieder mal eindringlich geraten hat zum Osteopathen zu gehen.
    So konnte ich dem Zwang bisher widerstehen.

    Auch andere Artikel haben mir als unsicherer Erstmutter schon sehr geholfen. Wirklich einer der besten Blogs die ich kenne!

  2. liest den Artikel

    Ich verstehs nicht. Furchtbar, dass wir in einer Zeit leben, in der Befindlichkeiten mehr zählen als Fakten. So eine Mama werde ich jedenfalls nicht. (Und mein Mann tickt auch nicht so.^^)

    1. Man sollte niemals irgendwelche Aussagen treffen, wenn man nicht weiß wie es in der Situation ist. Was für eine Art Mama Sie vielleicht mal werden, wissen Sie erst, wenn es soweit ist. Und ja – die „Befindlichkeiten“ eines Säuglings sind durchaus relevant!

      Sie können es ja mal ausprobieren. Laden Sie sich aus dem Internet eine Aufahme von Babygeschrei runter und lassen diese auf volle Lautstärke laufen. Eine ganze Nacht durch und tagsüber in Intervallen. Schlafen ist nicht erlaubt, ausmachen und leiser drehen auch nicht. Sie bleiben die ganze Nacht wach und den ganzen nächsten Tag.
      Und das machen Sie mal 3 Wochen lang. Und dann überlegen sie nochmal, wie Sie „ticken“.

      1. Ich bin keine Mutter, erst ab Juni, aber ich habe schon so einige Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem gemacht und damit, welche Therapien man mir versuchte anzudrehen und die genauso wirksam sind wie ein Zuckerkügelchen. Ich sage Ihnen nicht, dass Sie mal in die Situation geraten sollten, chronische Schmerzpatientin zu werden. Glauben Sie mir einfach, es ist nicht schön, ständig starke Schmerzen zu haben, die einem die Luft wegnehmen.

  3. Eine liebe Kollegin von mir ist gleichzeitig Hebamme, sie macht nebenberuflich in einer Praxis Vorsorgen und sie macht Nachsorgen.

    Sie ist neben der Schul- auch der Naturmedizin nicht abgeneigt, findet Globuli & Co aber Unsinn, den sie nur macht, weil die Schwangeren so mega drauf stehen und hält nichts von Osteopathie.

    Sie ist der Meinung, das (Schreibabys ausgenommen) viele Kinder in den ersten Wochen ziemlich unruhig sind, das sich das aber physiologisch im Alter von ca. 5-6 Wochen von selbst gibt.
    Gleichzeitig fällt ihr bei ihren Nachsorgen immer wieder auf, das viele Eltern Termine beim Osteopathen ausmachen und das alle von den verschiedenen Osteopathen den ersten Termin für ca. 5 Wochen nach der Geburt erhalten, das wäre der beste Zeitpunkt.
    Kind wird 1x behandelt im Alter von ca. 5-6 Wochen, oh Wunder, Kind ist in kürzester Zeit entspannter. Hm… ein Schelm, der böses dabei denkt?

    Ich vertraue dieser Kollegin, weil sie mit so vielem, was Schwangere in meinem Freundeskreis betraf einfach absolut richtig lag.

  4. mein Kinderarzt hat vor 20 Jahren bei meiner Tochter (3 Monate) eine Kopfschiefhaltung festgestellt und zur Physiotherapeutin geschickt. Nach einigen Monaten und viel Übungen (jeden Tag zuhause) die dem Kind gar nicht gefallen haben, war die Haltung korrekt. Es hat sich gelohnt, der Kinderarzt weiß schon, wenn er handeln muß.

    1. Und worin besteht der Vorteil, mehrere Monate irgendwelche Übungen zu machen wenn man das Problem in einigen Fällen innerhalb eines Tages lösen könnte?

  5. Im Geburtsvorbereitungskurs wurde uns (zum größten Teil Erstgebährenden) von der jungen Hebamme auch direkt ans Herz gelegt, paar Wochen nach der Geburt mit dem Baby einfach „nur so“ zum Osteopathen zu gehen – damit nichts übersehen wird. Diesen Ratschlag haben auch einige Mütter trotz fehlender Indikation beherzigt, da sie eben von dieser Hebamme auch im Wochenbett betreut wurden. Gefunden wurde in keinem Fall etwas… („Danke, dass Sie Ihren Sohn vorgestellt haben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie nie wieder kommen müssen.“)
    Ich hatte dann später tatsächlich in Betracht gezogen, mit meiner Tochter doch auch zum Osteopathen zu gehen, weil sie ihren Kopf ganz deutlich lieber in die eine Richtung gedreht hat. Die ersten Zweifel waren durch den Hinweis der Kurs-Hebamme gesät…
    Vielleicht war ja bei der Saugglocken-Geburt doch irgendetwas gestaucht oder überdehnt worden, was dem Kinderarzt bei der U3 nicht aufgefallen war?? Vielleicht war der Rat der Hebamme beim Hechelkurs doch gerechtfertigt?? Verunsicherung pur.
    Meine erfahrene Nachsorge-Hebamme hat mir dann geraten, das Kind beim Stillen dann eben so anzudocken, dass es den Kopf in die andere Richtung drehen muss, und zB die Wiege im Wohnzimmer so hinzustellen, dass die Geräusche des Alltags auch aus der Richtung kommen. Nach paar Wochen hatte unsere Tochter keine „Lieblingsseite“ mehr. Problem gelöst.

    1. Warum sollte ein Osteopath mit eventueller Wochenendausbildung mehr entdecken, als der Kinderarzt mit sechs Jahren Medizinstudium, dann fünf Jahren Facharztausbildung und einer Expertise von ca. 50-100 Kindern am Tag?

      1. Das habe ich mich dann ja letztendlich auch gefragt…

        Auch wenn man sich vorher als abgeklärt gehalten hatte, wird man dann doch einfach verunsichert, wenn die meisten im Umfeld anderer Ansicht sind und einen erstaunt angucken, wenn man sich erdreistet, den Osteopathen-Termin zu hinterfragen.

        Später hatte ich mit meinem Bruder, auch Kinderarzt, über das Thema gesprochen. Er hat ganz klar auch den Eindruck, dass in der heutigen Service-Gesellschaft immer – gerade für die lieben Kleinen – alles besonders und extra sein muss und dass der Schulmedizin ja nicht mehr vertraut werden darf. Kein schöner Trend, dem ich auch fast hinterhergedackelt wäre…

      2. Ich glaube es geht weniger um Feststellung als um Bewertung.
        Wenn eine bevorzugte Kopfhaltung für den Kinderarzt kein Krankheitsbild darstellt, ist das sicher in 99% aller Fälle gerechtfertigt. Für das übrige Prozent bleibt das Problem, dass man nicht ernst genommen wird und sich entsprechend anders orientiert.

      3. Kommt auf den Kinderarzt an. Unser jetziger hat unsere neugeborene Tochter richtig angeguckt – bei der U2, bei der U3 und auch später. Kind in die Hand genommen, Kind bewegt, Kind machen lassen. Auch nach Blockaden geschaut. Kind war fit.

        In der Kinderarztpraxis, in der wir mit unserem Sohn waren, unserem ersten Kind, wurde nicht so geguckt. Das Kind hat einen niedrigen Muskeltonus, schlappe Körperhaltung, drehte sich mit sieben Monaten immer noch nicht, was mich besorgte, die Kinderärzte aber nicht. Mit zehn Monaten bekam er dann endlich Physiotherapie – und der Physiotherapeut sagte mir dann das mit dem Muskeltonus und arbeitete mit uns und unserem Sohn an der Stärkung des Oberkörpers, damit unser Sohn auch krabbeln würde können. Sein vorheriges Rumschieben auf dem Bauch hatte der Kinderarzt als Sohnemanns eigenen Stil abgetan.

        Erst als wir unsere Tochter bekamen, fiel mir auf, was unser Sohn an typischen Babybewegungen alles nicht gemacht hatte. Wäre er mein zweites Kind gewesen, hätte ich Druck gemacht. So war ich auf die vier Kinderärzte der Praxis angewiesen, die ihn – erkältungs- und kruppbedingt und ausschlagbedingt – in seinen ersten zehn Monaten sehr oft sahen, aber nicht richtig hinschauten. Meinem Sohn hat deren ganze Ausbildung nichts genutzt.

        1. Das unterschreibe ich.
          Nicht jeder Kinderarzt sieht alles. Erkältung ja, aber wenn es um den pädagogischen Bereich geht kannst du die Ausbildung vergessen.
          In der Nachbarschaft ein Kind dass war bis zum 4ten Lebensjahr taub, hat dann erst die Logopädin bemerkt. Zu der hat der KiA das Kind geschickt weil es nicht sprechen „wollte“.

    2. Die paar Wochen wartet man aber nur dann entspannt ab, wenn das Baby nicht rund um die Uhr brüllt und man jede mögliche Ursache abstellen möchte

  6. Ich würde mich niemals über Eltern mit Schreibabys lustig machen, ich kenne aus meinem Umfeld zwei Fälle die mich heilfroh machen, dass wir in der Hinsicht Glück hatten (denn das ist es, nicht mehr und nicht weniger, wir haben nichts „richtiger“ gemacht und die Schreibabyeltern haben nichts falsch gemacht).

    Mich stört aber echt, dass grade mit Eltern von Schreibabys der große Reibach gemacht wird. Klar klammert man sich an alles, was irgendwie Linderung verschaffen könnte, umso wichtiger ist es dann dass die Maßnahmen einigermaßen wissenschaftlich fundiert sind. Was natürlich in dem Fall fairerweise auch schwer nachweisbar ist, man kann kaum eine Doppelblindstudie über die Wirksamkeit von Osteopathie bei Schreibabys durchführen. Mich haben der vom Kinderdok verlinkte Bericht über das tote Baby nach so einer „Behandlung“ allerdings genug abgeschreckt, als das ich sowas je in Betracht ziehen würde.

    Meine „Ratschläge“ in Richtung Pekip und Babymassage hatte ich auch eher in Richtung von Eltern gemeint, deren Babys zeitweise ein bissel schief und/oder verspannt sind, nicht als Allheilmittel für Schreibabys. Wobei meiner besten Freundin und ihrem Schreibaby die Babymassage sehr viel gebracht hat, auch da hilft nur ausprobieren und gucken.

    Beim Ursprungsbeitrag vom Kinderdoc ging es ja auch um ein Kind, das scheinbar absolut pumperlgesund und unproblematisch war und trotzdem ohne Grund zum Osteopathen geschleppt wurde und als Rechtfertigung dann eben die nicht-lange Geburt und das „Geburtstrauma“ herhalten mussten. Da ist es finde ich schon angebracht, die Sinnhaftigkeit zu hinterfragen.

      1. Allerdings ging es hier eher um nicht viel hilft viel oder teuer hilft viel. Da gibt es leider einen riesen Markt, die eher das eigene Geschäft im Blick haben.

    1. Unsachliche Witze auf Kosten anderer sind es nur eben auch nicht.
      Ich bin dann mal raus aus der Diskussion. Trotzdem Danke für den Blogbeitrag. Spannendes Thema!

    2. Wenn schon der erste Besuch der Schrei Ambulanz half ist das einmal mehr ein Beweis dafür dass es absolut nix bringt kopflos herumzurennen und jeden daher gelaufenen Therapeut in Anspruch zu nehmen. Es gibt ja Hilfe, aber halt kompetente und die muss auch nicht teuer sein.

      1. @ Lotti:
        Mit dem Besuch in der Schreiambulanz war es bei uns nicht getan. Aber wir bekamen die Bestätigung, dass er wirklich ein Schreibaby war und wir nicht nur überlastet und genervt. Er schrie noch nicht mal extrem viel (gemessen an anderen Schreibabys), dafür aber in einer unerträglichen Frequenz. Außerdem schlief er wenig.
        Vor dem Besuch stand das übliche Schreiprotokoll über zwei Wochen, es folgte auf den Besuch viel Arbeit mit der Einstellung auf das Kind und entsprechende Strukturierung des Alltages. Das alles nach einem beruflich bedingten Umzug weg von Familie und Freunden und mit einem ein Jahr älteren Geschwisterkind. Ohne die Schreierei wäre es nicht bei zwei Kindern geblieben…

        1. Dann ist es gut, dass ein Anfang gemacht wurde. Und manchmal ist es einfach so, dass man nicht sofort helfen kann, aber wie du schon schreibst, erstmal eine Diagnose zu haben und jemand der einen ernst nimmt und zuhört hilft schon sehr viel. Zaubern kann niemand.

  7. Lange Geburt von 3 Stunden? In Worten: DREI (!) Stunden?!
    lacht-leicht-irre

    Also ich hatte nachts die allerersten Wehen, war um 15 Uhr im Krankenhaus mit Wehen im 5-Minuten-Takt, am Folgetag (!) um 12 Uhr dann mal endgültig eröffnet und um 15 Uhr wars Kindelein endlich endlich da. DAS (sprich: 24 Stunden) war eine lange Geburt pfffft Ich muss immer schmunzeln wenn ich gefragt werde obs eine „Spontangeburt“ war – sage immer jo, war kein Kaiserschnitt aber spontan ist anders.

    Und ich war TROTZDEM nicht beim Osteopathen. Was fairerweise aber auch daran lag, dass mein Sohn quietschgesund war (Apgar 9/10/10, den Punkt Abzug gabs weil Händchen und Füßchen nicht so rosig waren wie der Rest) und ab dem ersten Tag mustergültig friedlich alleine in seinem Beistellbett gepennt und nur gequakt hat wenn er Hunger hatte. Das Geburtstrauma hatte/habe eher ich (wie ich immer sage: Ich bin froh, dass ich eh immer nur ein Kind wollte!), nicht das Baby;-)

    Später hat er sich tatsächlich eine Weile gerne ein bisschen schief in eine Richtung gestreckt, das war mit Wechsellagerung und Bauchlagentraining im Wachzustand nach Empfehlung von meiner Hebamme aber nach einer Woche auch erledigt.

    Ich verstehe, dass man als Neueltern schnell verunsichert ist, grade wenn das Baby viel schreit. Umso trauriger, wenn das dann ausgenutzt wird. Wenn man schon Geld ausgeben will: Ich habe super Erfahrungen mit Pekip gemacht, meine Kursleiterin guckt auch immer ein bisschen mit nach der Motorik der Kinder und empfiehlt Übungen, außerdem macht dem Kleinen das Spielen in der Gruppe echt Spaß. Und man sieht andere Kinder und was alles normal ist – ich glaube fast alle hatten z.B. beim Drehen und Gucken eine „Schokoladenseite“ oder waren mal ein bisschen asymmetrisch unterwegs beim Robben und Krabbeln etc. Von daher denke ich das ist normal und erstmal nicht besorgniserregend.

    Wenn das Kind sehr verkrampft wirkt, würde ich selber wahrscheinlich eher zu einer guten Babymassage gehen, dann lernt man bestimmte Techniken auch direkt selber.

    1. Es ist immer leicht, Dinge als unnötig abzustempeln wenn man selbst keinen Leidensdruck hat. Die wenigsten Eltern probieren so etwas aus wenn das Kind offenbar keine Probleme hat (Ausnahmen gibt es natürlich).

    2. Alle diese Empfehlungen sind nett gemeint – aber sicher von niemandem, der selbst ein Schreikind hat(te). Für unser reizoffenes Kind wäre es die Hölle gewesen, auch noch Pekip, Babymassage oder sonstiges zu besuchen…

        1. Meine Schwester war mit ihrer Tochter in der Schreiambulanz München. Und jetzt rate mal, mit welchen Leuten dort zusammen gearbeitet wurde – u.a. mit einem Physiotherapeuten mit Zusatzqualifikation Osteopathie.
          Dadurch bin ich überhaupt erst darauf gekommen.

        2. Nach pflegeleichtem ersten Kind kam ein Schreibaby – die Nerven lagen blank. Er war spontan (und flott) geboren, organisch gesund, komplett durchgecheckt inkl HNO und Augenarzt. Aber er schrie gefühlte 24 Stunden durch, dazu so schrill, dass die Gläser im Küchenschrank klirrten. Erst der Besuch in einer Schreiambulanz brachte den Durchbruch. Dort wird v.a. die elterliche Kompetenz gestärkt und die objektive Wahrnehmung geschult.
          Ein Schreibaby kann die Beziehung zerrütten, Mord- und Selbstmordgedanken hervor rufen und in den Wahnsinn treiben. Dazu kommen die anderen Mütter, die vermeintlich alles besser wissen und können. Wer kein Schreibaby hatte, kann diesen immensen Druck nicht nachvollziehen. Genau deshalb finde ich die ganze Geschäftemacherei rund um diese verzweifelte Zielgruppe einfach nur zum Ko…

          1. Dem kann man nur zustimmend.

            @roberta: und diese Zusatzqualifikation ist nun der schlagende Beweis für die Wirksamkeit der Osteopathie?!?

            1. Nein. Aber es zeigt dass andere Institutionen da durchaus aufgeschlossener sind. Und wie gesagt, ich habe lediglich der anekdotischen Erzählung vom Kinderdoc eine andere anekdotische Erzählung entgegen gesetzt.

        3. @Lotti: Ja 🙂
          Und eben nicht Pekip Babymassage und Co. Und nicht „also ich würde ja“.
          Geholfen hat auch die praktische Entlastung über KOKI (Netzwerke frühe Hilfe).

          @Kinderdoc: Vielleicht auch mal ein Thema? Oder wieder mal – ich habe das Archiv nicht gezielt durchsucht.

          Und ja, auch unsere Schreiambulanz arbeitet tatsächlich ua mit Physiotherapeuten Zusatzausbildung Ostheopathen zusammen. Und auch da gibt’s so‘ne und solche.

          Schade Andreas um die wenig hilfreiche Antwort. Die Argumente sind ausgetauscht. Warum nicht einfach auch mal Roberta stehenlassen können?

          Die Geschäftemacherei ist zum Kotzen. Ja. Die ewigen Besserwisser aber auch.

          Unser ehemaliges Schreibaby ist nun bald vier. Die kleine Schwester ein liebes, geduldiges Anfängerbaby. Ich teile Robertas Ansicht und habe großen Respekt für Dein Stehvermögen gegen die teils unsachlichen Kommentare.
          Filterblasen sind nicht immer nur Sache der anderen…

        4. Als „Besserwisser“ habe ich nur andere Mütter empfunden, die „gutgemeinte Ratschläge“ gaben. Dieser Druck lässt einen verzweifeln und keine Freude am Kind aufkommen.
          Gerade bei den Manualtherapeuten, Osteopathen, Physiotherapeuten etc gibt es leider aufgrund der guten Verdienstaussichten ohne zwingend vorgeschriebene nennenswerte Investition in eine langwierige und teure Ausbildung mehr schwarze Schafe als tatsächliche Experten. Um so mehr freue ich mich, wenn ein Baby wie das von Roberta auf einen echten Fachmann getroffen ist. Ich für mein Teil investiere auf der Arbeit eine Menge (gut angelegte) Zeit in die Beratung von Schreibabys und deren Eltern. Und schließe dabei den Besuch bei einem Osteopathen nicht kategorisch aus.

          1. Für meine Schwester war die Schreiambulanz eine große Hilfe. Es ist wichtig, ein Stück weit offen zu bleiben und die lokalen Ressourcen zu nutzen. Wenn es gute Leute in „Randdisziplinen“ vor Ort bekanntermaßen gibt wäre es schade, diese nicht zu nutzen.

        5. Danke Schlappohr! Für den klaren, aber eben trotzdem wertschätzenden Kommentar! 🙂
          Und die Arbeit, die unsagbar wertvoll ist.

  8. Geburtstrauma kenn ich seit meiner zweiten Geburt. Hatte ich selbst, das Kind vermutlich eh nicht. Trotzdem hat der gebrüllt wie am Spiess. Ständig. Wochenlang. Da rennst du dann überall hin um Hilfe. Vor allem, wenn dich der Kinderarzt abschasselt mit „das wird schon“.
    Osteopathische Wunderheilung nach der ersten Sitzung. Wasauchimmer es war. Meine Psyche, das Zuhören, das Zeitnehmen, das Kopfstreicheln, die Behandlung,… so gut waren 60€ noch nie investiert.

    1. Manchmal ist weniger mehr. Einfach dem Kind mal Zeit geben, die Oma mit einspannen, statt kopflos um Hilfe zu rennen. Oft kommt dann eine diagnostik und Therapiespirale die nicht nur unnötig sondern manchmal sogar schädlich ist.

    2. „Meine Psyche, das Zuhören, das Zeitnehmen, das Kopfstreicheln, die Behandlung“

      Dies. Jeder findet sein Pläsierchen irgendwo. Meine Physiotherapeutin ist auch Osteopathin (und Heilpraktikerin und steht auf Homöopathie und ist mir ein bisschen was esoterisch angehaucht seufz). Mit ihren Glaubuli kann sie mir wegbleiben, aber alle vier Wochen mal in den Arm, zugehört bekommen, die Seele gestreichelt zu bekommen… mir tut das gut.

      Andere schaffen das Guttun beim Sport, bei der Musik, in der Familie, in der Natur, beim Yoga, in sich selbst, ich halt bei der Osteopathie. Schaden tut es niemandem, ich bezahle es privat (dafür rauche und trinke ich nicht), ich gehe für medizinische Probleme trotzdem zum Arzt und lasse mich voll schulmedizinisch behandeln, ich bin super compliant in der Schulmedizin. Ich lasse mich von ihr nicht einrenken, sie zerrt nicht an mir rum, sie ist nicht grob. Viel von dem was sie an Rücken, Schultern und Nacken macht fühlt sich nicht großartig anders an als die MT während der Physio, nur zärtlicher, bedachter und mit mehr Ruhe. Als Physiotherapeutin mit 25+ Jahren Berufserfahrung traue ich ihr auch durchaus zu, dass sie weiß, was sie tut. (Wenn sie mir erzählt, meine Leber sei verlagert, höre ich einfach zu und lächele in mich rein)

      In ner Stunde Osteopathie machen wir 20 min Physio mit, die sie auch als solche abrechnet. Auch privat, weil die Heilmittelverordnung einer Verordnung im Moment im Wege steht. Auf Verordnung würde ich eh woanders hingehen, in der Praxis in der sie angestellt ist und in 20 min ihre Termine durchziehen muss, finde ich sie nicht gut. Das ist nicht ihrs, dadurch nicht meins. Ich „sehe“ Baustellen, bei denen es hilft, an denen wir schulmedizinisch lange rumgedoktort haben. Ich „sehe“ auch Baustellen, die sie erwähnt hat, bei denen die Hausärztin beim nächsten Check Up (auch das „Lassen sie es mal abklären“ kam von der Osteo) sagte „Wir müssen mal xy im Auge behalten“. Wenn das meine Psyche ist oder Zufall oder Gespür… mir egal. Warum nicht (völlig legale) Dinge tun, die einem guttun?
      Und ihr auch… die Selbständigkeit tut ihr gut, sie ist gelöster als in der Praxis, macht ihre Arbeit mit mehr Freude, außerhalb der von den KK verordneten Fließbandterminen. Wenn ich sie dabei unterstützen kann, auch schön.

  9. Noch einer in der Liste fehlt, der zur Beruhigung beitragen könnte, neben Zeit, Hebamme: der Kinderarzt! 🙂
    Es ist übrigens nicht einfach, sich gegen einen Trend (so dämlich er auch sein mag) zu stellen. Machen ja alle. Und irgendwer wird sich schon informiert haben bzw es wird ja schon sinnvoll sein, sonst würden es nicht alle machen. (Nur um mal die Gedankengänge nachzuvollziehen).

    Ich habs Gott sei Dank nicht machen lassen, das Geld ist dafür gut angelegt. 🙂

  10. Ich weiß überhaupt nicht, was ich davon halten soll. Die Ergotherapeutin meines Sohnes hat uns nun schon zum zweiten Mal empfohlen, einen Osteopathen aufzusuchen, weil mein Sohn so verkrampft im Nackenbereich sei. Als ich ihr zu verstehen gab, dass ich das für genauso sinnfrei wie Homöopathie halte (zumal es beim ersten Mal auch echt nix gebracht hat) und deswegen lieber die Kinderärztin ansprechen wolle, guckte sie, als hätte ich nicht alle Latten im Zaun.
    Wobei ich inzwischen auch Sinn und Erfolg von Ergotherapie anzweifle, nachdem meine beiden Kinder mit grundunterschiedlichen Problematiken dort genau dasselbe Programm durchlaufen haben (und alle anderen Kinder scheinen ebenfalls dasselbe zu machen: sägen, malen, in Bällen baden).
    Ich glaube, da ist ein sehr, sehr einträglicher Markt entstanden.

  11. Osteopathie und Globuli verbindet für mich eins: wer dran GLAUBT, dem hilft es. So wie Placebo. Ich habe es mal versucht, als mein (damals)Baby Bauchschmerzen/Anpassungsstörungen/whatever hatte – keinen Effekt gemerkt ausser einen leeren Geldbeutel. Bei mir selbst noch mal probiert wg.übelster Verspannungen und Nacken-/Kopfschmerzen…selber Effekt.
    Ich hab von vielen gehört, sie wären beim Ostepathen gewesen, weil das Kind den Kopf schief halte…Die Ärzte unterstützen das aber scheinbar auch. Ich weiß leider nicht mehr, von wem ich diese „super“ Empfehlung damals hatte.
    Mein Orthopäde hat eine osteopathische Weiterbildung gemacht, dem würde ich dann wohl noch eher eine passende Behandlung zutrauen.

    1. Unser Osteopath differenziert hier ganz klar. Er behandelt den Bewegungsapparat, sagt aber selbst dass man gegen Bauchschmerzen und Schreien durch Übermüdung/ zu viele Eindrücke, etc. nichts machen kann

  12. Osteopathie? Ein weiteres must have in der bucket list von Eltern heutzutage.

    Fängt mit dem Nackenfalten-Voodoo an, mal sehen wo es aufhört.

    1. [ Zitat Anfang ] Die Einzelbehandlung selbst geht sehr schnell, so um die fünf Minuten. In der Regel sind drei bis fünf Sitzungen nötig, mit einem Abstand von ein bis zwei Wochen zwischen den einzelnen Behandlungen. Die Länge der Therapie richtet sich aber auch nach dem Untersuchungsbefund und nach den Beschwerden des Patienten. [ Zitat Ende ]
      Also alles in allem eine Zeitspanne, in der durch die vom Kinderdok beschriebenen Maßnahmen der Eltern eine Besserung von alleine eintritt. Bei sofortiger Besserung durch die Behandlung gehe ich von einer psychischen Entlastung der Eltern (wichtig!) und der damit verbundenen Wahrnehmung aus. Viele Eltern sind durch Tante Google so sehr verunsichert, dass sie leichte Beute für Abzocke sind. Jeder will doch das Beste für sein Kind und leidet mit.

      1. Da muss ich dich enttäuschen. Ich brauche keine tatsächlich überflüssigen Behandlungen für mein Seelenheil und eine Kopfhaltung ist nichts was man subjektiv interpretieren kann.
        Würden wir uns privat kennen, würde ich dir vorher – nachher Fotos schicken.

        Im Übrigen wird dieser spezielle Osteopath auch von mindestens 2 Kinderärzten hier im Landkreis empfohlen. Auch von unserem, und der könnte bezüglich Nüchternheit und Pragmatismus glatt der Kinderdoc hier sein. Er empfiehlt es weil er (laut seiner Aussage) die Wirkung bei so vielen Kindern gesehen hat.

            1. Korrelation vs Kausalität.
              Mit selbiger Argumentation ziehen auch die Homöopathen ins Feld. „Man sieht es doch“.

            2. Nicht ganz. Bei der Homöopathie (die ich zu 100% ablehne!) werden ja komplexere Krankheitsbilder „behandelt“, die mehr Spielraum für Interpretation lassen, zudem noch über längere Zeit.

              Der Wechsel der Kopfhaltung war so deutlich wie der Unterschied von Tag und Nacht innerhalb von 20 Minuten.
              Das wäre ein ziemlich genau getimter Zufall, oder?

              Ich würde den Effekt mit dem Einrenken einer ausgekugelten Schulter vergleichen (wobei meine Kinder ganz explizit NICHT „eingerenkt“ wurden!).
              Da tritt der Effekt ja praktisch auch sofort auf aufgrund Kausalität.

  13. Kommt darauf an. Meine Kinder lagen Beide schon ab etwa 30. SSW ganz tief im Becken. Kamen Beide zur Welt mit schiefer Kopfhaltung und Vorzugshaltung.

    In Bauchlage Kopf immer schief gehalten. Osteopathisch behandelt, direkt danach Kopfhaltung gerade und keine Vorzugshaltung mehr.
    Allerdings wurden die Kinder auch ziemlich durch bewegt und nicht nur gestreichelt.

    1. Ließ sich früher™️ mit Handling, Bauchlagentraining (im Wachzustand) und evtl etwas Physio auch in den Griff bekommen.
      Wenn „ziemlich durchbewegt“ wurde, war’s wohl auch keine klassische Osteopathie, sondern sowas wie Manualtherapie. Die wiederum sollte nur ärztlich erfolgen. Nicht so ganz ungefährlich, z.B. für die HWS-Gelenke.

      1. Das war sicher kein „Einrenken“ oder ähnliches, das würde ich genau wegen der Risiken niemals zulassen und der Osteopath führt sowas auch nicht durch. Ich meinte damit nur, dass die Kinder eben auch mal angelangt wurden und nicht bloß „gestreichelt“.

        Und natürlich wären die Blockaden „irgendwann“ auch anders verschwunden. Aber wieso wochenlang turnen wenn eine oder zwei Behandlungen dort den gleichen Effekt bringen und den Kindern somit Schmerzen ersparen? Bauchlage, etc. machen wir ja trotzdem.

          1. https://www.rbb-online.de/rbbpraxis/rbb_praxis_service/knochengelenke/blockade-halswirbel-nacken-loesen-atlastherapie.html

            Wenn man vor der Behandlung meinem Sohn den Kopf vorsichtig nach links gedreht hat, hat er die rechte Schulter hoch/ mit gezogen. Nach der Behandlung nicht mehr. In Bauchlage war der Kopf zuvor schief, danach nicht mehr.

            Wie erklären Sie diesen Effekt wenn nicht durch eine Auswirkung der Behandlung?

            Und bevor ich in irgendeine gutgläubige Eso – Ecke gestellt werde: Die Kinder sind Stiko – geimpft + MenB und ich verwende keinerlei Homöopathie

            1. Das ist trotzdem keine Antwort auf meine Frage, wie die von mir geschilderten Effekte zustande gekommen sein sollen

            2. Ergänzung: Das Fallbeispiel beschreibt eine verantwortungslose und überaus starke Manipulation über einen längeren Zeitraum.
              Das ist meilenweit von der Behandlung entfernt, die wir erfahren haben.

        1. Korrelation vs. Kausalität. Was macht dich @Roberta so sicher, dass die Behandlung kausal ursächlich war?

          Es hat dir/euch geholfen. Gut. Aber es besteht halt keine Evidenz.

          1. Steht weiter unten in meinem Kommentar:

            „Wenn man vor der Behandlung meinem Sohn den Kopf vorsichtig nach links gedreht hat, hat er die rechte Schulter hoch/ mit gezogen. Nach der Behandlung nicht mehr. In Bauchlage war der Kopf zuvor schief, danach nicht mehr.“

            Diese Effekte sind nicht allmählich über Wochen eingetreten sondern im direkten Vergleich vorher / nachher.

            Und wie gesagt: Selbst unser Kinderarzt, der ansonsten jede Form alternativer Behandlung verweigert (wie ich übrigens auch) erkennt die Erfolge an.
            Vielleicht haben wir hier ja wirklich mal jemanden, der auch einfach was kann?

        2. Und darum ist die Politik gefordert, mit der Erstattung von Hokuspokus Schluss zu machen.

          Btw: es ist evident, dass Bettruhe bei einer Erkältung hilft.

        1. Ich habe nie etwas anderes behauptet. Der Kinderdoc hat überspitzt eine Anekdote erzählt von Eltern, die ohne Anlass und ohne sichtbaren Nutzen eine Behandlung erbeten haben. Anekdote.

          Ich hatte einen konkreten Anlass und einen sichtbaren Nutzen. Ebenfalls Anekdote. Lässt sich auch nicht ändern da es ziemlich schwierig sein dürfte, belastbare Studien durchzuführen. Wer sollte die finanzieren und warum? Die Osteopathen haben es nicht nötig, weder die guten noch die schlechten…

            1. Die Kassen zahlen ja sogar Homöopathie. Kundenbindung nennt man das wohl.

              Für mich fällt eine gute und versierte osteopathische Behandlung in dieselbe Kategorien wie Physiotherapie. Da gibt es ja auch unglaublich viele Lehren und Ansätze, die man teilweise auch als „Geschwurbel“ bezeichnen könnte. Oder wie viele Studien gibt es zur Wirksamkeit dazu, bei Rückenschmerzen kopfüber an so einer Streckbank zu pendeln?? Oder Massagen, hier ist eine Wirkung auch nicht bewiesen…

            2. Dann bleibt aber nicht viel. Gibt es evidenzbasierte Studien zu Wadenwickeln? Salzwasser bei Schnupfen? Pflaster vs. an der Luft trocknen lassen? Die Liste lässt sich unendlich fortführen.

              Wenn man keinen Schritt vor die Tür macht ohne jede Entscheidung durch Studien zu untermauern, kommt man nicht weit…

            3. Die muss ja ähnlich abwägen. Wenn ich zum Arzt gehe und der empfiehlt Bettruhe und heißen Tee, muss trotzdem das Honorar bezahlt werden.
              Ausserdem wäre es auch naiv anzunehmen, dass die Kassen nur das Wohl der Menschheit im Sinn hätten. Die Zahlen auch, was Kundschaft bringt.

            4. Dann zahlen die aber, weil Du zum Arzt gehst, und nicht die Bettmatratze oder den Salbeitee. Kundschaft brächte es auch (oh holder Konjunktiv), wenn Sehhilfen und Zahnersatz bezahlt würden.
              Erstattet wird aber gerne, was junge und gesunde Kundschaft bringt – Junge Eltern zum Beispiel.

    2. Hier klinke ich mich mal ein, kann ebenfalls eine Anekdote beisteuern. Mein Sohn hatte ebenfalls eine extrem harte und lange Geburt, mit langen Geburtstillständen, am Ende Saugglocke, immer so am Rande des Kaiserschnittes.
      Er war auf den ersten Blick zu sehen Bewegungseingeschränkt und nein es war nicht die Hebamme sondern ein 100% evidenzbasierter und Stiko Impfender Kinderarzt der unseren Kleinen zu einem im Nachbarort praktizierenden und auch an der Uni Lehrenden Osteopathen überwiesen hat (natürlich ein Kinderarzt).
      Und was der da gemacht hatte sah nicht nach streicheln aus. Und seitdem hat sich die merkwürdig verkrümmte Lage in der mein Sohn im Bett lag auch erledigt. Und das sag ich als jemand der allem was alternative Medizin heißt völlig gleichgültig gegenübersteht.
      Kann natürlich sein das sich das auch so erledigt hätte.
      Aber ganz so eindeutig Voodoo wie z.B. die homöopathie ist die Osteopathie ganz sicher nicht:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Osteopathie_(Alternativmedizin)#Studienlage_und_Kritik

        1. Das hängt doch auch davon ab, wo und wie der Osteopath/ die Osteopathin gelernt hat oder?
          Ich komme aus Belgien und dort ist es ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die osteopathische Behandlung wird genauso wie Physiotherapie von den belgischen Kassen übernommen und ja die Übergänge sind definitiv fließend und vieles überschneidet sich. Es gibt sicherlich in Deutschland viele Schwurbel-Osteopathen, aber es gibt sicherlich auch viele, die ähnlich wie Physiotherapeuten*innen gute Wirkung erzielen. Und Osteopathie mit etwas wie Homöopathie, was ja nun wirklich reines Geschwurbel mit null Evidenz ist, über einen Kamm zu scheren, finde ich nicht richtig.

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