ÄrztInnen unterstützen Eltern bei der Umgehung der Impfpflicht

Nun, das hatten wir erwartet nach Einführung der Masern-Impfpflicht zum 1. März diesen Jahres: Es wird KollegoidInnen (dieses Wort ist nicht im Duden zu finden) geben, die Kindern bzw. eher deren Eltern eine Bescheinigung ausfüllen, wonach das betreffende Kind nicht gegen Masern geimpft werden kann.

Dies ist legitim bei sehr wenigen Fällen:

  • Wenn z.B. eine nachgewiesene Hühnereiweiß-Allergie vorläge (wobei man meist trotzdem einen Masernimpfstoff verwenden kann, haben wir schon häufiger in der Praxis gemacht. Im Zweifelsfall impft man stationär oder überwacht die Kids ein wenig länger)
  • Wenn ein Immundefekt vorliegt, oder das Kind unter Immunsuppressiva steht (diese Kinder dürften ganz andere Probleme haben, und sie brauchen wiederum den Schutz durch alle anderen Geimpfte, anderes Thema…)
  • Wenn ein ausreichender Maserntiter nachweisbar ist, weil eine Maserninfektion durchlaufen wurde

Aber es gibt andere Fälle. Die Eltern wollen ihre Kinder nicht impfen lassen, im Allgemeinen oder im Speziellen gegen Masern. Weil sie unsicher sind. Weil sie fehlinformiert sind. Weil sie Angst haben vor Nebenwirkungen. Weil sie – ups – einfach dagegen sind, um dagegen zu sein.

In einschlägigen Elternforen, Impfgegnerforen, in so genannten „Impformations-Seminaren oder -Kongressen“ (die in aller Regel Impfgegnerseminare sind) werden Wege skizziert, wie sich Eltern der Impfpflicht entziehen können. Bedeutet: Wie sie Impfpässe fälschen können. Wie sie sich eine Bescheinigung „besorgen“ können, die eine der obigen Kontraindikationen attestiert. Dafür braucht es allerdings eine/n ÄrztIn, der/die das mitspielt. Jetzt kommt der Begriff „KollegoidIn“ ins Spiel: Es gibt in der Tat ÄrztInnen, die sich in aller Öffentlichkeit oder auch in geschütztem Rahmen durch Mund-zu-Mund-Propaganda dazu bereit erklären, Fake-Bescheinigungen auszufüllen.

Ein Team von frontal21 (ZDF) ist einem Kollegoiden auf die Spur gekommen, der genau dies tut: Für zehn Euro (in Silberfolie einzupacken) und ein paar Angaben zur Familie stellt der Mann Eltern eine Impfunfähigkeitsbescheinigung aus. Ohne das Kind gesehen zu haben. Ohne die Identität überhaupt zu prüfen. Das Fernsehteam hat dies mit einer erfundenen Familie überprüft. Begründung des Arztes zu diesem Vorgehen: Es würden Familien von soweit anreisen, um diese Bescheinigung zu bekommen, da wolle er manchen wohl die Anreise ersparen.

Wenn die WHO Impfgegner als globale gesundheitliche Bedrohung einstufen, dann sind diese ÄrztInnen viel schlimmer: Sie bedrohen nicht nur die regionale Gesundheit und die ihnen anvertrauten Kinder durch unterlassene Impfungen, was alleine schon unethisch und unärztlich ist, sie demonstrieren zudem ein hohes Maß an krimineller Energie. Eine Frage für den Staatsanwalt.

Frontal 21/ZDF: Wie die Impfpflicht boykottiert wird. (Online-Beitrag in Textform und Video in der Mediathek)

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31 Antworten auf „ÄrztInnen unterstützen Eltern bei der Umgehung der Impfpflicht“

  1. Es ist bis auf‘s Letzte zu Verurteilen eine Fake-Bescheinigung auszustellen um Eltern zu „helfen“ ihre Kinder nicht zu impfen. Es ist an Fahrlässigkeit auch kaum zu überbieten, die Kinder dabei mit einer Scheindiagnose wie zB einer Immunschwäche zu versehen ohne diese auch nur untersucht zu haben.

    Viel mehr sollte uns aber ein anderer Punkt dieses Problems beunruhigen. Denn ich sehe und verstehe die vielen Argumente und Abwägungen, welche bspw. für eine Masernimpfpflicht sprechen. Und man verstehe mich nicht falsch – ich bin als Wissenschaftler in der Immuntherapie völlig überzeugt von Impfungen und deren Wichtigkeit.
    Aber ich habe ein Problem mit der Verpflichtung von Impfungen. Denn an diesem Beitrag sehen wir was passiert, wenn wir die Leute zwingen.
    Ich sehe es als gegeben und gerechtfertigt, dass nach Ansicht u.a. des Bundesverfassungsgerichts eine Impfpflicht nicht in zB das Recht auf körperliche Unversehrtheit eingreift bzw. ein etwaiger Eingriff vom gesamtgesellschaftlichen und individuellen Nutzen aufgewogen wird.
    Was mich aber stört ist der Schaden, den wir als ÄrztInnen anrichten wenn wir ein Kind, nach geltendem Recht, gegen seinen bzw. den Wunsch der Eltern Impfen. Wir schützen das Kind und andere nachhaltig gegen eine potenziell gefährliche Infektionskrankheit. Ebenso nachhaltig erschüttern wir dabei einen Teil des Vertrauens, das Eltern und Kinder in die Medizin, in unsere Tätigkeit haben. Der Großteil der Eltern da draußen sind keine Impfgegnerinnen, die meisten, die sich auch gern mal ein wenig aufgebracht in (tlw. einschlägigen) Elternforen empören sind nicht wirklich Impfgegnerinnen. Ich glaube aber – und das ist kein neues Phänomen – der Anteil der ImpfSKEPTIKERinnen ist mal wieder auf dem Vormarsch. Es ist eine ähnliche Version dessen, was wir zZt mit Coronamaßnahmen erleben. „There is no glory in prevention“. Und bleiben die die schlimmen Infektionskrankheiten und entsprechende Folgen aus (ob nun Masern oder COVID) wird gezweifelt, fühlt man sich bevormundet, macht sich Skepsis breit. Solcher Skepsis aber mit (Impf-)Pflichten und mehr „Bevormundung“ zu begegnen kann gefährlich sein.
    Es gilt besorgte Eltern, die „da was gelesen“, „von Bekannten gehört“ oder „mal gegoogelt“ haben nicht den Zeigefinger vorzuhalten und einfach zu sagen „Du musst aber!“. Viel mehr wäre es wichtig sich hier die Zeit zu nehmen, gemeinsam abzuwägen, eine informierte Entscheidung treffen zu können und hoffentlich zu überzeugen. Denn der angewendete Zwang treibt Eltern, die vielleicht einfach ein Mal zu oft das falsche Forum geöffnet haben ohne einen gesunden Diskurs in die Arme solcher Scharlatane und Idioten wie dem vom ZDF entlarvten „Impf-DocHoliday“. Und von dort aus sind die Trottel mit den Pendeln und den Globuli nicht mehr weit entfernt.

    Man findet sich als Arzt/Ärztin in einem moralischen Dilemma wieder, denn – zumindest geht mir das so – widerstrebt es einem zutiefst ein Kind ohne ausreichenden Impfschutz aus der Behandlung zu entlassen. Doch wenn man ehrlich ist, löst auch das Vollziehen einer Impfung gegen elterlichen (und damit zunächst auch kindlichen) Willen ein ziemliches Widerstreben aus. Ich möchte einem Kind das das nicht will (oder auch dessen Eltern) keine Nadel in seine Muskeln stechen, auch wenn es besser so ist. Zumindest nicht ohne eine Menge Überzeugungsaufwand betrieben zu haben. Denn die selben Eltern werden mit ihrem Kind bei einem anderen medizinischen Problem vielleicht nicht einfach wieder eine/n vernünftige/n Pädiater*in aufsuchen. Sie landen bei den eingefleischten Impf- und Systemgegnern in den Weiten des Internets, die ein Waterhouse-Friderichsen dann lieber Auspendeln lassen weil die „braunen Flecken“ eine Imbalance der Chakren vermuten lassen.
    Das ist zugegeben sehr plakativ und dramatisch formuliert, aber ich hätte mir vorher auch nicht ausdenken können, dass irgendwo ein Kollege sitzt und für nen Zehner Kinder „unimpfbar“ schreibt.
    Wir sehen also vielleicht grad den Anfang dessen, in welche Absurditäten uns eine partielle Impfpflicht wie die der Masern noch führen könnte.
    Der Plan mit dem Durchimpfen ist halt toll, aber ich fürchte wir unterschätzen dabei mal wieder den Einfallsreichtum (und die Geldgier) von Idioten.

    Hoffe das war verständlich 🙂

    1. Aber warum ist das heute so? Warum ist Impfen in den Augen einiger plötzlich „sooo pöhse“? Warum war es damals per Zwangsimpfung möglich, die Pocken endgültig auszurotten, und warum ist das bei den Masern oder auch der Kinderlähmung jetzt nicht mehr möglich? Woher kommt der Glaube, dass wir uns alle in den Weiten des Internets tatsächlich besser selbst informieren können als das in einem Medizinstudium erfolgt?
      Sorry, das ist nicht persönlich gemeint. Aber mich treibt dieser Impf-Unwille wirklich immer mehr um, seitdem ich erleben durfte, wie an einer Schule von anderen Eltern wissentlich und willentlich die Gesundheit eines immunkranken Kindes gefährdet wurde (die Anwesenheit /Vorerkrankung des Kindes war bekannt!), indem man das eigene umgeimpfte und infizierte Kind (Windpockenparty beim Cousin!) in den Unterricht geschickt hat.
      Das ungeimpfte Kind hatte tatsächlich nur einen leichten Verlauf. Das andere Kind landete im Krankenhaus. Inklusive Nacht auf der Intensivstation. Ich habe bis heute nicht verstanden, wie man so drauf sein kann…

      1. Ich verstehe so etwas auch nicht.aber vielleicht verstehen die Eltern die so viel angst vor dem impfen haben ja die sache mit der nichtaufnahme in kitas. Der herdenschutz ist wichtig.es gibt genug krebspatienten, Babies die noch zu klein für die Masernimpfung sind…
        Ach ja und solche Leute lassen auch ihre Haustiere nicht impfen,enteurmen…da soll kokosöl alles richten.

  2. Was ein grotten schlechter Text…
    Schlechte Recherche zum Thema….wo sind unsere wahren Reporter? Diese angeblichen Nachrichtendienste sind mittlerweile nur lächerlich…einfach ein Blog wo jeder Idiot ein paar Zeilen bekommt. Wieso kriege ich so scheiss Vorschläge als News zum Impfthema?!

    Da ist man selber dazu geneigt auch noch paar sinnlose Kommentare dazu zu geben….

    1. Wie immer bei Aluhütlern werden wahllose Behauptungen in den Raum geworfen, Ohne diese auch nur irgendwie zu verifizieren.
      Wo ist die schlechte Recherche? Was genau stellt sich denn anders dar, als es hier gemeint ist?
      Zumindest dein letzter Satz wurde direkt bewiesen.

  3. Ooookaaaay….
    ich mach mir mal eben noch nen großen Eimer Popcorn und genieße dann die Trollversammlung….

    @ Kinderdok: Der Blogpost geht vmtl im Kommentarbereich durch die Decke…
    Liebe Grüße von der stuttgarterapothekerin!

  4. Was für ein Schwachsinn dieser Bericht!!!!
    Es sollte jedem selbst zu stehen zu entscheiden ob er sich oder seine Kinder impfen lässt.
    Erstmal alle seis Ärzte, Eltern und und selbst informieren bevor man grosse Parolen raus haut zwecks Impfungen ob gut oder nicht schaut mal Inden Beipackzettel und das was ihr nicht versteht lasst es übersetzen…….
    Genau so Menschen braucht man auf dieser Welt die gegen den Strom schwimmen und nicht nur blind allem und jedem vertrauen

    1. Bei diesem Arzt hat man ein Problem wenn er den Patienten noch nicht mal sah aber was ist mit den ganzen Diagnosen über Telefon und Email was seit 2020 herrscht schon vor Corona war das so das ist vollkommen legitim und in Ordnung? 🤔

    2. Es ist ein Ammenmärchen, dass Eltern, die ihre Kinder impfen lassen, uninformiert seien. Meine Erfahrung in der Praxis ist, dass die Fake-Fakten, die Impfgegner verbreiten, sehr schnell in sich zusammenfallen.

    3. Finde ich lustig, dass Impfgegner und sonstige Verdchwörungstheoretiker anderen immer unterstellen, dass sie nicht nachdenken und blind irgendwem glauben /gehorchen. Dass man auch durch nachdenken auf die Idee kommen ist, dass impfen was Gutes ist, ist diesen Leuten anscheinend völlig undenkbar.

      1. Es ist noch paradoxer: Die meisten Impfgegner glauben gerade besonders naiv an das, was ihnen Autoritäten erzählen. Sie sind eben nicht kritisch, sonst würden sie nämlich auch Hirte und Co. hinterfragen. Sie bilden sich keine eigene Meinung, sondern übernehmen die Meinung von Verschwörungstheoretikern und einzelnen Ärzten, die ihren persönlichen Glauben über wissenschaftliche Erkenntnisse stellen. Und diese Impfgegner, die in Wahrheit nur gutgläubig die kruden Thesen ihrer Vorbilder übernehmen, fühlen sich dabei noch wie eine kritische und überlegene Elite.
        Sie merken gar nicht, wie sie sich vereinnahmen lassen.

  5. Ihr text ist beqcheuert und klingt wie von einer sekte. Es gibt nicht nur schwarz und weis auf der Welt. Und wenn so viele Ärzte ihre eigenen kinder nicht impfen oder sowas tun dann wird es schon einen besseren grund geben als sie zu kriminalisieren. Denn kriminell sind die, die eine impflicht eingeführt haben. Sie verstossen gegen Grundrechte.

    1. @ Anonymus:
      Nun, da die Pockenimpflicht lange bestand und damit aber die Pocken ausgerottet wurde:
      – ist das mit den Grundrechten schon lange abgeklärt
      – ist das auf lange Sicht gesehen sicherer
      So nebenbei: gegen welches Grundrecht?
      Kriminell sind die, die gegen Gesetze verstoßen. Ist eigentlich einfach. Und die Impfpflicht ist so etwas.

      1. Ein Grundrecht ist die körperliche Unversehrtheit. Dagegen wird leider verstossen wenn man impfen zur pflicht macht. Ich will keine komischen unnatürlichen supstanzen im körper haben die nichtmal komplett abgeklärt sind was sie noch im körper anrichten sry aber viel spass ich hab mit vielen ärzten gesprochen und ciele teilen die ansicht. Brauch ich keine quelle nur mal umhören

        1. Komisch. Ich habe mich auch umgehört, und seien Sie sicher, ich kenne mehr ÄrztInnen als Sie, und die sind alle fürs Impfen. Und was ist jetzt mit Ihrem Argument?
          Wer sein Kind einer impfbaren Krankheit aussetzt, verletzt das Grundrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit. Dies hat der Gesetzgeber berücksichtigt und eine Güterabwägung vollzogen.

        2. Wer seine Kinder liebt, der impft! Wer damit leben kann, dass man sie selbst zu Grabe trägt, verzichtet auf Impfungen.
          Damit wird den betroffenen Kindern nur leider das Grundrecht auf Leben genommen. Aber die Rechte der Eltern sind ja leider meist wichtiger als die Rechte der Kinder…

        3. Mich würde mal interessieren, wieso (zumindest gefühlt) die allermeisten Impfgegner, Aluhutträger und Konsorten nicht in der Lage sind, auch nur ansatzweise die deutsche Rechtschreibung korrekt anzuwenden. Was ist da Grund und Ursache?

        4. „Ich will keine komischen unnatürlichen Substanzen im Körper haben, die nicht mal komplett abgeklärt sind, was sie im Körper anrichten“…
          Also mal ehrlich – mit jedem Lebensmittel, welches man nicht selber hergestellt hat, passiert genau das. Völlig egal, ob es TK-Fertigessen ist, das Mittag in der Großkantine, das fertige Soßenpulver zum ansonsten selbstgekochten Essen, das Eis für die Kiddies an der nächsten Eisdiele, Knusperriegel für zwischendurch, die Packung Gummibärchen, Schokolade oder Chips und das Bier mit Grapefruitgeschmack zum Filmeabend. Irgendwann erwischen sie einen halt, die komischen unnatürlichen Substanzen im Körper.
          Auch die Impfgegener.
          Das Argument so pauschal gegeben ist einfach nur dumm.

          1. Es wimmelt in unserem Futter so von natürlichen Substanzen, die niemals geprüft wurden. Und von solchen, die Schaden anrichten. Kein Mensch weiß, was so alles von Natur aus in einem Apfel und einer Erdbeere drin ist.
            Übrigens enthalten auch wir Naturstoffe, die schon im Milligrammbereich tödlich wirken, wie z. B. Insulin, Adrenalin; Acetylcholin, und wer weiß was noch.
            Ach und noch: alles, was lebt, ist radioaktiv! Von Natur aus.

        5. Genau. Das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
          Was ist mit dem Recht des Kindes auf Leben und körperliche Unversehrtheit, wenn es an einer vermeidbaren Krankheit stirbt, weil die Eltern es nicht impfen ließen?
          Was ist mit dem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit bei Menschen, die tatsächlich aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können und sich dann bei einer mutwillig ungeimpften Seuchenschleuder infizieren?

        6. Manch einer hat eben lieber ganz natürliche Viren und Bakterien im Körper und freut sich dann an dem, was sie anrichten. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich – wenn man damit bloß nicht andere, die sich aus echten Gründen nicht schützen können, in Gefahr brächte…

    2. a) Es ist wirklich unverständlich, wieso bei Impfgegnern die Hochstell-Taste unzuverlässig funktioniert.

      b) Exakte Zahlen (Quelle?) für Ärzte, die angeblich nicht impfen.

      C) Es gibt eine Impfpflicht? Wo steht das?

      d) Gegen welches Recht? Sie meinen §2 GG? Ach stimmt. Da wurden im Mai 2020 vom Bundesverfassungsgericht ja schon zwei Eilanträge abgelehnt (Az. 1 BvR 469/20 und 1 BvR 470/20).

      1. Wieso werden „Impfbefürworter“ so wütend, wenn jemand nicht oder nicht nach STIKO-Empfehlung impft? Deren Kinder sind doch durch die Impfung geschützt oder nicht?
        Zwang ist m.E.n. nie das rechte Mittel. Gesetz hin oder her. Ich bedauere die Rechtschreibung des einen so bezeichneten „Aluhütlers“ hier ebenso wie das Verhalten des im Beitrag beschriebenen Arztes, bin jedoch für „informed consent“ in jedem Bereich des Lebens.

        1. Problem ist, dass hier nicht der Patient selbst entscheidet sondern die Eltern über das Kind. Und ja, wenn ein kleines Kind ungeschützt ist werde ich auch wütend, was sie dann mit 18 machen ist was anderes….

        2. Weil sie vielleicht ein Kind haben das noch zu jung ist um geimpft zu werden? Oder jemanden Imungeschwächt ist und nicht geimpft werden kann? Wer einen anderen Menschen mit Absicht oder Fährlässigkeit mit einer gefährlich und potenzielen tödlichen Krankheit ansteckt, ist in meinen
          Augen, der schweren Körperverletzung schuldig,(und zumindest bei HIV sieht das der Gesetzgeber auch so)

        3. Ich kann mich mit ganz viel Gehirnakrobatik dazu bringen, es der Entscheidung der Eltern zu überlassen, ob sie ihre Kinder nicht vor einer potentiell tödlichen Krankheit schützen. Sobald es allerdings um das Leben meiner Kinder geht, besonders meiner neugeborenen, für die Masernimpfung noch zu kleinen Tochter, bin ich bei einem Kommentar wie dem Ihren auf dem Kriegspfad. Ihre Entscheidung gefährdet meine Tochter! Die Bedeutung des Wortes Herdenimmunität sollte bekannt sein.

        4. Das ist genau das „Argument“, was auf Facebook mittlerweile als „Deppenargument“ bezeichnet wird.

          Aus genau einem einfachen Grund – vielleicht mal nicht nur an sich denken, sondern auch an andere. Ja, das geimpfte Kind ist geschützt (außer es entpuppt sich als non-Responder), aber es geht eben um die, die aus medizinischer Indikation oder altersbedingt nicht geimpft werden können – und genau das ist die Personengruppe, die schutzbedürftig sind und die die Gesellschaft verdammt nochmal zu schützen hat!

          Was nutzt dir dein Masernschutz, wenn du mit deinem Neugeborenen beim Arzt bist und jemand mit Masern im Wartezimmer sitzt? Kam ja schon vor, und das angestecke Kind starb Jahre später an SSPE. Klar, ein seltener Fall, aber je jünger, desto höher das Risiko. Was sagst du da den Eltern? Ja, tut mir leid, aber Impfzwang ist halt falsch, auch wenn man so Tote verhindern kann…

  6. Ärzte haben gegenüber Patienten eine sogenannte Garantenstellung. Ihnen ist nicht nur einfach verboten, den Patienten direkt zu schädigen (z.B. durch Körperverletzung). Ein Garant muss darüber hinaus aktiv im Rahmen seiner Handlungsmöglichkeiten dafür sorgen, dass eine solche Schädigung nicht eintritt, sonst kann er wie ein unmittelbarer Schädiger bestraft werden.
    In solchen Fällen wie bei diesem Arzt müssen doch die Kammern endlich mal aufwachen. Hier geht es doch nicht einfach um ein Stück Papier. Hier setzt sich jemand über allgemeinverbindliche Regeln hinweg und legt die Basis für eine Schädigung – die ihm aufgrund der Verletzung seiner Garantenstellung noch schwer aufs Butterbrot schlagen könnte.
    Es wird wirklich höchste Zeit, dass die Kammern dem Vertrauen des Gesetzgebers in das Funktionieren der ärztlichen Selbstverwaltung auch gerecht werden. Kollegoid_innenschutz ist out.

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