Kein Kind muss schlafen lernen (Eine seltsame BVKJ-Pressemitteilung)

„Herr Doktor, wir sind völlig verzweifelt, die kleine Marie will immer noch nicht alleine in ihrem Bett schlafen.“
„Aber sie ist doch auch erst vier Monate alt.“
„Aber in der Krabbelgruppe schlafen alle schon alleine. Und auch durch.“

„Herr Doktor, was sollen wir nur tun. Der Josip kommt jede Nacht dreimal. Dann weint er ganz viel. Und am Ende lege ich mich zu ihm, dann kann er ruhig schlafen.“
„Schlafen Sie denn dann alle besser?“
„Ja, auf jeden Fall. Dann schlafen wir alle durch.“

„Herr Doktor, seitdem das Baby auf der Welt ist, möchte Emmaluise wieder zu uns ins Bett. Das geht doch nicht.“
„Warum denn nicht?“
„Jedes Kind muss doch irgendwann mal schlafen lernen, oder?

So oder ähnlich fragen viele Eltern in der Praxis nach. Sie suchen dann im Internet nach Hilfe und finden am Ende vielleicht diese Pressemitteilung unseres Berufsverbandes:


„Ein- und Durchschlafprobleme sind häufig bei Kindern. Bereits ein Baby kann, ohne dass es Eltern bemerken, Gewohnheiten entwickeln, die zu Schlafproblemen führen. Schrittweise kleine Veränderungen können dann helfen, dieses Verhalten zu verändern.

 „Wenn ein Baby sich daran gewöhnt hat, nur einzuschlafen, wenn Vater oder Mutter neben ihm liegt, so fordert es dieses Ritual immer ein – auch wenn es zwischendrin aufwacht. Hier sollten Eltern das Kind schrittweise ‚entwöhnen‘. Dabei sollte ein Elternteil anfangs nicht mehr im Bett liegen, sondern auf dem Bett sitzen, dann zu einem Stuhl wechseln, um schließlich ganz aus dem Zimmer zu gehen und das Kind alleine einschlafen zu lassen“, erläutert Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) das Vorgehen.

Eltern sollten sich über das Schlafbedürfnis in den verschiedenen Altersstufen informieren und bei individuellen Unterschieden von ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten lassen. Über das individuelle Schlafbedürfnis eines Kindes kann die Dokumentation des Schlafverhaltens Auskunft geben. Viele Eltern wissen zum Beispiel nicht, dass es normal ist, wenn Vorschulkinder etwa 20 Minuten und Grundschulkinder und Jugendliche etwa 30 Minuten brauchen, bis sie einschlafen können. „Bei größeren Kindern ist es u.a. wichtig, dass sie das Bett nur zum Schlafen nutzen und nicht für andere Aktivitäten, wie z.B. fernsehen oder Hausaufgaben machen“, erklärt Professor Nentwich. Entspannung kann das Einschlafen erleichtern. Bei kleinen Kindern kann eine Kindermassage schlaffördernd wirken und bei größeren Kindern die progressiv Muskelentspannung nach Jacobson, manchmal ist auch eine kognitive Verhaltenstherapie zielführend.

Folgende Maßnahmen gehören zu einer guten Schlafhygiene:

  • Regelmäßige Schlaf-Wach-Zeiten einhalten.
  • Vor dem Einschlafen gleichbleibendes Ritual pflegen (z.B. Vorlesen, Vorsingen usw.)
  • In der letzten Stunde vor dem Zubettgehen Reizeinwirkung verringern (keine lauten Geräusche, kein grelles Licht usw.).
  • Für eine ruhige und abgedunkelte Schlafumgebung sorgen. Wenn Kinder in der Nacht aufwachen, sollten Eltern ebenso auf geringe Reizeinwirkung achten.
  • Ab fünf Jahren sollten Kinder nicht mehr tagsüber schlafen. Wollen Jugendliche sich kurz hinlegen, sollten sie dies nicht am späten Nachmittag und maximal nur für 20 bis 30 Minuten tun.
  • Leiden Kinder unter länger anhaltenden Schlafstörungen oder/und zeigen ungewöhnliche Verhaltensweisen im Schlaf, sollten Eltern in jedem Fall mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt.

Dies war eine Pressemitteilung des BVKJ –

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Ritualen, Schlafproblemen und „Guten Ratschlägen“ von allen Seiten gemacht?

Wer gab den entscheidenden Hinweis? Geht Ihr mit Schlafproblemen zum Kinderarzt?

Ich persönlich finde vor allem den ersten Absatz des „wissenschaftlichen Beirats“ bedenklich, dass wir wieder zurückkehren zum „Entwöhnen“ der Babys, zurück zu „Jedes Kind kann Schlafen lernen“. Das ist doch sehr anachronistisch, oder? Es ist sehr schade, dass eine Institution wie unser Berufsverband solche Empfehlungen abgibt.

Schließlich ist es auch Teil der Vorbeugung des Plötzlichen Kindstodes, dass vor allem Säuglinge im Schlafzimmer der Eltern schlafen sollen. Aber das alleine ist es ja noch gar nicht: Zuviel Druck lastet auf den Eltern, wenn ihnen suggeriert wird, dass Kinder ab einem bestimmten Alter alleine einschlafen oder durchschlafen müssen. Ich dachte in den letzten Jahren, dass wir uns von diesen alten Vorstellungen gelöst hätten.

Eltern sind jedenfalls in der Praxis sehr beruhigt und viel gelassener, wenn ich ihnen empfehle, eine ureigenen Weg zu finden, wie alle ruhiger schlafen können. Ob das am Ende das gemeinsame Familienbett ist oder das Schlafen im eigenen Bett und eigenen Zimmer, bleibt doch jeder Familie selbst überlassen, oder? Es hakt immer erst dann, wenn ein Part schlechter wegkommt: Wenn die Kinder nicht schlafen können oder auch die Eltern. Im schlimmsten Fall beide. Echte Schlafprobleme, wie sie in der Pressemitteilung suggeriert werden, entstehen nicht durch das Co-Sleeping, sondern durch andere Probleme oder Schwingungen in der Familie.

Etwas mehr Gelassenheit würde der Diskussion auf jeden Fall gut tun, die Wissenschaft sollte man hier besser nicht bemühen, es geht doch vielmehr um Nähe, Beziehung und Geborgenheit.

Mehr dazu:Renz-Polster zum „Durchschlafen“

(c) Bild bei PublicDomainPictures/ Petr Kratochvil (unter CC0 Lizenz)

38 Antworten auf „Kein Kind muss schlafen lernen (Eine seltsame BVKJ-Pressemitteilung)“

  1. Früher hab ich über Familienbetten gelacht, heute würde ich eins bauen. Wenn unsere Kinder uns nachts brauchen, dürfen sie kommen. Immer. Der Größte kam jede Nacht, bis zum 12. Geburtstag. Ja und? Heute ist er ein ausgesprochen selbständiger Teenager. Dank seiner guten Bindung hat er null Stress mit Ablösung und gondelt durch die Welt. Das hat nichts mit Verwöhnen zu tun. Kinder holen sich Nähe, die sie brauchen. Und wir sollten mehr darüber sprechen, dass das normal ist. Starke Kinder sind die Folge 😉

  2. Beim ersten Kind hielt ich mich an die „Ratschläge“ und ließ das Neugeborene in seinem Zimmer, in seinem Bett schlafen. Und tigerte selbst die ganze Nacht rum, immer in Sorge, ob es dem Kindlein auch wirklich gut geht. Nach 2 Wochen war mir das zu bunt und ab dann schlief K1 bei uns im Bett. Später dann, so mit 5-6 Monaten, legte ich es, nachdem es eingeschlafen war, in sein Bett und holte es erst wieder in unser Bett, wenn es nachts wach werden sollte. Durch seinen wachsenden Bewegungsdrang war das für uns alle am Entspanntesten.
    K2 schlief von Anfang an bei uns und bis zum 3. Geburtstag bei uns im Schlafzimmer. Es brauchte die intensive Nähe und auch das war ok.
    Unruhige Nächte gab es auch bei uns, aber wirkliche Schlafprobleme nie.

    1. Bis sie 6 Jahre war, kam sie jede Nacht zu uns. Mich hat’s nie gestört. Die Frau schon. Also Decke zur Seite, Kind rangezogen, Decke drüber und von Frau fernhalten. Jetzt kommt sie nicht mehr, ist aber daran gewöhnt, in ihrem Bett von mir vorgelesen zu bekommen. Anschließend schlafen wir dann meist beide ein.

  3. Zuerst wollte ich den Artikel gar nicht lesen, weil ich dachte „Och nö, wieder jemand, der sagt, dass Kinder problemlos durchschlafen, wenn Eltern nur konsequent genug sind“. Zum Glück habe ich es doch noch gelesen. 😀

    Unsere Kinder sind 20 Monate und schlafen bis heute nicht gut durch. Einmal in der Nacht ist mindestens 1 Kind wach und will eine Flasche. Und das sind die guten Phasen, denn dann hat wenigstens 1 Kind durchgeschlafen. Je nach Erkrankungsstand, Zähnchendurchbruch, sonstiges Pipapo kann das aber auch mal gern sein, dass jedes Kind aller 2-3 Stunden wach wird. Natürlich beide zeitversetzt. Mit entsprechenden Augenringen bei mir (Mein Mann schläft öfter wie Stein) Manchmal sind sie auch mitten in der Nacht wach und toben mal eben 2 Stunden durch das Bett. Aber ich finde schon, dass diese Einteilung in Tag und Nacht eine Einteilung der Erwachsenen ist. Und Flasche brauchen sie nachts natürlich auch noch. Verdünnen hat nur dazu geführt, dass sie öfter wach sind, also scheint es Hunger zu sein.

    Und sie brauchen Einschlafbegleitung. Meistens schaffen wir es mittlerweile in 30-45 Minuten. Draußen sitzen und quasi nur händchenhalten würde besonders bei meinem einen Knuffel zu kompletten Protest führen. Der andere ist da lässiger.

    Wenn ich solche Empfehlungen wie von dem Verband lese, fühle ich mich als Mutter irgendwie schlecht.

    Kinder sind halt unterschiedlich vom Charakter. Mit Mehrlingen merkt man das sehr deutlich. Bei nacheinander folgenden Kindern, vermute ich aber, auch gut.

    Madame X

  4. Hm, ich verstehe ja bis heute nicht (beide Kinder erwachsen und längst ausgiebiger schlafend als wir ollen Eltern), was genau daran falsch sein soll, jemandem beizubringen, dass Schlafen toll und ein Bett etwas Wunderbares ist.
    Dass so ein Menschlein das nicht von Anfang an weiß, ist doch klar.

    Für uns allerdings war auch von vornherein klar, dass wir nicht jahrelang auf Nachtschlaf verzichten würden können – speziell in meinem Fall wäre das für alle meine Mitbewohner die denkbar schlechteste Option gewesen.
    Mir ist auch bis heute nicht klar, wie andere Eltern diesen Schlafmangel stemmen. Und ob das besser ist.

    However, nachdem wir uns alle aneinander gewöhnt hatten, also nach einigen Wochen, haben wir zügig angefangen, die Tipps aus dem brutalen o.g. Ratgeber umzusetzen.
    Wir haben die Babies beobachtet!!! Schrecklich, was?!
    Und Rituale eingeführt!!! Oh!!!! Nein, keine mit umgedrehten Kreuzen übrigens.
    Und wir waren überzeugt von dem, was wir taten. Ich glaube, viele Eltern scheitern auch daran, dass sie einfach im Herzen nicht an das glauben, was sie machen. Eigentlich glauben sie nicht daran, dass so ein Kleines sich im eigenen Bett wohlfühlen kann. Ganz ehrlich? Dann wird’s auch nicht passieren.
    Das ist normal und wird sich in der weiteren Entwicklung der Beziehung noch oft wiederholen. Dinge, die man selber doof findet, kann man auch dem Nachwuchs nicht als richtig verkaufen. Logisch, oder?

    So, natürlich muss jede Familie ihren eigenen Weg finden und wenn ich es recht erinnere, steht es so etwa auch in dem schlimmen Ratgeber. Deswegen verstehe ich die gesamte Aufregung darum auch nach wie vor nicht.
    Es steht eher so was drin wie: Lernt euch kennen, überlegt, was ihr wollt und schaut, was ihr umsetzen könnt. Wenn euer Kind euch nachts immer wieder aus dem Schlaf holt, kann es folgende Ursachen haben: 1.,2.,3. …

    Es geht um Konsequenz und um ganz viel Geduld.
    Wie immer übrigens.

    Ausgeschlafene Grüße,
    Marie

    1. So wie Sie es beschreiben, haben Sie ja gar nicht diesen Anteil des Ratgebers umgesetzt, der (zu Recht) immer wieder kritisiert wird: Das kontrollierte Schreienlassen alleine.
      Gegen „Beobachten“ und „Rituale“ hat ja niemand etwas. Es ist jedoch mittlerweile die akzeptierte Meinung, dass das kontrollierte Schreienlassen in dem kleinen Alter wie in dem Buch beschrieben, mitnichten den Kindern „beibringt“ zu schlafen – sie kapitulieren lediglich irgendwann und leiden enormen Stress dadurch.

      Mit zunehmendem Alter ist Konsequenz natürlich sinnvoll und machbar, aber nicht so früh wie in dem Buch propagiert. Übrigends hat sich zwischenzeitlich auch der Autor von seinen eigenen Thesen distanziert.

      Und noch etwas darf man bedenken: Manche Kinder schlafen von Anfang an sehr gut alleine. Das ist jedoch keine erzieherische Großtat, sondern einfach Glück. Denn bis zum Alter von etwa 6 Monaten mindestens ist jede Form der Erziehung völlig sinnlos.

  5. Och.
    Die Große (knapp 3) ist vor 40 Minuten, also um kurz vor Mitternacht, in meiem Arm auf dem Sofa eingeschlafen und schnarcht jetzt selig dortselbst vor sich hin. Wenn ich jetzt demnächst ins Bett gehe, trag ich sie mit hoch und leg sie mit mir ins XXL-Familienbett, wo sie dann bis um halb 8 pennen wird und mit Papa aufsteht. Das ist nicht der Normalfall, aber auch nicht gerade außergewöhnlich. Der Kleine (8 Wochen) liegt seit 4 Stunden mit Mama im Kinderzimmer im Mutter-und-Kind-Stillbett und wird auch erst um 7 wach werden – mit 2 x Futtern & 1 x Pinkeln. Beiden Zwergen gehts gut dabei, und die Großen haben sich eingerichtet. Ja klar geht die „paarmäßige“ Zweisamkeit dabei ein bißchen ins Hintertreffen, aber das geht ja acuh vorbei, und wenn sich beim Kleinen ein etwas längerer Rhythmus des Input&Output eingependelt hat, werden wir auch wieder alle zusammen im 2.70m breiten Familienbett liegen. Die weitere Familienplanung muss ja wie schon mehrfach oben erwähnt nicht auch noch dort stattfinden… 😉

    Ehrlich: ich hab keine Ahnung, was ich jetzt gerade verkehrt mache, und welche Schlafstörungen meine Krümel deswegen in x Jahren entwickeln werden. Aber solange uns beide Kinder morgens frisch und munter´angrinsen, und die Eltern auch genug Schlaf finden, halte ich das alles für nicht allzu verkehrt. Jeder Jeck ist halt anders, und das ändert sich auch ständig. Aber ich bin voll bei der Theorie, daß in den Kids noch das steinzeitliche Verhaltensmuster „suche Nähe und bleibe dort“ aktiv ist; unsere beiden wollen tatsächlich immer möglichst Körperkontakt zum Einschlafen, und zumindest die Große vergewissert sich auch des Öfteren in der Nacht, ob Papa auch wirklich da ist. Dann gehts ihr gut, und der Rest der Nacht ist kein Problem. So be it then.

  6. Die Ältere, jetzt 7, hat nach drei Wochen je 6 Stunden durchgeschlafen. Sie lag neben unserem Bett in ihrer Wiege. Die Jüngere, jetzt 5, brauchte ein paar Monate mehr. Sie lag an der gleichen Stelle, die Große war an einen anderen Ort im Zimmer umgezogen.

    Beide schlafen immer noch in unserem Schlafzimmer, auch wenn das Bett für die Ältere seit einem Jahr in ihrem Kinderzimmer steht. Sie wollen und mögen es so. Pragmatisch mag ich es auch: wenn das Kind in der Nacht Aufmerksamkeit braucht, ob Durst, ob Einpullern, ob Angst, werden wir ohnehin geweckt. Mir fehlen die Gründe, warum das Kind erst allein durch die Wohnung tappen sollte, wenn es ohnehin noch bei uns schlafen möchte.

    Unser Einschlafritual gibt uns Erwachsenen die halbe Stunde Pause. Einer von uns liegt mit im großen Bett und liest auf einem E-Reader, der andere sitzt dabei und tut es ähnlich. Halbe Stunde deshalb, weil man dann einfach mal liegen bleibt und eine halbe Stunde liest. Die Kinder sind nach 2-20 Minuten weg.

    Und die Sachen, die Erwachsene so machen? Die muss man nicht im Schlafzimmer machen 😉

  7. „Mein Kind schläft nicht alleine!“
    Die erste Frage bei uns ist in diesem Fall „Stört es sie? Oder ihren Partner?“
    Bei zweimal Nein besteht überhaupt kein Handlungsbedarf. Bei ein- oder zweimal Ja gibt es zunächst eine Aufklärung zum Schlafverhalten von Babys und Kleinkindern. Danach kann man gemeinsam eine individuelle Strategie entwickeln.

    Ganz wichtig dabei ist es, den Eltern den Druck zu nehmen. Viele fühlen sich als Versager und werden massiv bedrängt. Auch glauben immer noch viele, dass nur sie allein damit ein Problem hätten.
    Die Gespräche übernimmt zu einem Großteil die MFA, da sie relativ zeitintensiv sind. Treten tiefergehende Probleme auf, muss der Arzt nochmal ran. Die „Elternbildung“ ist dann aber schon erledigt.

  8. Mein Sohn (jetzt 2) wollte auch nicht alleine schlafen. Ging halt nicht. Meistens spielt er Im Wohnzimmer und kommt irgendwann zu mir aufs Sofa und schläft in meinen Armen ein. Da lasse ich ihn dann schlafen.Wenn ich zu Bett gehe lege ich ihn ins Kinderbett und schlafe dann auf einer Matratze neben dem Kinderbett. Sollte er aufwachen lasse ich ihn noch mal in meinen Armen einschlafen . Inzwischen habe ich die 3 Stangen rausgenommen, wenn ich Pech habe weckt er mich um 4 um Milch zu bekommen wenn ich Glück habe pennt er bis 5 oder 6 Uhr, da muß er eh aufstehen weil ich ihn zur Tagesmutter bringe.
    War bisher immer ziemlich stressfrei.
    Auf die Idee ihn brüllen zu lassen bin ich nie gekommen.

  9. Kind 1 war ein Schreikind – auch nachts und damit der Papa überhaupt Schlaf bekam, bin ich damals ins Kinderzimmer auf das Schlafsofa umgezogen. Die ersten 12 Monate ist Sohnemann alle 2 Stunden wach geworden. Ich bin echt auf dem Zahnfleisch gegangen. Erst ab dem 1. Geburtstag verlängerten sich die Schlafphasen und plötzlich schlief er problemlos alleine ein und durch. Das ist bis heute so geblieben.
    Kind 2 war als Baby total easy und hat direkt ab dem ersten Tag durchgeschlafen. Total verunsichert vom ersten Kind habe ich es in der ersten Lebenswoche jede Nacht geweckt um es zu füttern. Am Anfang hat es im Beistellbett geschlafen, nachher auch alleine im Kinderzimmer. Überhaupt keine Probleme – bis mit 2 Jahren eine nicht endende Odyssee von Bronchitiden und Lungenentzündungen anfingen. Tlw. mit Krankenhausaufenthalt und ansonsten meist bei uns im Bett damit ich in der Nacht Temperatur und Atmung kontrollieren konnte. Tja, das war wohl der Punkt an dem wir Junior lt. Ansicht von Familie und Freunden verwöhnt haben. Denn seit dem schläft er nicht mehr in seinem Bett durch. Er ist jetzt 7 Jahre alt, schläft problemlos in seinem Bett ein, kommt aber JEDEN Abend nach ca. 1 Stunde Schlaf zu uns ins Bett geschlafwandelt. Er ist dann nicht ansprechbar, hat auch schon mal mit Geräuschen aus meinem Wecker „getrunken“ oder Quatsch erzählt. Am nächsten Tag kann er sich an nichts erinnern. Sobald er bei uns im Bett liegt, schläft er ruhig durch. Da uns das so langsam nervt, haben wir versucht ihn immer wieder in sein Bett zu bringen. Vergeblich. Unser Rekord liegt bei 10x Kind wieder ins Bett bringen. Dann haben wir aufgegeben. Bisher sahen der Kinderarzt und selbst die KJP kein Problem darin, solange das Kind bei uns im Bett ja durchschläft. Dass der Papa so manche Nacht ins Kinderzimmer flüchtet, ist halt Schicksal…

    1. Also ich persönlich würde bei einem dauerkranken Kind nicht von „Verwöhnen“ sprechen. Und wieviel ruhiger ihr geschlafen hättet, wenn er nicht im Zimmer gewesen wäre (und vermutlich stündlich einer von Euch voller Sorge ins Kinderzimmer getapst wäre), lasse ich mal offen… . Aber ich verstehe auch, dass die momentane Situation nicht für alle zufriedenstellend ist. Und darum geht es doch eigentlich. Einen Weg zu finden, der für alle akzeptabel ist.
      Habt ihr es mal mit einem „Notbett“ im Schlafzimmer probiert, auf das ihr das schlafende Kind legen könnt. Damit der Papa in seinem Bett bleiben kann? Das kann einfach eine Matratze auf dem Boden sein. Oder ein Anbau Marke Eigenbau am Elternbett, so dass alle ihren Platz haben? Eine Anregung wäre vielleicht noch ein ausziehbares Bett für das Kind. So dass für eine Übergangszeit jemand von euch bei ihm schläft, bis die „Gewohnheit“, jede Nacht rüber zu wandern, für einige Zeit unterbrochen wird. Vielleicht kommt er dann nur noch, wenn tatsächlich Bedarf besteht? Just my 2 Cents…

  10. Ganz aktuell: Mein Enkel ist sieben Monate alt und schlief bis vor etwa zwei Monaten nur auf dem Arm der Mama (ein). Auch, wenn es manchmal ein bisschen lästig war, hat meine Tochter die Nähe zu ihrem Kind genossen, und ich bin sicher, der Kleine auch. Heute kann sie ihn mittags und abends alleine ins Bettchen (im Schlafzimmer neben dem Elternbett) legen, und im Normalfall schläft er dann auch alleine ein.
    Ein bisschen vermissen wir das warme, anschmiegsame kleine Etwas auf unserem Bauch …

  11. Hier gibt’s 3 Kinder und unsere Erfahrungen sind sehr unterschiedlich. Kind 1 und 2 schliefen nach kürzester Zeit (mit ca. 8 Wochen) im eigenen bzw. gemeinsamen Kinderzimmer ein und durch. Trotz vollstillen… isso, alle meine Freundinnen mit gleichaltrigen Kindern haben mich gehasst. Allerdings fingen beide dann mit ca. 2-3 Jahren an, nächtlich zu wandern-erst der große Sohn, etwas zeitversetzt dann auch die jüngere Schwester. Es folgten einige sehr unruhige Monate vergeblicher „Schlaferziehung“, bis wir kapitulierten – zumindest wurde uns das vorgehalten. Wir erweiterten unser Bett auf ein 3,5m breites Familienbett mit ausreichend Decken und alle schliefen wieder selig. Die Betten im Kinderzimmer kamen nur noch bei Übernachtungsbesuch von Freunden zum Einsatz. Beide Kinder sind erst nach dem Ende der Grundschulzeit „ausgezogen“. Nichtsdestotrotz gelang es uns irgendwie, Kind 3 zu zeugen ;). Der schlief von Anfang an bei uns, erst im Babybalkon, dann im Familienbett. Allerdings erst mit 3 erstmals zuverlässig durch. Jetzt ist er 6 und droht uns gelegentlich mit Auszug, was wir sehr bedauern werden, auch wenn es (wie die Erfahrung lehrt) leider unausweichlich ist. Unser Fazit: der Mensch ist kein Einzelschläfer! Dieselbe Nachbarin, die sich über meine nicht allein schlafenden Kinder echauffieren konnte, erzählte mir irgendwann, dass sie nie gut schlafen könne, wenn ihr Mann auf Dienstreise sei, weil sie dann so allein wäre… ich habe milde gelächelt und nichts gesagt!

  12. Bei uns war und ist das Durchschlafen sowohl bei der Vierjährigen als auch beim Einjährigen ziemlich unabhängig davon, ob sie im Arm einschlafen oder im eigenen Bett.
    Die Vierjährige hat zwei oder drei Jahre lang jeden Abend bis zu zweieinhalb Stunden gebraucht, bis sie einschlief. Vom Kinderarzt kam außer „Vielleicht zahnt sie“ nicht viel dazu. Jetzt schlafen beide meist innerhalb von 5-60 Minuten ein, also ganz unterschiedlich, aber so viel entspannter, als wir es lange hatten. Damit können wir leben.

  13. Oh, je: Wenn es allen gutgeht, was soll daran schlimm sein?

    Ich fand bei Stillkinder immer sehr angenehm, nicht aufstehen zu müssen. Und abends Nähe und Kuscheln, wow, das ist doch schön. Bis Ende der Grundschule war das bei uns noch so. Und das war toll, für Kinder und Eltern. Und auch die älteren Kinder holen sich auf ihre Weise die Nähe noch – kommen selbst mal eben abends unter einem Vorwand vorbei und schnuckeln sich für ein paar Minuten ins Elternbett….

    Und wenn das die Schwiegermutter mitbekommt, dann geht das Genöhle los (die Kinder werden verwöhnt, die nutzen Euch aus), was mich aber kalt lässt. Das ist bestimmt der pure Neid, denn auch meine Kindheit war anders; leider aber nicht besser.

  14. Ich habe damals einen Tipp von meiner Hebamme bekommen:
    Kinder haben noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus. Also sollte man sie vorsichtig den Unterschied von Anfang an spüren lassen. Säuglinge schlafen viel tagsüber, klar, aber es sei besser, wenn man dann nicht alles stockduster macht und nur noch auf Zehenspitzen geht. So könne man sanft den Unterschied zwischen Tag-Schlaf und Nacht-Schlaf quasi üben.

    Keine Ahnung, ob es daran lag, aber meine beiden Kinder haben problemlos mit unter einem Jahr durchgeschlafen. Aber das Einschlafen lief und läuft bis heute bei einem Kind völlig problemlos, das andere Kind brauchte im Kleinkindalter im wahrsten Sinne des Wortes stundenlang, um endlich einschlafen zu können. Und das völlig unabhängig davon, ob im eigenen Zimmer oder im Elternbett. Diese Zeiten waren echt hart, weil es für uns als Eltern keinen gemeinsamen Abend mehr gab. Einer hockte beim Kind. Wir haben irgendwann gegen alle Regeln verstoßen und das Kind durfte noch im Bett spielen. Dafür aber allein. Das ging dann.

    Jede Familie muss den eigenen Weg finden, das ist schon wahr, dann sind auch alle entspannter. Meine älteste Freundin fand Flaschenernährung toll, weil dass ihr Mann regelmäßig Nachtschichten übernehmen konnte. Für mich war Stillen der idealste Weg. Der Säugling lag im Beistell-Bett, meistens bin ich schon davon halbwach geworden, dass das Baby unruhiger schlief. Kurz im Dunkeln zu mir ziehen, anlegen, stillen, alles für mich und das Baby im Halbschlaf. Leider klappt das nicht mit allen Babys, wie mir andere Mütter berichtet haben. Wir haben aus dem „bei den Eltern schlafen“ nie ein Drama gemacht. Vielleicht hat sich das auf die Kinder übertragen, bei beiden erfolgte der Wechsel ins eigene Zimmer später irgendwann problemlos, wobei immer klar war, dass bei Krankheit, Angst, etc. nächtliche Besuche jederzeit möglich sind.

  15. Uns haben die Schlaftipps von anderen leider nicht geholfen. Bis 2,5 Jahre schliefen die Kinder erst 22/23 Uhr ein und das war wirklich sehr anstrengend für uns Eltern. Ich selbst hätte dringend eher Schlaf gebraucht. Zum Glück hat sich das Problem mit zunehmendem Alter aufgelöst.

  16. Abendrituale gibt es bei unseren beiden (5 und 1,5) immer die gleichen aber aufgrund des Altersunterschied etwas andere. Der große bekommt eine oder zwei Geschichten, je nach Länge der Geschichte wird anschließend noch gesungen, dabei fallen ihm Fragen ein, die noch geklärt werden und einschlafen tut er dann alleine nach dem Kuss. Selten müssen wir nochmals zu ihm, wenn ihm noch tausend Fragen einfallen. Er hat sein eigenes Zimmer.
    Der kleine bekommt nur gesungen, Geschichten beschäftigen ihn zu sehr visuell und mental. Und wir bleiben liegen bis er schläft: in unserem Zimmer im dran gestellten Bett. Wenn er aufwacht hat er Hunger, bekommt seine Milch und eine frische Windel und schläft im Arm wieder ein. Aber auch nur dort. Das ist gut so und für beide Seiten schön.
    Irgendwann wird er wie der große auch entwöhnt, wenn er sein Zimmer bezieht. Stück für Stück, ohne Druck, ohne Ziel, wie es ihm gut tut und ohne Tränen.
    Das Bett in seinem Zimmer bekommt er bald, ein paar Wochen später fangen wir die Entwöhnung dann an. Und wenn es erst mit 4 klappt, dann ist das halt so.
    Entwöhnung klingt hier schlimm, ich denke aber, dass es nicht so gemeint ist. Eher der Prozess, den jeder von uns macht (oder schläft noch wer regelmäßig bei seinen Eltern?). Ich bin mir auch nicht sicher, ob bei der Entwöhnung das Babyalter gemeint ist oder irgendwann in der Zeit danach.
    Der Große darf nach wie vor noch immer ins „Große Bett“, wenn einer auf Dienstreise ist, er krank ist (außer Husten, da geht einer von uns mit in sein Bett) oder wenn er nachts wach wird oder auch Mal einfach wenn er will.

  17. Kein einziges meiner drei Kinder konnte als Baby alleine einschlafen, von Beginn an nicht. Die Annahme, Eltern würden ihren Kindern (oder diese sich selbst) eine bestimmte Schlafpraxis „angewöhnen“, finde ich deswegen nicht besonders überzeugend. Es mag Kinder geben, bei denen es so ist, unsere gehören nicht dazu. Meine kleine Tochter wollte schon am ersten Tag auf der Wochenstation zum Einschlafen auf den Arm, und von Gewohnheit kann man da allenfalls sprechen, wenn man damit meint, dass dieses Bedürfnis noch im Bauch entstanden ist. Bedürfnisse kann man aber nicht einfach abtrainieren (oder vielleicht kann man, aber wir wollten nicht). Das war eine harte Erkenntnis für uns, denn beim ersten Kind sind wir natürlich davon ausgegangen, dass es alleine schlafen wird, und waren überfordert und konsterniert, als das von Beginn an überhaupt nicht klappte.

    Wir sind dann schließlich nach längerem Ausprobieren sehr gut damit gefahren, die Kinder bis zum Alter von ca. 2/3 Jahren im Familienbett schlafen zu lassen. Inzwischen schlafen die beiden Großen zusammen in einem Kinderzimmer und bestehen darauf, dass das auch so bleibt. Alle drei haben gelernt, nachts allein wieder einzuschlafen, ohne dass wir das irgendwie trainiert haben. Es hat einfach ein bisschen gedauert. Was allerdings sehr half, war das behutsame nächtliche Abstillen mit ca. einem Jahr. Denn irgendwann muss man als Eltern auch mal schlafen, klar.

  18. Unsere 3-jährige ist ein Sensibelchen und das mit dem eigenen Bett hat so lange geklappt, bis ich es leid war, 3 mal in der Nacht ins andere Zimmer zu latschen und mich dazuzuquetschen. Jetzt schläft sie bei uns, und wenn sie aufwacht, wird kurz geknuddelt, und wir schlafen alle wieder ein.
    Das größere Problem ist das Einschlafen an sich – vor 10 h abends geht da gar nichts (!!!), und egal, welches Ritual wir anwenden, und egal, wie früh wir es probieren, SIE hat uns IHR Ritual aufgedrückt… Abendbrot, Badewanne, Zähneputzen, Geschichte vorlesen, fast einschlafen und kurz wegknicken – plötzlich kerzengrade im Bett sitzen und Hunger haben. Zum Haare-Ausraufen. Es ist wie eine kleine Torschlusspanik, als ob sie weiß, dass sie eine ganze lange Nacht ohne Essen auskommen muss… augenroll und so wird es eben nach 10 bis Madame endlich schläft. Es ist eine Phase… hoffe ich.

  19. Wir haben seit der Geburt verschiedene Szenarien durch, vom gemeinsam im Bett, über Babybalkon und schlafen im eigenen Zimmer. Unsere Rettung war das große Bett im Kinderzimmer, sodass sich bei Bedarf einer zum Baby und jetzt Kleinkind dazulegen kann, aber der andere trotzdem gut schlafen kann. Meine Erleuchtung war der Moment, als mir klar wurde, dass Schlafkonstellationen ständig im Fluss sind und eben kein starres Konstrukt, und ich keinem der jeweiligen Dogma (Familienbett vs. nicht-verwöhnen) folgen muss. Beim ersten Kind lässt man sich ja schnell verunsichern.
    Bis zum ersten Lebensjahr haben wir intensive Einschlafbegleitung betrieben mit Kinderwagen, Hüpfen auf dem Pezziball usw. Bis wir beide so erledigt waren und nachts nicht mehr zweistündig auf diesem Ball hüpfen wollten und so oben beschriebene schrittweise Entwöhnung vornahmen. Nachdem uns die Kinderärztin selbiges auch empfohlen hatte.
    Ich bin ein großer Fan von: gut ist, was uns als Familie gut tut (übernommen von DasNuf). Und das gilt für mich auch für alle anderen Familien. Finde schade, dass es häufig nur schwarz und weiß gibt und so häufig über die anderen Lebensweisen geurteilt wird.

  20. Mein drei Monate alter Sohn wollte von Anfang an nicht alleine schlafen. Drei Nächte im Krankenhaus hab ich selbst also kaum geschlafen – er fand es in seinem kleinen Bettchen einfach nicht gut.
    Zuhause gings genauso weiter – selbst im Babybalkon hat er einfach nicht geschlafen.
    Also haben wir ihn, um überhaupt wieder Schlaf zu bekommen, mit schlechtem Gewissen zu uns ins Bett geholt. Nächtelang hatte ich Angst vorm plötzlichen Kindstod, wenn er jetzt bei uns schläft. Dann hab ich im Internet eine englische Publikation gefunden, die mal sachlich über das Familienbett informiert – und nicht wie die Kinderärzte hier nur mit erhobenem Zeigefinger wedelt.
    Vielleicht wäre es auch für die Ärzte Zeit, mal sachlich über Vor- und Nachteile, sowie Regeln (nicht rauchen, keine Medikamente bei Familienbettlern etc.) zu informieren?

    Wir schlafen seitdem jedenfalls wieder, und das sogar recht gut 🙂 Da „entwöhne“ ich doch mein Kind nicht, denn das macht er irgendwann sicher alleine.

  21. Ich finde das auch etwas hart formuliert.
    Hier KÖNNEN die Eltern schrittweise entwöhnen, aber auch erst wenn sie den Eindruck haben dass das Kind bereit ist. Bei uns war das mit 2.5 Jahren und nicht bei einem Säugling!

    Der (für uns) wichtigste Tip fehlt hier komplett:
    Einschlafpunkte: Die meisten Kinder werden jeden Tag zum gleichen Zeitpunkt müde, verpasst man den, ist erstmal eine halbe bis ganze Stunde Party im Bett 😉

  22. Wir haben ein 3 Jahre altes Kind, das noch nie über einen nennenswerten Zeitraum jede Nacht durchgeschlafen hat. Unser Kinderarzt hat immer etwas komisch gegrinst, wenn ich mit diesem Thema gekommen bin und sagte immer, das sei ganz normal. Mein Mann und ich arbeiten beide, daher sind drei Jahre ohne durchzuschlafen äußerst anstrengend. Da gerät man ganz automatisch durch die Verzweiflung an so „spezielle Werke“ wie „… Schlafen lernen“ und Co., einfach, weil man nichts unversucht oder zumindest undurchdacht lassen will. Der Kinderachlaf wird ein umso größeres Thema je weniger Elternschlaf es gibt. Wann fangen die Kinder denn so an mit dem Durchschlafen, lieber Kinderdoc?

    1. Tatsächlich wurde es bei uns mit drei einhalb Jahren deutlich besser.

      Ungünstig, wenn man drei Kinder im Dreijahresabstand hat. In Nächten, wo vielleicht mal alle durchgeschlafen hätten, fing dann eins an zu spucken oder eins hustete die komplette Nacht durch.

      Nach neun Jahren ohne durchgeschlafene Nacht ist man ganz schön mürbe, bzw muss erst selbst wieder lernen, ohne Toilettengang über die Nacht zu kommen.

      Aber jetzt sind wir über diese Stufe hinaus.

      Übrigens sind meine Kinder auch nachts aufgewacht und wollten meine Nähe auch wenn sie abends nach dem Einschlafritual alleine im Bett/Zimmer eingeschlafen sind . Von wegen anderer Zustand beim Wachwerden in der Leichtschlafphase.

      Aber das Interessante ist ja, dass es so viele Bücher und Tipps gibt, die sich auch immer wieder wandeln, sodass man selbst 9 Jahre lang ausprobieren kann.

      Solange, bis sich das Thema von allein erledigt 😉

    2. Das ist wie alles bei Kindern sehr unterschiedlich. Bei uns lief/läuft das wie folgt:
      Nr. 1 (8 Jahre) hat mit 5 angefangen abends allein ein- und dann auch durchzuschlafen, Nr. 2 (5 Jahre) hat nur noch eine indirekte Einschlafbegleitung (wir sind im selben Raum, aber meist schläft sie auch nach 5-10min ein…) kommt aber locker 3-4 Nächte pro Woche irgendwann zu uns ins Bett (wobei es sich langsam abzeichnet, dass das so 30min vor’m Weckerklingeln ist, also schläft sie eigentlich auch durch) und Nr. 3 (2 Jahre) wird einschlafbegleitet und schläft seit dem Abstillen vor einem dreiviertel Jahr ziemlich sicher durch (Ausnahmen bestätigen die Regel ;o))

  23. Ein Baby „entwöhnen“, weil Begleitung eine schlechte Amgewohnheit ist? So ein Quatsch.
    Das Kinderzimmer gabs in der Steinzeit noch nicht und mir wäre nicht bekannt, dass das ideale Brutpflegeverhalten von Primaten und Homo sapiens dem von Nestflüchtern entsprechen sollte. Hab ja keine Rehkitze, die ruhig im Gitterbett liegen bleiben.
    Wir sind Traglinge!

    Trotz regelmäßiger Einschlafbegleitung schlafen meine zwei (6 und 8) seit langer Zeit in der Regel selbst ein.
    Ausnahmen dürfen immer sein.

  24. Ein Baby „entwöhnen“, weil Begleitung eine schlechte Amgewohnheit ist? So ein Quatsch.
    Das Kinderzimmer gabs in der Steinzeit noch nicht und mir wäre nicht bekannt, dass das ideale Brutpflegeverhalten von Primaten und Homo sapiens dem von Nestflüchtern entsprechen sollte. Hab ja keine Rehkitze, die ruhig im Gitterbett liegen bleiben.
    Wir sind Traglinge!

    Trotz regelmäßiger Einschlafbegleitung schlafen meine zwei (6 und 8) seit langer Zeit in der Regel selbst ein.
    Ausnahmen dürfen immer sein.

  25. Zu dem, dass Babies alleine schlafen sollen kann ich so nicht zustimmen. Allerdings muss das wohl auch jede Familie für sich entscheiden, wir haben da einfach immer alle zusammen geschlafen und das gut. Aber ich weiß, das kann nicht jeder.
    Der Satz, dass Kinder über 5 Jahren tagsüber nicht mehr schlafen sollten, das unterschreibe ich sofort! Ist meiner Meinung nach auch total sinnlos tagsüber ein waches Kind zum schlafen zu bringen und am Abend das gleiche Spiel noch mal! Wenn das Kind am Tag müde ist, dann soll es natürlich schlafen, aber dann schläft es eben am Abend später… daher leistet mir auch gerade meine 5 Jährige Gesellschaft- Mittagsschlaf im Kindergarten, offensichtlich hat sie heute mal geschlafen, sonst ruht sie nur. Am WE pflegen wir als Familie auch alle ein Stündchen Mittagsruhe, wer schläft, schläft, wer nur ruhen möchte macht das- mit dem Ergebnis, dass wir Eltern oft kurz wegnicken und die Kinder im Kinderzimmer Hörspiel hören… Hin und wieder kommen sie allerdings zu uns, legen sich zu uns und nickern auch. Also alles nicht zu verbissen sehen.

  26. Na das Thema ist ja ein heißes Eisen… Das Grundproblem meiner Meinung nach besteht darin dass die Biologie mit der Gesellschaft kollidiert. NATÜRLICH fordert gerade ein Baby zum Schlafen die Körpernähe der Eltern. Unsere Gehirne ticken noch wie in der Steinzeit und das Baby ist biologisch darauf ausgerichtet, Nähe und Schutz einzufordern.

    Das ist keine schlechte Angewohnheit oder gar „Verziehen“.

    Je älter Kinder werden, desto mehr „Abstand“ kann man ihnen zumuten.

    Aber bitte lasst bloß die Eltern von Säuglingen in Ruhe mit zusätzlichem Druck. Alleine einschlafen können erfordert eine gewisse Entwicklung und das braucht Zeit.

  27. Ich versteh jetzt grad nicht wie man von „Hier sollten Eltern das Kind schrittweise ‚entwöhnen‘.“ auf „Schreien lassen“ schliesst. Davon ist im Artikel ja keine Rede, nur von langsam (!) Distanz schaffen. Da gehts nach meinem Verständnis primär darum dass das die Eltern in der Nacht nicht jedes Mal wieder zum Kind liegen müssen damit es einschlafen kann.

    Ich geh da voll mit Zeppelin einig: Wichtig ist dass es der ganzen Familie gut geht. Die Eltern brauchen einen gesunden Schlaf genauso wie die Kinder. Bei den einen muss diesbezüglich mehr aufs Kind geachtet werden, bei den anderen mehr auf ein Elternteil.
    Generelle Regeln aufstellen zu wollen ist grad bei der Kindererziehung völlig falsch – egal in welche Richtung. Das ist eine Sache die sowas von individuell ist und sein muss.

  28. Es ist einfach nur traurig. Was genau spricht dagegen, Kinder in den Schlaf zu begleiten? Mein Sohn (7) möchte nicht alleine einschlafen – also bleiben wir in seiner Nähe – und das nicht auf einem Stuhl… Jahrtausende lang schliefen Kinder in Erwachsenenbegleitung mit am Feuer – niemand störte sich daran. Erst seit 200 Jahren – nach Einführung der Kinderzimmer – sollen Kinder wie selbstverständlich alleine schlafen. Das ist aber gegen ihre Natur! Ihr natürlicher Schutzmechanismus sorgt dafür, bei den Eltern in Sicherheit sein zu wollen.

    Ich persönlich glaube, dass die massiven psychischen Probleme unserer Generation genau darauf zurückzuführen sind: Die Ansicht, Kinder müssten alleine schlafen. Also ließ man sie schreien – mit fatalen Folgen. Erlernte Hilflosigkeit und Resignation führen zu Depressionen und einem geringen Selbstwertgefühl.

    Daher ist es wirklich traurig, solche Ratschläge von einer solch wichtigen Institution zu lesen :-(.

  29. Und da ist es wieder, das deutsche Lieblingsmärchen „Von der Gefahr schon Babys zu verwöhnen“. Wieviele Generation müssen sich noch verzweifelt und einsam in den Schlaf weinen, bis diese Angst der Erwachsenen sich endlich in die angemessene und evolutioär notwendige liebevolle Zuwendung wandelt?

    1. Ich würde mal sagen, leben und leben lassen. Wenn der Säugling den ganzen Tag bestimmt und noch weitere Kinder da sind mit Bedürfnissen oder die Eltern auf dem Zahnfleisch kriechen das ist ja auch nicht Sinn der Sache.

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