No Show – Wenn Patienten nicht erscheinen

Inspiriert von @Ygritte auf Twitter…

… musste ich mich einmal selbst hinsetzen und nachsehen, wieviele Termine beispielhaft in diesem Quartal nicht wahrgenommen wurden.

Bilanz der No-Show-Termine

Ein erschreckendes Bild: In den Monaten Juli bis September erschienen Patienten an hundertzweiundsiebzig (172!) Terminen nicht. Davon waren 40 Vorsorgeuntersuchungen, die wir mit 20 bis 30 Minuten ansetzen, 96 Impftermine (werden mit 5 Minuten geplant) und 36 Akuttermine (werden mit 5-10 Minuten geblockt). Letztere „Akuttermine“ sind solche, die die Eltern am gleichen Tag oder am Tag zuvor ausmachen. Scheinbar war es nicht so wichtig.

Verpasste Impftermine tun nicht besonders weh, abgesehen davon, dass diese Impfung just nicht gegeben wurde, und wir nun wieder einen neuen Termin finden müssen, aber eine Lücke von 5 Minuten ist nicht so tragisch.

Ein besonderer Schlag sind jedoch die Vorsorgeuntersuchungen, die sich nicht doppelt belegen lassen oder bei denen wir parallel ein paar Akutpatienten planen können: Erscheint das Kind, braucht die Untersuchung natürlich die volle Aufmerksamkeit. Das erwarten die Eltern, und ich bin es dem Kind schuldig.

Rechnen wir weiter: Im letzten Quartal sind damit Termine von ca. 1750 Minuten verloren gegangen, also 29 Stunden, das sind drei bis vier durchschnittliche Arbeitstage.

Danke, Herr Spahn

Bundesgesundheitsminister Spahn hat uns mit dem Terminservicegesetz einige neue Bürokratien und „Möglichkeiten“ eröffnet, damit Patienten schneller einen Arzttermin bekommen. So sollen Arztpraxen offene Sprechstunden betreiben (Kinder- und Jugendärzte sind zum Glück außen vor) und offene Termine für Vorsorge und Akutvorstellungen melden. Wie Kolleg*innen bereits intern mitteilen, ist die „No-Show“-Rate bei diesen „KV-Terminen“ besonders hoch.

Sicher geht es anderen Praxen ähnlich, nicht nur den Versorgerpraxen, sondern gerade auch den Fachärzten, wie HNO oder Augenärzten. Aus der Perspektive der Arztpraxis sind diese nicht wahrgenommenen Plätze ein sehr offensichtlicher Grund, warum Patienten oft lange auf einen Facharzttermin warten müssen. Aber es wird lieber z.B. der Keil privat vs. gesetzlich versichert getrieben, das hat mehr Bild-Zeitungs-Niveau, lässt sich medial besser ausschlachten.

Lösungen

Auswege und Ideen, dem No-Show entgegenzuwirken, gibt es viele: Termine durch die Patienten rückbestätigen lassen, einen Recall durch die Arztpraxis zulassen, mit Telefon, SMS oder E-Mail, Gebühren verlangen. All das mag gut oder schlecht funktionieren, muß aber stets im Einverständnis mit den Patienten erfolgen (also mit vorheriger Unterschrift), da sich sonst eine rechtliche Grauzone ergibt. In jedem Fall führt es zu mehr Kontrolle, zu mehr Bürokratie, zu mehr Personalaufwand, natürlich auch zu mehr Ärger, Ärger beim No-Show und Ärger beim Geldkassieren. Spaß sind anders aus.

Dabei könnte ein wenig Anstand völlig ausreichen: Termin rechtzeitig absagen, wenn man nicht kann. Ist das so schwer?

(C) Bild bei peakpx (unter CC0-Lizenz frei)

45 Antworten auf „No Show – Wenn Patienten nicht erscheinen“

  1. Hallo,
    Jetzt muss ich einfach doch noch etwas dazu schreiben, weil mir der Artikel nicht aus dem Kopf geht. Weil ich leider die bin, die nicht erscheint. … Wäre doch so einfach, pünktlich abzusagen. Nein, ich vergesse Termine, nicht immer, bestimmt nicht absichtlich und ja, ich gebe mir (große ) Mühe. Und ich habe gelernt: Termine besser nicht Montags, besser nicht in den Ferien. .. und das klappt fast immer sehr gut…
    Ich habe mich übrigens auch seit fast zwei Jahren nicht mehr ohne Haustürschlüssel ausgeschlossen. ..

  2. Der Kieferorthopäde bei uns schickt am selben Tag einen SMS. Finde ich super ehrlich gesagt.

    Ansonsten beim Kinderarzt bin ich sehr glücklich, ich weiß nicht, wie die Praxis organisiert ist, aber sie verdienen einen großen Lob! Nie muss man länger als 10 min warten. Akkutermine gibt es immer. Ja, die sind immer etwas gehetzt und auf dem Sprung, aber mir ist das lieber als ewig warten müssen. Ich weiß natürlich nicht, wie es nach innen mit der No-Show Quote aussieht.

    Ich kenne im Umfeld nur Familien, die sonst genervt sind von den Wartezeiten beim Kinderarzt und daher grundsätzlich zum Hausarzt gehen, wenn es dringend ist.

    Hausarzt übrigens hat nur in Ausnahmefälle Termine, ansonsten ist First Come First serve. Gut, weil man als Arbeitnehmer einfach bei Krankheit vorbeischauen kann (keyword Arbeitgeberbescheinigung), schlecht, weil man gegebenenfalls lange warten muss. Aber als erwachsener kann man das in Kauf nehmen dafür, dass man einfach so erscheinen kann.

    Bei Dauer-Termine, zB Test die alle 3 monate gemacht werden müssen, kriegt man auch ein Anruf, wenn man nach 14 Wochen noch nicht da war. Gibt man also den Patient ca. 2 Wochen Spielraum, bevor er erinnert wird an sein ständiger Check. Da ich eine solche Patientin bin, kenne ich mich aus und schätze den Anrufservice sehr!

  3. Wenn zwischendrin Termine ausfallen, dann schafft ihr es vielleicht auch mal, die anderen Patienten nicht eine bis zwei, sondern vielleicht nur ne halbe Stunde warten zu lassen. Also – wo ist das Problem?

  4. Wenn man in einem Hotel seine verbindlich gebuchte Reservierung nicht vor 18 Uhr absagt, muss man auch die Übernachtung bezahlen, selbst falls man nicht auftauchen sollte.

    Daher bin durchaus dafür, dass ein Arzt einem Patienten, der nicht auftaucht, die durch das Nichtauftauchen tatsächlich entstandenen Kosten voll in Rechnung stellen können sollte. Das ist nur fair. Das darf man gerne einführen und es wundert mich, warum das nicht schon so der Fall ist.

    Gleichzeitig sollte man aber fairerweise auch einführen, dass umgekehrt der Patient dem Arzt auch die Wartezeit berechnen darf, sofern diese ein gewisses zumutbares Maß überschritten hat. Ich meine jetzt echt nicht 10 Minuten oder meinetwegen 30 Minuten trotz vorhandenem Termin. Aber eine Wartezeit von zwei Stunden oder mehr sollte bei einer gut organisierten Praxis nicht üblich sein.
    Ich meine da jetzt übrigens explizit nicht die Akutfälle, wie sie in einer Kinderarztpraxis sicher vorkommen – sondern eher die Nummer: Termin vor Wochen ausgemacht und trotzdem wartet man zwei Stunden oder mehr.

      1. Ja und nein… Natürlich kann ein Arzt nichts dafür, wenn er unvorhergesehen zu einem Notfall gerufen wird und sich deswegen der gesamte Ablauf verschiebt.
        Andererseits kann man auch argumentieren, dass die Deutsche Bahn ebenfalls mittlerweile verpflichtet ist, unabhängig von der Art der Störung einen Teil des Ticketpreises zurückzuerstatten. Für das Wetter oder für Schienensuizide kann die Bahn auch nichts – das ist höhere Gewalt.

        Mir geht es da aber nicht um Notfälle. Mir geht es eher um einige Fachärzte, die eine vernünftige Terminplanung einfach nicht auf die Reihe bekommen. Das sind dann vielleicht auch die Fachärzte, wo wir als Apotheke wegen einer Rückfrage zu einem Rezept anrufen und dann erstmal 20-30 Minuten in der Warteschleife hängen, weil man es organisatorisch nicht gebacken bekommt, dass da zeitnah jemand ans Telefon geht (da wird es dann auch schwierig damit, einen Termin abzusagen).
        Ich meine damit auch weniger die Kinderärzte, sondern eher die Richtungen HNO und Haut.

        1. AFAIK verlangt die DB Entschädigung von der Suizid begehenden Person, was ich jetzt für medizinische Notfälle für eine kriminell dumme Idee halte

          20 – 30 min erlebe ich bei meinem Hausarzt oder dessen Vertretung wenn sie die Patienten im Wartezimmer stapeln.

  5. Bei uns(Gyn) wurde es so gehandhabt: 1x nicht erscheinen ohne Absagen gab es eine Verwarnung und Vermerk in der Akte, beim 2. Mal konnte der Patient(Egal welche Art von Versicherumg) sich eine andere Praxis suchen. Es ist doch nun wirklich nix dabei einen Termin abzusagen.

    1. Ja, wir machen auch Vermerke in der Karteikarte, sind aber nicht so streng. Bei uns gibt es ja auch kürzere Termine wie Impfungen, wenn die mal verpasst werden, sind wir großzügig. Bei zweimal verpassten Großterminen gibt es aber auch Auflagen wie Rückruf oder … keinen Termin mehr.

        1. @ThoDan:
          Naja, Verkehr: Der Kinderarzt sollte eher näher liegen. Wenn doch nicht: Früh losgehen / losfahren kann man von jedem erwarten und wenn dann doch was Schlimmes auf der Strasse / im Zug / in er U-Bahn passiert, anrufen. Das kann man ja heute supereinfach mit dem Handy mal machen. Und da wird auch kein kinderdoc (oder?) so streng sein. das passiert dann auch nicht jedes Mal – denn dann ist es wieder ein Hinweis auf Ausreden und Fehlplanung des Patienten.

        2. Früh losgehen – fahren hat auch seine Grenzen und rechtzeitig anrufen ist dann auch nicht immer praktikabel – selbst wenn jemand ans Telefon gehen würde.

          Fun Facts
          Ich bin mal 2 h früher von der Arbeit wegen einem Termin , ich war fast pünktlich zu Hause und habe dann den Termin abgesagt, weil fast 3 h im Stau war und leider wäre vorher anrufen möglich aber auch gefährlich gewesen.
          ein anderesmal stand ich vor der Physiotherapie vor der Tür und niemand lies mich rein.
          Addieren wir jetzt nochmal die Fälle wo ich tagelang versucht habe beim Facharzt anzurufen bis ich eine Verbindung bekam um einen Termin abzusagen, bzw. den ganz lustigen Fall wo man mir einen Termin eingetragen hat den ich abgelehnt hatte

          Ich kann nachvollziehen, das wenn man nur halb besetzt im Warteraum Decken einziehen müsste, das es dann schwierig ist und das Fehler passieren.
          Aber bitte unterstellt doch nicht jedem der einen Termin nicht Einhalten kann und nicht absagt Böswillig oder Gleichgültigkeit

  6. Termine absagen ist (eigentlich) eine Selbstverständlichkeit! In Berlin wurde sich sogar mehrfach am anderen Ende der Leitung bedankt, wenn ich einen Termin absagen musste. Hier in der Schweiz hat unser Kinderarzt NIE noch einen Termin am gleichen Tag, wenn ich anrufe… Also versuche ich inzwischen die Termine etwas im voraus zu machen, auch bei krankem Kind. Da ich Freitag keine Chance für einen Termin vor dem Wochenende habe, mache ich das natürlich insbesondere Donnerstag für Freitag. Nun war Kind beim letzten Mal glücklich über Nacht genesen – und ich rief morgens an um abzusagen… Die Reaktion am anderen Ende war bemerkenswert: Eine Schimpftirade, wie ich denn nur einen Termin machen könne, wenn ich ihn dann wieder absage – beim nächsten Mal würde mir der Termin berechnet werden und noch einiges mehr. DAS fand ich auch erschütternd! Vor allem weiß ich seitdem gar nicht mehr, wie ich das Terminproblem lösen kann…

  7. Fall 1:
    Tennisellenbogen / Schleimbeutelentzündung am „Mausarm“ – Schmerzen – Arbeitsfähigkeit eingeschränkt.
    Anruf beim Fachartzt (Orthopäden): „Oh! Schmerzpatient – das ist ein Akutfall! Wir rufen zurück.“
    Rückruf (nach 6 Stunden): Termin in 5 Wochen.
    Nach 4 1/2 Wochen konnte ich den Termin absagen. Vorher gestorben? Nein!
    Dank dem allwissenden Internet, der Umschau-Zeitung der Medizindealer und einer hohen Apothekenzahl im Ballungsraum (bei „jeder“ einmal Mittelchen gerade eben unter der Verordnungsgrenze gekauft. – „Aber nicht über längere Zeit einnehmen!“) konnte ich mich selber heilen.

    Fall 2:
    Hautarzt: „Schwarzer Hautkrebs bei Verwandten 1. Grades?! – Da ist ein Hautkrebsscreening dringend angeraten, machen Sie mit meinen Damen einen Termin aus!“
    Termin in 6 Monaten!

    Als Patient (mit der Karte einer gesetzlichen KK in der Tasche) interessiert mich nicht, wer an der Misere der langen Termine „Schuld“ trägt. Die Patienten werden durch Tod (aufgrund Nichtbehandlung) oder Selbstbehandlung (s.o.) weniger.
    Warum also die langen Wartezeiten bei FACHärzten?
    (Bei „unserem“ Hausarzt und beim Kinderarzt ging es bisher immer gut!)

    1. Das ist ja Käse. Meist gibt es doch Igel Leistungen für gkv Patienten, wo diese dann die gewünschte Leistung doch noch bekommen können und dann muss man ganz klar sagen, wenn etwas akutes ist, dran bleiben sich nicht abspeisen lassen und ggf. Auch ins Krankenhaus gehen.

      1. In beiden Fällen tropfte nicht das Blut auf den Teppich, ich wurde nicht Ohnmächtig oder war sonstwie lebensbedrohlich krank/verletzt.
        Auch im Fall 1 war Diclo 25 (rezeptfrei, dosiert wie nie 50er) hinreichend, um in 4 Wochen eine Heilung ohne Doc hinzubekommen. Aus meiner Sicht jeweils kein Grund die Notaufnahme zu verstopfen.

        Gegen IGeL habe ich eine schwere Allergie – wenn etwas notwendig und richtig ist, wird es i.d.R. von der Kasse bezahlt. Eine Gelenkentzündung selbst behandeln und die Medikamente selbst zahlen ist mir IGeL genug!
        Für beide Fälle war keine „Wunschleistung“ gefordert, sondern in Fall 1 eine Heilung und in Fall 2 eine Vorsorge (die ich auch termingerecht wichtig und richtig in Anspruch genommen habe).

        Wir brauchen Praxen, die gut organisiert sind (gibt es – also geht es – leider zu selten) und keine Globuli auf Rezept.

        1. Es gibt auch Igel Leistungen im Sinne zeitnahe Termin etc…….. Nur mal so als Gedanke, dass alles wichtige die gkv zahlt ist leider schon lange nicht mehr so. Aber auf alle Fälle arbeiten überall nur Menschen, deshalb wenn etwas nicht geht geht es nicht. Qualität hängt auch mit der Anzahl der angenommenen Patienten zusammen.

        2. In beiden Fällen kann dein Arzt einen Dringlichkeitscode auf die Überweisung pappen. Dann hast du einen garantierten Termin binnen vier Wochen. Vom Gesetzgeber so vorgesehen.

          Dass die Wartezeiten auf Termine so lang sind, liegt daran, dass Ärzte auch nur Menschen sind. Behandlung und Untersuchung benötigt Zeit. Und zwischen drin braucht man auch mal ne Pause und wenns nur ist, um mal eben Wasser zu lassen… oder zu trinken. Patienten, die dann zu Terminen nicht erscheinen, nehmen anderen Patienten Termine weg.
          Aber wenn man 10 – 30 Termine* für einen Tag pro Arzt hat und pro Tag 50 Leute für Termine anrufen… was soll man da machen, wenn nicht die Qualität leiden soll?
          Und ich rede hier nicht von Praxen, die in 5 Minutentakt einbestellen, doppelt- und dreifach belegen und Wartezeiten im Wartezimmer von 2 Stunden+ haben.

          *=bei vorrangig 20-Minuten-Termine in der ärztlichen Sprechstunde.
          Hat man vorrangig 10 Minuten Termine, wären es eher 20 – 50

        3. Ich gehe von den Arztpraxen aus, in denen ich bisher gearbeitet habe. Da lag der Schnitt eher bei 10 bis 20 Minuten. 5 Minuten eher für reine Telefontermine, Blutabnahmen, etc. Und bei dem Allgemeinarzt waren diese Termine für Husten-Schnupfen-Heißerkeit gedacht. Also Akuttermine. 😉

  8. Offtopic:

    Netter Beitrag zur Glaubulidebatte 🙂 in der heute show vom 27.9.2019 ab Minute 25:35:

    „… Seien wir jetzt auch mal fair. Es gibt durchaus Themen, wo unser Gesundheitsminister Jens Spahn handelt: Er hat jetzt gerade entschieden, die Krankenkassen dürfen weiter für homöopathische Mittel zahlen. Spahn ist damit offiziell Globulisierungsbefürworter. 20 Mio. zahlt die Solidargemeinschaft also weiter für Präparate, die keine Wirkung haben, die über den Placeboeffekt hinausgehen….“

  9. Boah, da bin ich platt, dass das so häufig passiert! Ich habe noch keinen Termin verpasst – das wäre mir soooo was von peinlich.
    (Und der eine, als wir angerufen wurden, wo wir sind, stellte sich als IT-Panne bei der Online-Buchung heraus. Was habe ich da geschwitzt und meinen Kalender durchgeflöht, ob ich nicht doch was falsch gemacht habe…)
    Insbesondere bei unserem Kinderarzt wäre mir das echt peinlich, wo ich ja auch immer für die Kinder Termine am gleichen Tag bekomme, wenn es nötig ist, weil akut.
    Ja, no show-Gebühren hielte ich für gerecht fertigt.

  10. Ich weiß nicht ob das auch bei gesetzlich Versicherten geht da ich fast mein ganzes Leben privat versichert war/bin: bei den Privaten kann einem ein nicht rechtzeitig angesagter Termin gesondert in Rechnung gestellt werden. Geht das nur bei denen oder auch bei gesetzlich Versicherten? Das würde wohl schnell Abhilfe schaffen.

  11. Ist das überall in Deutschland so?
    Wir wohnen im Ballungsraum NRW und ich hab eher den Eindruck, dass Ärzte Termine doppelt belegen und man so trotz Termin stundenlang warten muss.
    Positive Ausnahme war der über den Krankenkassen Terminservice ausgemachte Allergologen Termin für meinen Sohn diese Woche. 1 Woche Wartezeit auf den Termin, eine total tolle Praxis vorgefunden und dort ein so durchgetacktetes System, dass wir keine 5 Minuten Wartezeit hatten.

  12. Wir kämpfen mit dem gleichen Problem in unserer Kinderarztpraxis. Neben den verpassten Terminen kommen noch die Google-Ärzte-Eltern hinzu,die zwar absagen,das aber einen halben Stunde vorher,weil das Kind 12jährige Kind 37,1 hat und so definitiv nicht geimpft werden kann. Morgen früh Viertel neun aber gern.
    Bei verpassten U-Terminen sind wir auf der harten Schiene angekommen. Bis zur U6 gibt’s zwar einen neuen Termin,aber nur als Selbstzahler,da wir innerhalb der Toleranz keine Termine haben. Nach der zweiten verpassten U gibt es bei uns die Kündigung. Ebenso,wer drei Impftermine verpasst. Bislang selektieren wir damit gut und schaffen Kapazitäten für neue Patienten. Angesichts der Terminflut und den täglichen Anrufen von Eltern, die einen Kinderarzt suchen, lassen wir es dahingehend auch gern auf Auseinandersetzungen mit der KV, der Ärztekammer oder Anwälten ankommen. Bislang kam aber immer nur heiße Luft der soooo empörten Eltern.

    1. Und wer versorgt die Kinder, deren U nicht wahrgenommen wurde?
      Gibt es eine offizielle Meldung?
      Die Kinder können ja wenig für ihre Eltern. Wer tritt für ihre Vorsorge ein?
      Grundsätzlich kann ich aus Praxissicht das Vorgehen verstehen. Für die Kinder muss es eine Lösung geben?

      1. Hier gibt’s Benachrichtigungen in welchem Zeitraum eine u ansteht.man gibt den ruecklaufzettel ab und der Arzt schickt ihn zum Jugendamt. Wir hatten diesen zettel mal verlegt.mussten dann das u- heft dort einsehen lassen.unser fehler.wur hatten nichts zu verbergen weil wir bei der u waren. Bei unserer ärztin gibt’s mittlerweile einen Aufnahmestopp. Auf dem Land fehlen Kinderärzte.sie sagt das liegt am bedarfsplan der nicht angepasst ist. Für u- Termine bekommt man inzwischen einen anruf einige Tage bevor der ansteht.bei verpassen kostet das 25 Euro, Medikamente gibts nur wenn die Chipkarte vorlag.ich stell mir die Bürokratie die dahinter anfällt schon mühsam vor. Unser hausarzt um die Ecke kann auch gut mit Kindern.bei nicht Entwicklungssachen war ich schon eher da .aber ich brauche regelmäßig Überweisungen zum spz die muessen vom kinderarzt sein .

      2. Hier gibt’s Benachrichtigungen in welchem Zeitraum eine u ansteht.man gibt den ruecklaufzettel ab und der Arzt schickt ihn zum Jugendamt. Wir hatten diesen zettel mal verlegt.mussten dann das u- heft dort einsehen lassen.unser fehler.wur hatten nichts zu verbergen weil wir bei der u waren. Bei unserer ärztin gibt’s mittlerweile einen Aufnahmestopp. Auf dem Land fehlen Kinderärzte.sie sagt das liegt am bedarfsplan der nicht angepasst ist. Für u- Termine bekommt man inzwischen einen anruf einige Tage bevor der ansteht.bei verpassen kostet das 25 Euro, Medikamente gibts nur wenn die Chipkarte vorlag.ich stell mir die Bürokratie die dahinter anfällt schon mühsam vor. Unser hausarzt um die Ecke kann auch gut mit Kindern.bei nicht Entwicklungssachen war ich schon eher da .aber ich brauche regelmäßig Überweisungen zum spz die muessen vom kinderarzt sein .

        1. Kommt denn das Jugendamt ins Spiel,wenn eine U NICHT stattfand?

          Das Prozedere mit dem Rückläufer ist hier ebenso.Hat bei uns privat auch immer geklappt.
          Kenne aber viele Familien in einem anderen Stadtteil, die die Vorsorgen nicht wahrnehmen. Und scheinbar klappt das auch ohne Konsequenzen.
          In der Schule fällt dann so manches Kind auf: völlig desolate Zähne,Sprach“fehler“ , keine altersgerechte Motorik,…..
          Leider sind dann die Kids schon 6 bis 7 und bemerken oft ihre „Handicaps“ schon selbst.
          Reaktion: Wut oder innere Rückzug.
          Beides verständlich,doch leider wenig hilfreich für das Lernen.
          Ich würde mir für diese Kinder strengere Kontrollen wünschen. Wie schon geschrieben: sie können nichts für die Handlungen ihrer Eltern,leiden aber sehr darunter.

          1. Das ist in jedem Bundesland anders geregelt. Verpflichtend sind VU bundesweit. In manchen Bundesländern interessiert es aber niemand (evtl rückwirkend), in anderen (NRW?) gibt es Meldungen ans Jugendamt.

        2. „kann gut mit Kindern“, ich verstehe das schon, wenn Kinderärzte rar sind, aber… naja… ich kann auch gut mit Erwachsenen, und würde mir nicht anmaßen, sie zu behandeln.

  13. Also ich habe mit Arztterminen hier (USA) in Sachen termintreue sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hab noch nie länger als 5 Minuten warten müssen – manche Ärzte haben nicht mal ein Wartezimmer weil alles perfekt durchgeplant ist.
    Erzogen werden die Leute mit “No-Show-Fees” von bis zum $50 für unentschuldigtes Fehlen. Bis 24h vorher kann man aber problem- und folgenlos absagen. Weiterhin gibt es Erinnerungen auf allen Kanälen, wo man auch nochmal bestätigen muss, dass man kommt.
    Funktionier meiner Meinung nach hervorragend!

  14. Btw. rechtlich und privat versichert, muß ich aber leider sagen, daß ich dies selbst vor ein paar Jahren mal miterlebt habe. Mein Vater wollte eine FA Termin haben und man sagte ihm ein halbes Jahr Wartezeit. Vorher geht gar nichts. Alles dicht. Er lies sich drauf ein und bei der Frage nach der KV sagte die Dame ganz überrascht:“Sie sind ja privat versichert. Das müssen Sie doch gleich sagen. Paßt es ihnen nächste Woche?“ Mein Vater war selbst ganz erstaunt. Ich auch, denn ich war beim Telefonat dabei!!!

    1. Ist leider normal. Das erste, wonach hier in Hamburg gefragt wird, ist die Art der Versicherung. Bei den Praxen, die eine Online-Terminvergabe haben, kann man die Unterschiede dann schön sehen.

    1. Das hilft nur leider nicht immer,

      Herr ThoDan sie haben ihren (per EDV abgestimmten) Termin beim Firmenarzt verpasst,
      Nein, habe ich nicht, ich hatte ihn telefonisch abgesagt.
      Noch lustiger wird es, wenn per EDV dann ein Termin festgelegt wird, denn man nicht mal rechtzeitig erfahren kann.

      In anderen Fällen wurde von Facharztpraxen die Ablehnung des Termins ignoriert bzw, war da tagelang niemand telefonisch zu erreichen um den Termin abzusagen.

        1. Unmöglich. Ich musste erst neulich für ein Kinderorthopäde einfach vorbei schauen. In 2 Wochen Daueranrufe ging keiner dran, keine Antwort auf Mails und nicht funktionierender Online-Terminvergabe. Einfach unverschämt.

          Und dann vor Ort gesehen, dass sie die Telefone einfach auf leise haben und nicht dran gehen…das Ding blinkt, keiner nimmt ab.

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Kinderdok.blog

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen