doch doch

doch doch herr meyer-müller-schulze, ich habe sie schon richtig verstanden: sie möchten eine krankmeldung für ihre tochter no.1 haben, damit sie selbst zu hause bleiben können, weil wiederum ihre frau mit tochter no.2 frisch entbunden im krankenhaus liegt. aber wissen sie, diese von allen so genannte krankmeldung nennt sich “ärztliche bescheinigung zum bezug von krankengeld bei erkrankung eines kindes” und … tochter no.1 ist zum glück nicht krank. jaaa, ich verstehe, dass sie zu hause bleiben müssen. doch, ich verstehe auch, dass ihr arbeitgeber gerne dafür eine bescheinigung möchte. der sagt, die gibt es bei mir? da versteht ihr arbeitgeber wohl das krankenkassensystem nicht so ganz. da gibt es nämlich keine gefälligkeitsbescheinigungen. aber zum einen ist der kaiserschnitt bei ihrer frau geplant gewesen, also kann man da gut urlaub nehmen (das machen übrigens andere männer auch), zum anderen – tschuldigung – sprechen wir hier von unzulässigen krankenkassenleistungen. sie holen sich die bescheinigung woanders? ok. das ist ihre sache. sie zahlen sooviel krankenkassenbeiträge, da muss das drin sein? naja. für ihre tochter zahlen sie nichts ein, die ist familienversichert. und vielleicht sind manche krankenkassenbeiträge auch gerade deswegen so hoch, weil die krankenkassen manchmal für dinge aufkommen, die gar nicht in ihren aufgabenbereich gehören. zum beispiel die betreuung eines gesunden kindes durch den leiblichen vater.

61 Antworten auf „doch doch“

  1. ….es gibt auch Kinderärzte, die kranke Kinder mit einem Attest versehen und bescheinigen, dass es frei von Durchfällen ist, obwohl das Kind noch Durchfälle hat, weil nämlich die Mutter zum Arzt geht, erklärt, ihr Kind dürfe nicht in die Krippe, und sie der Meinung ist, ihr Kind sei gesund, und dann meint, stellen sie mal so eine Bescheinigung aus, dann gehts schon. UNd auch wenn ich es nicht beweisen kann, und dies vielleicht als infame Unterstellung klingen möge, ich weiß es, aus Erzählungen, dass dies ohne weiteres möglich ist.

  2. Hallo,

    unabhängig davon, dass jeder Urlaub nehmen kann/ sollte, wenn er Vater wird,
    es immer wieder unwissende und oder dumme Menschen geben wird:
    Ich hoffe wirklich, dass unsere Kinderärztin niemals nicht so bissig und verhärmt ist/ wird,
    wie ich es hier leider nur lese.
    Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass jemand, der immer so schreibt, nett zu Kinder sein kann 🙁
    Haben Sie denn so gar keine glücklichen Momente in Ihrer Praxis?

    Trotzdem Grüße

    1. Och, das hatten wir doch nun wirklich schon oft genug.
      Wer will denn in einen Blog was über die vielen lieben, netten, freundlichen und unkomplizierten Patienten lesen? Null Unterhaltungswert. Ist zwar ( gehe ich mal von aus) durchaus vorhanden, und zwar mehrheitlich, wird aber nicht gebloggt weil eben langweilig.
      Ich finds gut so wie’s ist. Das nur ein winziger Bruchteil aller Patienten/Eltern so ist, wie die hier beschriebenen, kann sich ja nun wirklich jeder denken. Und über den Rest würde wohl weder zu lesen noch zu schreiben Spaß machen.

    2. Außerdem – und ich spreche aus Erfahrung – ist es schlicht und ergreifend notwendig, sich über skurrile/unangenehme/bekloppte Patienten/Kunden/Schüler irgendwo auslassen zu können (und im Idealfall Bestätigung zu ernten, was hier nicht immer klappt ;-)). Das muss sein. Es reinigt die Seele. Und Kinderdocs Frau will sich das vielleicht auch nicht immer anhören, irgendwo muss er das doch rauslassen. Meistens ist es ja für die Leser erheiternd!

  3. Sehr interessanter Austausch, mit sehr gegensätzlichen Standpunkten. Jeder irgendwie nachvollziehbar und nachdenkenswert. Was mir allerdings absolut nicht schmeckt, ist die Haltung: “Wir haben doch, auf die eine oder andere Art, alle schon mal…” Regeln sind einzuhalten, das ist die Grundvoraussetzung, ohne die eine Gesellschaft auf Dauer nicht funktionieren kann. Dennoch mag es im Einzelfall gute Gründe geben, Regeln zu dehnen. Der Hinweis auf einen allgemein lässigen Umgang mit Regeln, ist für mich kein solcher Grund!

    Grüßle, Sec

  4. @salat und wolfram: weder bin ich besser als der rest der welt, noch selbstheilige ich mich. ich kenne eine menge anderer leute die auch irgendwie über die runden kommen, ohne sich auf den standpunkt zu stellen: wenn man keine gesetzliche handhabe schafft, damit dies oder jenes für mich funktioniert, dann nehm’ ich mir eben die freiheit zu machen was ich will.

    wir kennen doch alle die rahmenvorgaben, innerhalb derer wir uns bewegen müssen, ob wir nun wollen oder nicht. und so wie schichtarbeiter keinen kindergarten bekommen der nachts geöffnet hat, so ist es auch mit vielen anderen dingen des täglichen lebens. auch die bäckereiverkäuferin die um 05.30 in der früh frische semmeln verkauft fragt keiner wie sie das mit möglicherweise zu beaufsichtigenden kindern in einklang bringt, ebensowenig wie die menschen gefragt werden, die abends bis 20.00 uhr im geschäft stehen müssen, oder an langen einkaufssamstagen oder -wochenenden. die können auch nicht bei bedarf kranke kinder vorschieben.

    ich weiss gut genug dass das alles nicht einfach ist, glauben sie mir. nur: wenn jemand sozial so isoliert ist, dass er einen arzt dazu anstiften will dessen existenz zu gefährden, weil sich sonst nämlich niemand findet der eine woche lang auf ein kind aufpasst, dann mach ich mir so meine gedanken.

  5. Falsche Krankschreibung geht nicht. Die Eltern mit dieser Zwickmühle allein lassen geht aber auch nicht – und die Selbstheiligung von Frau Kelef ändert dran auch nichts. Früher hat sich die Oma gekümmert; unsere Omas sind 300 und 900 Kilometer weit weg, in einem anderen Land noch dazu. Nachbarn? Hmm, mal überlegen. Der Krankengymnast von nebenan hat bestimmt Freud, ein Kleinstkind in seiner Praxis rumlaufen zu lassen…

    Ich habe Anrecht auf 11 Tage Sonderurlaub. Einziger Wermutstropfen: den muß ich einen Monat vorher anmelden. Flexibilität, na ja. Aber das liegt auch an meinem Beruf. Da muß immer ich flexibel sein, alle anderen nicht

  6. @kelef: [quote]bin ich besser als der rest der welt weil ich das alles ohne falsche krankschreibungen geschafft habe, oder können andere das vielleicht auch?[/quote]
    Keine Ahnung, ob du besser bist als der Rest der Welt, aber ich bin sicher, du fühlst dich so.

    Salat

  7. Hm. Als unser zweites Kind sechs Wochen zu früh spontan auf die Welt kam, haben sich mein Mann und mein Schwiegervater um unser erstes Kind kümmern können. Bis ich nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt endlich mit meiner zweiten Tochter nach Hause konnte.
    Aber das waren ja nur drei Wochen…
    Putziger war es da noch, als ich in der Schwangerschaft mit unserer 3. Tochter in der 31. Woche wegen Wehen wieder “spontan” in die Klinik mußte. Da hat mein Mann mit SchwiVa und Freunden eine Betreuung auf die Beine gestellt, damit die Fast-Zweijährige und die 3,5jährige denn auch nachts betreut waren. Das waren dann nochmal drei Wochen.

    Und ja, es hätte uns eine Haushaltshilfe zugestanden. Nur was hätten wir mit der angefangen, was wir brauchten, war ja eine vor allem nächtliche Betreuung der Kinder, da mein Mann unter der Woche auswärtig arbeitet! Wie dumm aber auch, daß mein Mann da leider keine “Kinderkrankentage” nehmen konnten, es waren ja alle Kinder putzerlgesund.

    Manchmal ist es einfach so, daß Gesetzlichkeit mit Gerechtigkeit eben nichts zu tun hat. Wobei ich grundsätzlich dem Dok zustimme, daß man sowas dann eher freundlich fragt, die Situation erklärt. Dann bekommt man möglicherweise auch die richtigen Hinweise.
    Daß mein Mann damals vom FA eine Bescheinigung hätte bekommen können, die ihm die Betreuung unserer Kinder ermöglicht hätte, wußte ich bis heute nicht. Sagt einem nämlich auch keiner.

    Salat

  8. irgendwie kann ich vielen kommentaren hier nicht folgen.

    es war doch so: mann und frau – zusammen, sie wissen schon – dann schwangerschaft (dauert meist so um die neun monate) – entbindungstermin also relativ vorhersehbar: erstens dass, zweitens wann. und das schon das zweite mal, weil ja auch schon zweites kind.

    kann mir einmal jemand erklären wo die schwierigkeit liegt, rechtzeitig mit dem arbeitgeber die modalitäten des zuhausebleibens auszuhandeln? weiss man ja alles vorher was notwendig sein wird, egal ob das jetzt eine geplante kaiserschnittgeburt oder eine spontane frühgeburt oder was auch immer ist: drin ist es, raus muss es.

    also. wer probleme hat mit organisation, kinderbeaufsichtigung etc., der möge sich doch bitte rechtzeitig sterilisieren lassen, und seine unfähigkeit nicht auf dem rücken anderer auslassen. auswandern geht auch.

    ich war selber alleinerziehende mutter in einer zeit, in der es noch viel weniger staatliche unterstützung gab als heute, und von meiner familie will ich einmal gar nicht erst anfangen, die waren noch schlimmer. ergo hatte ich eben immer ein paar personen des vertrauens in petto, die notfalls als aufpasser fungieren konnten (klar gegen kohle, was sonst), und ich hatte immer eine woche urlaub auf halde, für den fall der fälle. und es gab damals noch nicht einmal pflegeurlaub für kranke kinder. bin ich besser als der rest der welt weil ich das alles ohne falsche krankschreibungen geschafft habe, oder können andere das vielleicht auch?

    warum müssen staat und krankenkasse und gemeinschaft denn ihren beitrag leisten? die haben die frau doch nicht heimlich geschwängert, so dass der arme ehemann jetzt die sünden anderer ausbaden muss.

    ich hatte ein paar so lustige kollegen, die immer dann magen-darm hatten wenn im kindergarten der kinder gerade wieder eine ansteckende kinderkrankheit ausgebrochen war. und einer war auch noch so blöd, irgendwann zu erzählen in welchen kindergarten die kinder gingen: fristlose entlassung, mit recht. und der arzt, der ihn immer wieder krankgeschrieben hatte, hatte einen grösseren erklärungsbedarf, ebenfalls mit recht.

    und dann war da noch der mann mit den vier kindern, die jeweils ein krokodilsgebiss hatten, so oft musste der mit denen zum zahnarzt – immer dann, wenn seine frau berufliche termine hatte. der musste sich dann auch irgendwann eine andere firma suchen, und zwar ziemlich schnell.

    jeder mitarbeiter wird verstehen, dass bei geburten der vater ein wenig freizeit braucht für krankenhausbesuch, kinderbeaufsichtigung, hilfe im haushalt, etc., aber das kann man bitte planen. sich krankschreiben zu lassen und alles was zu tun ist ohne vorwarnung den anderen zu überlassen ist an sich schon eine ziemliche schweinerei.

    und eine falsche krankmeldung ist eine strafbare handlung, weil das ist betrug. und die anstiftung zu einer strafbaren handlung ist de facto auch strafbar.

    1. “warum müssen staat und krankenkasse und gemeinschaft denn ihren beitrag leisten? die haben die frau doch nicht heimlich geschwängert, so dass der arme ehemann jetzt die sünden anderer ausbaden muss.”

      Ja, warum eigentlich? Weil Kinder in D wohl Privatsache sind, in anderen ist man einfach solidarischer 😉 Vieles wird in D einfach zu eng gesehen, man wirft auch gerne mal mit Gesetzestexten um sich…ein wenig mehr Solidarität und Lockerheit würden der deutschen Gesellschaft echt nicht schaden. Slap av!

  9. Wenn ein Kind unterwegs ist, weiß man neun (!) Monate vorher dass man Urlaub braucht. Egal ob Sectio geplant oder ungeplant, eine normale Entbindung lässt sich auch nicht planen. Und wenn der Urlaub um den geplanten Geburtstermin vom Arbeitgeber aus wirklich nicht geht, dann gibt es ebenfalls andere Möglichkeiten für die Kinderbetreuung, die KK zahlt, muss man sich halt drum kümmern.

    Alles andere ist Betrug und den würde ich auch nicht decken!

  10. sorry – mein fehler!
    höchstwahrscheinlich war herr meyer-müller-schulze nämlich zuvor bei mir, und hat seine bescheinigung mit ähnlicher begründung (“geplante sectio, bitte regulär urlaub einreichen! – ach so, sie wollte aber im sommer noch 4 wochen urlaub machen… – DANN geht das selbstverständlich nicht…) auch nicht bekommen…

  11. vielleicht gibt es in seiner Firma keine Urlaubslisten? Oder die Geburt des Kindes war so überraschend? Obwohl, wenn es ein Kaiserschnitt mit Termin war, hat der Herr Papa vielleicht beginnende Demenz?
    Es ist schon ein wenig Wahnsinn, wenn man sich so umhört, was einem so zusteht. Wir müssen uns nicht wundern, dass die Kassen leer sind

  12. Man bin ich gerade froh, dass ich nicht im “kinder- und elternfeindlichen” Deutschland mehr lebe, sondern im anderen Teil Skandinaviens, wo der Vater selbstverständlich ein paar Tage frei bekommt, wenn die Frau ein Kind zur Welt bringt. Bezahlt wird das übrigens von einer steuerfinanzierten Einheitskrankenkasse, in der ALLE Bürger und Einwohner des Landes versichert sind.

    1. Mann, und ich bin froh, dass ich einen Mann habe, der es selbst im ach so elternfeindlichen Deutschland hinbekommt, die Woche nach der Geburt freizunehmen, obwohl der Termin *nicht* feststeht. Wenn man rechtzeitig mit seinem Chef redet, dann klappt sowas auch. Und die Woche Jahresurlaub kann man auch durchaus opfern, das weiß man schließlich meistens nicht erst einen Tag vorher, dass ein Kind unterwegs ist…

      1. Und ich bin froh, dass ich den Mumm in der Hose habe, hier nicht anonym zu posten… 😉 Stell dir mal vor, es gibt auch Arbeitnehmer, die können keinen Urlaub mehr nehmen, weil sie vielleicht keinen mehr haben…

      2. Was nützt es dir, wenn ich unter einem Pseudonym poste? Findest du das dann mutiger?
        Und eine Geburt kommt selten so überraschend, das man schon seinen gesamten Jahresurlaub verbraten hat wenn man davon erfährt…

  13. Da bei uns gerade der Behandlungsplan für eine Zahnspange abgelehnt wurde (und nein da geht es nicht um eine rein ästhetische Korrektur sondern um ein katastrophales Gebiss) und wir das unter Umständen selbst zahlen müssen, kriege ich soooooo nen Hals wenn ich das lese…

  14. Neben bezahltem oder unbezahltem Urlaub besteht für den Vater auch die Möglichkeit, Elternzeit oder Teilelternzeit in Anspruch zu nehmen.

    Insbesondere wenn bereits weitere Kinder zu betreuen sind und der Jahresurlaub nicht zur Verfügung steht, sollten werdende Väter erwägen, vielleicht einen Teil ihrer Elternzeit gleich im Monat nach der Geburt wahrzunehmen.

  15. @Patrick and all:
    die Schweden sind einfach schon viel weiter als wir (Stichwort Krankenkasse) und dort wird man auch nicht unbedingt bestraft, weil man Kinder in die Welt setzen möchte, egal ob jetzt Mann oder Frau.
    Aber Deutschland ist einfach zu sturr, um mal etwas zu ändern. Und in den Köpfen müsste es beginnen.

  16. Hm.

    Sicherlich, das Ganze ist ungeschickt von dem guten Manne gewesen und sicherlich hat er auch auf dem Papier unrecht, aber alle die sich jetzt hier aufregen, mögen folgendes bedenken:

    Meine Kinder sind jetzt 3 und 7 und haben wahrlich schon eine Menge mitgemacht. Und mit ihnen ich. Der Autor hat sich nicht einen Tag krankschreiben lassen, weil ich selbstständig bin und wir das immer irgendwie so hingebogen haben, daß ich meine Kunden vertrösten und dann nachts arbeiten konnte.. Wir haben also, wenn man so will, der Krankenkasse eine Menge Geld gespart. Bekommen wir deswegen einen Orden? Nein. Wollen wir einen? Auch nein.

    Es geht einfach darum, daß unsee Situation so war, daß wir weder Haushaltshilfe noch Krankenscheine brauchten. Deswegen haben wir es trotz Berechtigung nie in Anspruch genommen. Aber da man nie weiß, wie die Situation anderer ist, sollte man sich hüten zu richten.

    Und ich glaube nicht, daß all die Steinewerfer hier niemals nicht etwas aus der Gemeinschaft entnommen haben, was ihnen nicht zugestanden hätte – äh, wieviele Verneinungen waren das jetzt?

    1. Ja, nachts arbeiten etc. wenn die Kinder krank sind, würden sicher einige mehr auch machen. Wir teilen uns auch Kranktage – Vormittags Mama, nachmittags Papa (oder Montag Mama, Dienstag Papa…), damit nicht einer vollständig ausfällt im Büro, sondern wichtige Dinge erledigt werden können. Aber das setzt eben voraus, dass der Arbeitgeber einen zu Hause arbeiten läßt und darauf vertraut, dass da auch was bei rauskommt. Dazu braucht man auch einen Laptop und eine Einwahlverbindung…. Das bekommt nicht jeder. Noch nicht mal bei meinem Arbeitgeber. Mein Chef hat es kapiert: Er gibt mir Flexibilität und bekommt auch außerhalb von Stundenschreibung von mir Flexibilität und wenige Krankmeldungen. – Aber sehr oft hört man eben auch: Wenn die zu Hause arbeiten dürfen, surfen sie doch sowieso nur…

  17. Wessen Kind nicht krank ist, der bekommt keine Bescheinigung, dass das Kind krank sei. So einfach ist das.
    —-

    Man denke auch an Familien, in denen beide Eltern (außer Haus) arbeiten. Da würde auch keiner auf die Idee kommen, zu sagen: “Meine Frau kann nicht auf mein Kind aufpassen, schreiben Sie es krank!”

    1. ja. meine bemerkung bezog sich auf den urlaub, den der mann hätte eher nehmen können, wenns “geplant” wäre. kind no.1 bleibt weiterhin gesund und kann nicht als “entschuldigung” dienen.
      mensch bin ich heute wieder unsozial.

      1. Ich hab nie gesagt, daß sie unsozial sind.

        Ich gebe nur zu bedenken, daß mit Sicherheit alle schon mal gewisse Vorschriften gedehnt haben – und nur weil sich da jemand gerade ungeschickt anstellt, wird er verdammt.

        Aber wahrscheinlich ist das was gaaaaaaaaaaanz anderes, wenn man selbst mal das eine oder andere Auge zudrückt.

      2. Er wird nicht verdammt, weil er ungeschickt ist, sondern weil er erwartet, dass andere Leute für seinen selbstfabrizierten Schlammassel geradestehen und zahlen.

        Selbstfabriziert weil: Es ist nicht die erste Schwangerschaft, die Probleme waren also vorhersehbar. Und so eine Geburt passiert nicht aus heiterem Himmel. Davon weiß man Monate im Vorraus. Vielleicht nicht auf die Woche genau, aber man weiß es.

        Zuletzt: Klar, viele Leute dehnen die Regeln. Aber man sollte sich nicht am Schlechten orientieren.

      3. @daspossum: der Mann hat nicht “Vorschriften gedehnt”, sondern unseren Dok zu einer STRAFTAT angestiftet. Eigentlich gilt das m.E. schon als Vorsatz und kann auch so bestraft werden
        .. aber das will doch niemand.
        Dsa kann also leicht ins Auge gehen, welches ist dabei gleichgültig.
        Der Dok hat doch lediglich darauf hingewiesen, dass es SO nicht geht. Sicherlich hätte er auch sagen können, WIE es richtig geht, aber – wie überall im Leben – macht auch beim Kinderdoc (Dok => Mensch => Emotionen – man mag es kaum glauben!) der Ton die Musik. Und dass dieser nicht getroffen wurde, ist aus dem Beitrag doch zu ersehen, oder?

      4. mmmh. wir haben hier ja kein tonband laufen. aber der einzige, der sich hier im ton vergriffen hatte, war der vater. was ich hier aufzeichne, sind teils meine rede, teils meine gedanken. zitat meiner helferin nach dem vorfall: “mensch, chef, sie müssen mal mehr mit den leuten schimpfen, sonst kapieren die das nie.”

      5. na ja, Dok, mit einem Tonbandprotokoll wärest Du auch in der “Bredulje” (ich mag jetzt Leo nicht mehr öffnen 🙂 ).
        aber es hilft auch anderen, wenn mal Tacheles geredet wird.

        Lass Dich nicht beirren!

        Gruss
        Hajo

  18. Der Mann wollte mitnichten “nur das, was ihm zusteht”. Er wollte eine Falschbeurkundung bzgl. des Gesundheitszustandes seiner Tochter um Leistungen der Krankenkasse zu erhalten. Damit hätten sich sowohl der Vater als auch der Kinderdok strafbar gemacht (§§ 278,279 StGB). Punkt.

    Wenn die Krankenkasse wegen des Zustands der Ehefrau zu Leistungen verpflichtet sein sollte, muss der Mann eine Bescheinigung des Krankenhauses vorlegen. Das wissen die auf der Wöchnerinnenstation mit sicherheit auch. Einfacher wäre es für den Mann auch, da er ja wohl seine Frau und seine Tochter dort besucht*. Warum er diesen einfacheren und legalen Weg nicht wählte, weiß ich nicht.

    *)Spekulation beruhend auf allgemeiner Lebenserfahrung

    Grüße!

  19. Ehrlich gesagt, finde ich Deinen Beitrag grade etwas befremdlich…

    Der Vater – unwissend an welche Stelle er sich wenden soll – nimmt nur etwas in Anspruch was ihm und seiner Familie laut Gesetz zusteht, sorry, dass er Dich damit belästigt hat…

    Da sieht man wieder, welche Lobby Familie hat.

    Im Übrigen hat mein Mann auch von meinem Gyn eine (Haushaltshilfe-) Bescheinigung erhalten und unser erstgeborenes 2jähriges Kind Zuhause betreut, während ich unser 2. entbunden habe… denn wir haben keine Familie in der Nähe, die die Betreuung hätte übernehmen können.

    Und unter Schmarotzern verstehe ich was ganz anderes…

    Im Übrigen ist keine Geburt ein Spaziergang und erst Recht nicht eine Kaiserschnitt-Entbindung, ich finde es eher bedenklich wenn Frauen nach “Vaginal-Entbindungen” am 3. Tag und Kaiserschnitte am 6. Tag aus der Klinik geschmissen werden, weil hier gespart werden muss…

    Es gibt wirklich andere Dinge in unserem System, die ich “aufregend” empfinde… und dazu gehört nicht, dass ein Vater sich eine Bescheingung für die Freistellung vom Job holt, um evtl. während des Krankenhausaufenthaltes sein Kinder oder Kinder Zuhause zu versorgen.

    LG

    Andrea

    1. Die Krankschreibung über seine Tochter steht ihm eben NICHT zu.

      Ihm steht zu, beim AG unbezahlten Urlaub einzureichen und als Haushaltshilfe den Verdienstausfall (bis zu einem bestimmten Betrag) von der KK bezahlt zu bekommen.

      Da ist übrigens irrelevant, ob Kaiserschnitt oder spontangeburt. Den Bedarf an einer Haushaltshilfe bescheinigen entweder die Hebamme (für einige Tage) oder auch der Frauenarzt (bis zu 4 Wochen).

    2. >>>
      Der Vater – unwissend an welche Stelle er sich wenden soll – nimmt nur etwas in Anspruch was ihm und seiner Familie laut Gesetz zusteht
      <<<
      "was ihm laut Gesetz zusteht" … jedesmal wenn ich diesen Spruch lese muss ich kotzen. Diese verdammte Selbstbedienermentalität, dieses widerliche Anspruchs- und Versorgungsdenken treibt jede Gesellschaft früher oder später in den Abgrund 🙁

      1. Stimme dem nach einigen Jahren “Chefsein” mittlerweile voll zu, auch wenn das in Zeiten von freudigem Guido-Bashing nicht mehr populär ist.

        In Deutschland gibt es relativ grosszügige Urlaubsregelungen. Wenn dieser Spezialist sich nun Krankenkassenurlaub nehmen will, dann trägt er das auf dem Rücken seiner Kolleginnen und Kollegen aus, die überproportional seine Arbeit auffangen müssen. Meistens tun die das sogar ohne zu murren. Ein Glück gibt es auch solche Mitarbeiter.

    3. nimmt nur etwas in Anspruch was ihm und seiner Familie laut Gesetz zusteht

      nö, tut es nicht. das kind ist ja nicht krank. richtig: ich falscher ansprechpartner. sondern richtig: der gynäkologe. der vater hat sich aber anders “aufgespielt”, das könnt ihr mir schon glauben. der wusste genau, “wie mans macht” – nichts von wegen “der arme mann, ganz alleine und von kündigung bedroht” – ne nee, das war ein richtiger fuchs.

  20. Klar durch die Krankschreibung spart man Urlaubstage, dieser Fuchs der…*augenroll*

    Vielleicht sollte er mal nachdenken, das seine hohen Beiträge an sein hohes Gehalt gekoppelt sind, wie wär es da mit einem Kindermädchen für die Zeit ?

    Oder einfach Urlaub nehmen, ich hab mir sagen lassen, das das ganz einfach ist …hüstel…

  21. Ich finde das ein Beispiel fuer die in Deutschland so weitverbreitete strukturelle Kinderfeindlichkeit. Das es auch anders geht, sieht man ja am Beispiel von Schweden. Leider ist dies Arbeitswelt auch nicht immer so locker, dass man Urlaub kriegt wann immer man will. Da gleich Betrugswille zu unterstellen, naja…

  22. Das ganze geht auch einfacher: in dem Fall kann der Vater über die Krankenkasse der Mutter zuhause bleiben, als Haushaltshilfe zur Betreuung des größeren Kindes (wenn keine andere Betreuungsperson da ist). Der richtige Ansprechpartner ist also z.B. der Frauenarzt der Wöchnerin. Eine Woche wird meines Wissens problemlos genehmigt. Und es gibt eine Obergrenze für den übernommenen Verdienstausfall. Beim nächsten Fall also: einfach zum Frauenarzt bzw. an die Krankenkasse der Frau weiterschicken, schont die Nerven aller und hilft einem frischgebackenen Vater.

    1. Nicht genau eine Woche, sondern 5 Arbeitstage nach der Entbindung. Und dafür finde man erstmal eine Haushaltshilfe!! Wir haben wirklich 15 Stellen durchtelefoniert. Erst 4 Wochen vor ET, da wurde mir gesagt, ja so früh können wir da nix machen. Rufen Sie an wenn das Kind da ist. Und als ich dann nach der (ambulanten Geburt) am gleichen Tag noch durchrief, wurde mir gesagt, nöööö, so kurzfristig gibt es da keinen!!!

      Ich finde es nicht schmarozerisch, wenn man sowas von der Kasse bezahlt bekommt. Wir waren sehr froh, als beim zweiten Kind die ersten paar Tage jemand da war fürs Grobe. Wir haben das auch ohne endgültige Genehmigung durch die Kasse dann gemacht, als wir doch jemanden fanden. Allerdings nicht für Arbeitstage 1 bis 5, sondern (weil so kurzfristig) für Arbeitstage 3-8. Wir haben gesagt, notfalls zahlen wir das eben und das war seeeehr gut so – es hat für viel Entspannung gesorgt.

      Denn was die Krankenkasse nämlich auch zahlen muß, sind die Folgeprobleme, wenn die Wöchnerin sich eben nicht die ersten paar Tage ausruhen kann, sondern gleich mit zwei Kindern loslegt!!!! Und ich behaupte mal, dass diese Kosten sich mindestens ausgleichen mit denen einer Haushaltshilfe für 3 Stunden am Tag.

      Allerdings finde ich es auch schäbig, wenn der Arbeitgeber für den Fall der Geburt den Urlaubstermin nicht flexibel gestalten kann. Ich kenne sehr viele Väter, die in den Wochen vor dem ET eben “auf Abruf” waren und ab dem Geburtstermin ihren Jahresurlaub genommen haben. Das sollte doch möglich sein.

  23. Ich seh das gerad etwas zwiegespalten.
    Auf einer Art weiß man es ja wirklich früh genug (meistens jedenfalls) das da etws kleines kommt und eine Betreuung her muß.

    Andererseits, Tjaa was tun wenn weder Verwandschaft noch Kiga oder sonstwas einspringen kann ?
    Der Vater der Kinder hatte dmals Urlaub genommen, 2 Wochen weil die kleine in der Kinderklinik lag.
    Da war schon über die hälfte Jahresurlaub weg.

    Für nen Umzug, Heirat etc. bekommt man Sonderurlaub, wieso nicht so 3 bis 5 Tage für die Geburt eines Kindes ??

    Achso und als unsere Kinder Operiert wurden gab es von der Krankenkasse eine Haushaltshilfe. So konnte mein Mann unbezahlt Urlaub nehmen.
    Da geht es dann wieder, komisch.

    LG Katja

  24. Auf was für Ideen manche Leute kommen… *kopfschüttel*

    Da würde ich ja im Notfall lieber nach UNBEZAHLTEM Urlaub bei meinem Chef fragen, aber bei einem geplanten Kaiserschnitt könnte es eben auch der normale tun.

  25. “Schuster bleib bei deinen Leisten”

    Solche Vorführungen wenn auch anonymer Art und damit Stimmungmache, wer hier wen (bei ohnehin überall leeren Taschen) in unbekannten Zusammenhängen abzocken will ist unangenehm.

    Das kommt mir vor, wie bei den Sachbearbeitern von der ALGll Abteilung die sich immer so aufspielen, als müssten sie die Beiträge aus eigener Tasche zahlen.

    Alles in allem: unangebracht mit unangenehmen Beigeschmack.

    1. Genau, meine Beiträge für die Arbeitlosen- und Sozialversicherung werden für mich angespart und verwaltet und keinem anderen ausgezahlt… Is richtig… oO

      Ja, die zahlen das tatsächlich selber. Ob der Verteilungsschlüssel nun so fair ist, wie er sein müsste, steht nicht zur Debatte. Und die wissen auch ganz genau, dass die die letzten sind, die da Druck ausüben können und eben nicht jede fixe Idee durchgehen lassen können. Klar gibt es

      Im Endeffekt vergleichen wir das mit nem Hartzler, der keine Bewerbungen geschrieben hat, über Wochen und nun gesagt bekommt “Dann kürzen wir halt ihr Geld” – das war wie die Entbindung nämlich irgendwie eine logische Konsequenz

  26. Das duerfte doch beinahe täglich passieren, dass jemand sowas haben will, oder? Hier in Schweden bekommt der Papa nach Entbindung 10 Tage frei, ganz ohne Schummeln. Bezahlen tut das “die” Krankenkasse, es gibt nämlich nur eine…

    1. 10 tage – wunderbar. ich kann den vater verstehen. in deutschland gibt es einen (!) tag. und was heißt hier “kinder vorschieben”… die familie hat echten betreuungsbedarf durch den vater. sicher hätte der vater das anders lösen sollen/können. aber der fehler liegt im system.

      1. Sehe ich ebenso wie Podruga. Das ältere Kind HAT jetzt Betreuungsbedarf. Wer soll das übernehmen – die Wöchnerin, keine zwei Wochen nach der Geburt? Nicht jede Frau ist danach topfit.

      2. Aber bei einem GEPLANTEN Kaiserschnitt ist ja mind. schon 1 Monat bekannt wann das Kind kommt und man dementsprechend vorarbeiten bzw. Urlaub beantragen.

      3. Wer sagt denn sowas?

        Wenn ich heute schlechte Werte habe und die Ärzte sagen, dass morgen der Kaiserschnitt gemacht wird, dann ist das ein geplanter Kaiserschnitt. Einen Tag vorher bekannt.

        Einen Monat vorher macht kaum ein Krankenhaus einen Kaiserschnitttermin solange die Chance besteht, das Kind auf nat. Wege möglichst nah am Termin zu bekommen.

      4. na und, Blogolade, ist das ein Grund, auf Kosten der Allgemeinheit zu schmarotzen?
        Sorry, aber da geht mir schon der Hut hoch!
        Ich kenne keinen halbwegs vernünftigen Arbeitgeber, der in einer solchen Situation – wenn’s denn keinen anderen Ausweg gibt – unbezahltem Urlaub zustimmt!
        Ja, ich weiss: Kinder sind die Zukunft und “das System” muss auch dafür etwas tun, aber ES TUT HALT NICHTS.
        Hast Du nicht auch bei der letzten Wahl die Falschen gewählt? 🙁

    2. Deswegen hat Schweden auch ne Geburtenrate von 2,2 und Deutschland nur von 1,5 oder 1,6… Da sind Kinder willkommen, hier darf man ja froh sein, wenn sie einen nicht überreden, während der Schwangerschaft gegen das Nachtarbeitsverbot zu verstoßen, weil die Personaldecke so dünn ist und nicht ankündigen, ohhhh… ich weiß gar nicht, ob wir ihren Vertrag verlängern können, wenn der ausläuft nach dem Babyjahr…

  27. man da bekomme ich einen dicken hals wenn ich das lese
    ich glaub nicht das der chef ihn da nich hin lässt da kann man vorarbeiten, nacharbeiten, unbezahlten urlaub nehmen und und und grrrrrrrrrr
    und kinder vorschieben is echt das letzte

  28. Boah diese Selbstbedienungsmentalität bei manchen.
    Das ist wie die Schwangeren die mit dem 2. Streifen auf dem Test ein Berufsverbot wollen weil sie ja soooooooo schwer arbeiten müssen und ja schwanger sind und das ja nun nichtmehr können (und ich meine jetzt gewiss nicht die, wo dieses BV sinnvoll ist, da sonst mutter und/oder Kind gefährdet sind).
    Und sich hinterher beschweren, dass man soviel für die Krankenkassen zahlen muss.

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