fliessband

ich habe auch zwei oder drei wirkliche grosse familien – mit jeweils fünf, sechs und sieben kindern (keine mehrlinge darunter) – und naturgemäß sind diese dann oft auch gemeinsam krank. unschön ist das natürlich bei läusebefall oder anderen parasiten – auch wenn das diese familie wieder von bestimmten personen in bestimmte schubläden steckt – , häufiger aber die klassischen erkältungsinfekte. und dann gibt es schon so situationen, in denen die geschwister wie orgelpfeifen aufgereiht auf der untersuchungsliege hocken, alle machen sie den schnabel auf und lupfen die t-shirts, damit per fliessband abgehört und die rachen inspiziert werden können. dann noch schnell in vierzehn ohren geschaut – da muss man in der tat den überblick behalten. also links anfangen und eine(n) nach dem/der anderen anschauen.

“haha – herr kinderdok – ich war schon dran!” grinst no.6 in der reihe, der vorher schon no.3 gewesen war – hat der sich einfach weggemogelt, während sich kinderdok auf no. 5 konzentriert hat. so gehts. beim nächsten mal werden nummern vergeben.

problematisch wird das nur bei impfungen. da darf das nicht passieren. nicht lachen: wir haben eine arbeitsanweisung nach den kriterien des qualitätsmanagements, dass ab drei geschwister-impfungen eine arzthelferin mit anwesend sein muss und die restlichen geschwister im anderen zimmer geimpft werden.

19 Antworten auf „fliessband“

  1. Wir haben sechs Söhne, von denen mittlerweile nur noch zwei daheim wohnen, aber auch mir sind diese Orgelpfeifen-Impfungen noch in guter Erinnerung! Mein Mann und ich haben das immer gemeinsam gemacht, um den armen Arzt nicht in den Wahnsinn zu treiben. Der eine hat dann immer das jeweilige Kind beruhigt, daß gerade gepikst wurde und der andere hat aufgepasst, dass die Jungs keinen Schabernack treiben. Zum Glück sind unsere Jungs vom Altersabstand her so gut verteilt, dass wir dieses Spiel nur 2 oder 3 Mal spielen mussten, bis die älteren dann zum normalen Hausarzt gewechselt sind…

  2. Hachja, ich bin eine der Mütter, die 6 Kinder haben….heut sind sie erwachsen und selbst Eltern, klein waren sie auch mal und die einzig wirklich furchtbare Massenerkrankung damals war der Keuchhusten. Das bedeutete damals für uns ca. 6 Wochen Quarantäne ohne Kindergarten und Grundschule, spät abends vor die Tür gehen, wenn die anderen Kinder schon im Bett waren, im Dunkeln auf dem verlassenen Spielplatz sitzen….Okay, hatte auch was….geschlafen wurde auf drei Matratzen, die wir ins Kindertobezimmer gelegt haben, rundum auf dem Teppich wurden Handtücher ausgelegt, für die nächtliche Hustenattacken mit Erbrechen…Nöö, brauch ich nicht mehr und freu mich über die heutige Standard Impfung für andere Eltern.
    Windpocken war auch nett…..4 Kids hatten es gleichzeitig, von ganz furchtbar schlimm mit Pocken an jeder Stelle des Körpers mit nur ein wenig ohne weiteren Stress….
    Kinderarztbesuche waren immer sehr entspannt; ich bezog den Vaters des Ganzen immer gern mit ein und hab mir den Kinderarzt meines Vertrauens in der Nähe seines Arbeitsplatzes ausgesucht; einen ruhigen, entspannten Vater von 4 Kindern.
    Allerdings brauchte ich keinen Kinderarzt für Husten und Schnupfen, sofern er nicht nach einer Woche von allein weg war….Fieber war für mich auch nicht grundsätzlich Grund für einen Arztbesuch; für mich gehörte ein fiebriges Kind ins Bett oder aufs Sofa oder auf meinen Schoß, nicht in ein Auto und in ein Wartezimmer.
    Impfungen waren unangenehm, aber nötig und ich danke meinem Kinderdoc heute noch dafür, dass er die Impfzeiträume meiner Kids immer brav in die Impfausweise in Bleistift geschrieben hat, ich hätte mit Sicherheit einige davon verpasst….
    Die gelben U-Hefte waren immer voll und wurden von mir zusammen mit dem Impfausweis am jeweiligen 18ten Geburtstag den Kids übergeben, zusammen mit einer Fotomappe.
    Ansonsten ist mir aus dieser Hardcore-Mutter-Zeit nur mein Wäschekeller in Erinnerung geblieben, in dem 2 Maschinen und ein Trockner rund um die Uhr liefen und die ständigen Einkaufsrituale….Zu beidem hab ich heut ein sehr gespaltenes Verhältniss; ich wasche nur noch einmal die Woche und einkaufen nur das Allernötigste.
    Diesen Blog hier lese ich gern mehr oder weniger regelmäßig, mir fehlt einfach die Zeit für mehr als hauptberuflich Arbeitende und gleichzeitig Mutter und Oma, die zwei ihrer Kinder mit eigenen Kindern zufälligerweise seit einiger Zeit im gleichen Haus wohnen hat, in einem 3-Familienhaus….hat sich irgendwie so ergeben und ich überleg noch, ob das sooo gut ist.
    Bei vielen Beiträgen hier musste ich lachen, kopfschütteln, nicken.
    Eltern sind komische Wesen, jedenfalls sehr oft..okay, ich nehme mich davon nicht aus, Omas sind auch komische Wesen, aber mit einer anderen Sicht der Dinge….
    Okay, Blut abnehmen war auch nie mein Ding *seufz* und ich habe mit einer Träne im Auge das jeweilige Kind abgelenkt, Gott sei Dank war es seltenst von Nöten; das letztemal bei meiner Enkelin und ich leide auch da mit, nicht weil es weh tut, sondern weil sie Angst davor haben….
    Das einzige, was ich heute weiß, es sind Kinder und jedes ist anders…ich habe 6 verschiedene Charaktere….das waren sie schon als Kind….jedes entwickelt sich in einem anderen Tempo; das fängt beim Stillen oder Flaschenmahlzeit an, bei den ersten Mahlzeiten, beim Sauberwerden, beim Durchschlafen, durch die Pupertät kommen….Lasst sie einfach sie sein, macht sie nicht zu jemand anderes und vergesst die Tipps von anderen, die auf eure Kinder keine Wirksamkeit haben werden. Wie denn auch, wenn man noch nicht mal Erfahrungen von eigenen, größeren Kindern auf das nächste, kleine Kind anwenden kann.
    Sie haben von beiden Elternteilen etwas, aber GottseiDank auch ganz viel von sich selbst und das wird zu etwas Schönem, wenn man sie lässt.
    Und jetzt entschuldige ich mich für die losgelassenen Sätze, mach mir noch einen Kaffee, wisch die sentimentalen Gedanken weg, genieße noch die Ruhe, bevor es nachher hier wieder hektisch wird und freu mich auf meine Nachtschicht heut abend.

  3. Doch an die Massenerkrankungen erinnere ich mich gut (ich habe 4 jüngere Geschwister – drei knapp nach mir und eine Nachzüglerin).

    Besonders die Windpockenepedemie ist mir noch gut in Erinnerung. Hat aber auch zwei Vorteile: ich habe wirklich JEDE Kinderkrankheit schon gehabt (irgendwer hat es immer angeschleppt) und nehme Erkrankungen aller Art relativ gelassen (alles schon mal bei den kleinen Geschwistern gesehen).

    Erinnern kann ich mich allerdings auch noch gut an abfällige Kommentare wenn wir alle zusammen unterwegs waren. Das tat schon weh und egal ob sie im Einzelfall treffend sein mögen – ich verkneife sie mir ab-so-lut denn die Kinder haben sich das Grossfamiliendasein nicht ausgesucht – aber sie hören (und fühlen) solche Kommentare sehr schnell.

  4. ich kenn ne familie mit 13 kindern, für die großen kein spaß die taten mir echt leid
    mama hat sie nicht nur zum sitten benutzt nein sie hat auch ihre namen benutzt und sie verschuldet, danach landeten sie alle im obdachlosenheim
    die große macht den mund nicht mehr auf weil sie sich schämt (karies)
    ich hab ne ganze zeit versucht, wenigstens ein bissel zu helfen, weil ich die große mochte und mein großer mit zwei jüngeren befreundet war, aber in dem fall stimmte das vorurteil, zumindest im bezug auf die eltern, leben finanzieren durch kindergeld
    der eine wächst raus der nächste rein, klappt doch super und wenn die große nicht so viel machen würde, tja dann würde die wäsche wohl nie gewaschen werden 🙁
    ja ich weiß ist keine regel und großfamilien können gut hand in hand arbeiten und leben, aber es gibt diese anderen auch

  5. Ich habe auch viele große Geschwister, wenn ich jetzt anfange die nachzuzählen…

    Aber: ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir je alle gleichzeitig krank waren. Aber wenn, dann hätte ich nicht in der haut unserer Eltern stecken wollen :-D.

    (Achso: Das waren fünf oder so… Und ich bin die jüngste =))

  6. An solche Massenimpfungen (:-) kann ich mich nicht erinnern, aber was ich noch sehr gut weiss, ist unser Krankenlager. Wenn einer krank war, waren das gleich viele (wir waren zu acht, bzw. in meiner Zeit zu siebt) – und da lagen dann eben mal 4-5 auf dem Elternbett wie die Orgelpfeifen, zur einfacheren Versorgung. Hach ja.

  7. Kinder aus den großen Familien achten in der Schule auch mehr auf andere, wischen in der Jugendherberge den Tisch ab, räumen schon mal in der Klasse auf. Solche Großfamilien sind meist gut organisiert.
    Schön finde ich auch, dass die Kinder nicht so sehr im Focus der Eltern sind, es wird nicht jeder Pups ausdiskutiert.

      1. ich wollte das auch grad sagen…ein bisschen zu sehr verallgemeinert @croco oder?
        finde man sollte da schon ein bisschen differenzieren und nicht alle über einen kamm scheren es gibt solche und solche, in großfamilien wie in einzelkinderfamilien.

    1. Fügen wir ein “statistisch betrachtet” ein und schon passts wieder.

      (In meinem Umfeld stimmts übrigens… achja, ich hab auch 4 jüngere Geschwister ;))

      1. @benedicta
        Ich hoffe, Du bist mit Deinen jüngeren Geschwistern nicht immer so gnadenlos kritisch, wie hier in den Blogs…

  8. Da brauchen dann die Eltern aber auch schon fast eine Grundausbildung in erster Hilfe / Krankenpflege oder?! Allein 5 kranke Kinder zum Doc und wieder nach Hause zu transportieren ist doch sicher ein riesen Akt.
    Ich bin ja schon bei zwei Kindern manchmal nach ein paar Tagen gestresst wenn es beide gleichzeitig oder kurz hintereinander richtig fies erwischt. Aber 5-7 oh mein Gott. Da möchte ich nicht tauschen, die Eltern haben ja eine halbe Kinderstation im 24 Stunden Bereitschaftsdienst nur ohne Freizeit am nächsten Tag. Meinen Respekt das ohne Nervenzusammenbruch zu schaffen.

    1. Ich glaube, allein der Alltag mit 5 gesunden Kindern verlangt schon einiges an Organisationstalent. So viele Kinder großzuziehen bekommt seltenst die gebührende Anerkennung, eher wird man als asozial eingestuft.
      Für so eine Truppe dann Feldlazarett zu spielen geht sicher an die Substanz, vor allem, wenn da auch kleine Kinder dabei sind, die eben nicht im Bett bleiben und schlafen sondern quengelig und anhänglich sind.

    2. nun meist (zumindest bei meinen familien) ist es dann so, dass die kinder nicht wirklich jedes jahr “kamen” – so dass auch ältere dabei sind, die dann mitunter auch helfen können.
      meine “jüngste” grossfamilie hat allerdings fünf kinder im alter von 7 – 5 – 3 – 2 – 0,5 jahren, das kann schon stressig werden.

  9. Für solche “Reihenimpfungen” habe ich bei uns den alten Trick meines Onkels aus dem Ferkelstall eingeführt. Es gibt so kleine runde Kinderstempel, da kommt einer direkt neben den Einstich.
    Für die Angehörigen zu Pseudo-Erklärung: “damit man später sehen kann, ob es an der Impfungsstelle zu einer Rötung etc. kommt!”, eigentlich aber nur für den Zweck, daß nicht aus versehen jemand zweimal geimpft wird.

    Die Kinder finden´s immer toll!

    1. Da sagst du was… an Kulizeichnungen neben Impfstellen kann ich mich aus meiner frühen Kindheit tatsächlich erinnern. Da meine Schwester nur 1 Jahr jünger ist kann es sogar sein, dass wir zusammen zum Impfen dran waren 🙂

      Wieder ein Rätsel gelöst… THX!

  10. ist aber irgendwie lustig, so eine Massenabfertigung .. 🙂
    und wenn gelingt, dem Kinderdok mal ein Streich zu spielen, so lockert das doch nur den Alltag auf, oder?

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